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Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)

Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)

Titel: Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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eisig gewesen wie der Luftzug, der über ihr Gesicht gestrichen war. Die Sache war die: Das Baby würde höchstwahrscheinlich menschlich sein, nicht weil der Vater gewandelt war, sondern weil sie es war. Er glaubte, dass sie varcolac sei, weil er das Mal gesehen hatte, dass sie sich von einem Hexenmeister hatte tätowieren lassen, der auf mystische Male spezialisiert war. Zum Glück hatte Luc sie während ihrer Orgie in Ägypten nicht darüber ausgefragt, wie es einem Warg gelingen konnte, die Aegis zu infiltrieren, aber schließlich hatte er ihr überhaupt keine Fragen gestellt. Nicht einmal nach ihrem Namen.
    Luc schob sich das struppige schwarze Haar aus dem Gesicht und kniete sich neben sie. »Ich hab dir Eintopf gebracht.«
    Das würzige Aroma von Kaninchenfleisch füllte ihre Nase, und auch wenn ihr das Wasser im Munde zusammenlief, hatte sie das Gefühl, sie könne nichts herunterbringen. Sie wollte einfach nur wieder einschlafen. Ihr ganzer Körper schmerzte, und ihre Haut war so überempfindlich, dass es ihr sogar wehtat, auf der klumpigen Matratze zu liegen, wo sie jeden einzelnen Strohhalm spürte. »Ich bin nicht sehr hungrig.«
    Er legte ihr Kissen zusammen, sodass ihr Kopf etwas höher lag, und führte einen Löffel voll Eintopf an ihre Lippen. »Du musst aber essen, damit ich dir Medikamente geben kann. Mach dir keine Sorgen«, sagte er, als sie den Mund öffnete, um zu protestieren, »es wird deinem Baby nicht schaden.« Dann nutzte er ihren geöffneten Mund geschickt aus, um ihr den Löffel hineinzuschieben.
    Obwohl sie nicht hungrig war, stöhnte sie vor Wonne, als sich der Geschmack in ihrem Mund entfaltete. »Das ist gut.«
    »Ist ja nicht allzu schwierig, ein bisschen Fleisch, Wasser und Kartoffeln in einen Topf zu schmeißen.« Er tauchte den Löffel in die Schale und holte ein großes Stück Kaninchen heraus. »Du wirst alles aufessen.«
    Sein Kommandoton passte ihr gar nicht, und obwohl sie nur mit Mühe die Kraft dazu fand, arbeitete sie sich hoch, bis sie auf ihrem Lager saß. »Ich weiß es durchaus zu schätzen, dass du mir das Leben gerettet hast, aber du musstest den Wächter nicht töten und –«
    »Ich hab es noch lange nicht gerettet.«
    Ein eisiger Hauch durchfuhr sie, senkte ein wenig ihr Fieber und ließ sie Eis schwitzen. »Was verschweigst du mir?«
    »Du könntest immer noch sterben. Vermutlich wirst du sterben.«
    »Versuch bloß nicht, es mir irgendwie schonend beizubringen.«
    Seine Miene war bar jeder Emotion und erinnerte sie daran, wie kalt und effizient er sie damals erpresst hatte, um Sex mit ihr zu haben. Doch dieses eiskalte Gebaren hatte sich in etwas Heißes, Leidenschaftliches verwandelt, sobald der Dämonenkrieg geendet und die Lust ihn überkommen hatte. »Das tu ich nie.«
    Sie leerte den Löffel, den er ihr hinhielt, mehr, um sich selbst Zeit zu verschaffen und nachzudenken, als aus Hunger. »Was für Möglichkeiten hab ich denn?« Auch wenn sie sich bemühte, ruhig zu sprechen, begann ihre Stimme zu ihrer Beschämung am Ende doch zu beben.
    »Wir müssen dich ins Underworld General bringen.«
    In das Dämonenkrankenhaus? Schon die bloße Vorstellung jagte ihr mehr Angst ein als der Tod. »Ich weiß nicht …«
    »Dir bleibt keine Wahl. Mit etwas Fummelei hab ich schon einen Schlitten hinten an mein Schneemobil befestigt. Wir fahren kurz nach Mitternacht los, wenn es völlig dunkel ist, und ich hoffe nur, dass uns nicht irgendwo Wächter auflauern.« Der Löffel schepperte gegen die Schüssel, während er nach einem weiteren Fleischstück fischte. »Wenn wir nur schon näher am Vollmond wären, dann könntest du dich verwandeln. Deine Wunden heilen.«
    Eine seltsame Wärme senkte sich auf ihre Haut nieder, und sie wusste, dass sie beide, wenn sie sich tatsächlich bei Vollmond verwandeln könnte, einander entweder in Stücke reißen oder aber die Nacht vor lauter Leidenschaft zerfetzen würden. Sie würde jede Wette eingehen, dass es Letzteres sein würde.
    Die Wärme verwandelte sich in ein Prickeln. Sie schnappte nach Luft. Oh Gott, wie hatte sie das nur vergessen können? »Luc? Was für ein Tag ist heute?«
    Er verzog die Stirn. »Wieso?«
    »Weil –« Als ihr mit einem Schlag die Luft wegblieb, verstummte sie. Der Schmerz, diese Schmerzempfindlichkeit, die sie gefühlt hatte … das kam nicht von der Verletzung. Ihre Haut dehnte sich aus, und ihre Muskeln verkrampften sich. »Oh verdammt!«
    Luc riss die Augen auf. »Kar …« Seine Stimme war ein leises,

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