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Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Titel: Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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sich – in Zeitlupe, wie es ihm erschien – endlich durch die Killbox gequetscht hatte, hielt er nicht inne. Und als sein Sklavenmal aufleuchtete, als ob es brenne, atmete er gegen die grauenhaften Schmerzen an und rannte noch schneller, bis er endlich in einem Höllentor und damit in Sicherheit war. Keuchend und fluchend tippte er auf der Karte herum, bis er schließlich in dem Tor anlangte, das seinem Haus am nächsten lag.
    Jetzt begann sich Idess zu regen. Scheiße, sie würde ihm ebenfalls den Arsch aufreißen.
    Verdammt noch mal – sie war die Tochter von Gevatter Tod persönlich!
    War ja klar, dass ausgerechnet er sich mit dem kleinen Mädchen des Sensenmanns anlegen musste. Mist.
    Mit einem Satz sprang er aus dem Höllentor und hielt wiederum nicht inne, ehe er seine Haustür erreicht hatte. Sie war unverschlossen, wie immer, und zum Glück war Sin ausnahmsweise mal nicht dort, um auf ihn zu warten. Das Letzte, was er jetzt gebrauchen konnte, waren ihre Sorge, Vorträge oder hysterische Anfälle.
    Er legte Idess auf die Couch, aber sie war inzwischen so weit aufgewacht, dass sie sich mühsam aufrichten konnte. »Was … was ist denn passiert?« Blinzelnd sah sie zu ihm empor, der Blick immer noch ein wenig glasig.
    »Ich hab dich davor bewahrt, einen ungeheuren Fehler zu begehen.«
    Wieder blinzelte sie, und dann sprang sie so rasch auf die Füße, dass er einen Schritt zurücktreten musste. »Du hast was?«
    »Ich geh mal davon aus, dass du dich erinnerst?«
    »Sie wollten mir gerade sagen, wer versucht, meine Primori zu töten!«, schrie sie.
    Er hielt die Hände in die Höhe. »Du bist nach dem Aufwachen aber ganz schön schlecht gelaunt. Du bist kein Morgenmensch, oder?«
    Fassungslos starrte sie ihn an. »Du … du – «
    Er legte ihr die Hand in den Nacken, zog sie an sich und küsste sie. Seine Angriffstaktik versagte allerdings. Ihr empörtes Quietschen und das Trommeln ihrer Fäuste gegen seine Schultern waren ein erster Hinweis darauf, dass dies möglicherweise nicht die beste Art war, mit der augenblicklichen Situation umzugehen. Das Knie in seinem Schritt war der zweite.
    Allerdings war er darauf vorbereitet gewesen; er war einen Schritt zurückgetreten und hatte sich zur Seite gedreht, sodass es ihm gelang zu vermeiden, was ein ziemlich schmerzhafter Tritt gewesen wäre.
    »Du verdammter Mistkerl!«
    »Was?« Er wischte sich den Mund mit dem Handrücken ab. »Du warst vollkommen außer dir.«
    »Ich habe nicht den Kuss gemeint.«
    Er grinste. »Heißt das, dass ich es noch mal tun darf?«
    Sie stampfte mit dem Fuß auf, ja, tatsächlich: Sie stampfte voll ohnmächtiger Wut mit dem Fuß auf. Vermutlich hatte es nicht so niedlich aussehen sollen, aber genau das tat es. »Lore, ich meine es ernst!«
    »Und ich habe dich ernsthaft davor bewahrt, Detharu zu Diensten sein zu müssen.« Er rieb sich die vernarbte Brust und ging in die Küche, wobei er sich angesichts ihres frustrierten Schnaubens ein Lächeln verkneifen musste.
    »Es war absolut überflüssig, mich zu retten«, sagte Idess, die ihm in die winzige Küche gefolgt war.
    »Das sehe ich aber ganz anders. Du hast dich da auf etwas eingelassen, das weit über deinen engelhaften Horizont ging.«
    »Ich bin zweitausend Jahre alt. Ich kenne mich aus, kapierst du das?«
    Er lachte. »Ach wirklich? Hast du überhaupt eine Ahnung, wofür er deine Dienste haben wollte? Jetzt stell ihn dir doch mal nackt vor. Denn er pflegt seine Assassinen für mehr als nur fürs Töten zu verwenden.«
    »Oh … du liebe Güte.« Ihre Hand flog an ihre Kehle.« Hat er … wollte er … «
    »Ich hab Glück gehabt.« Er holte ein Glas aus einem Schrank. »Ich glaube, er hat Angst vor mir. Keiner seiner Assassinen kann ihm vorsätzlich Schaden zufügen, aber nachdem schon die kleinste Berührung meines Arms töten kann … Er möchte wohl kein Risiko eingehen.«
    Sie sah auf ihre Jeans hinunter und wischte ein paar unsichtbare Flusen weg. »Trotzdem, ich hätte über die Einzelheiten noch mit ihm verhandelt – «
    »Er wollte dich gerade mit seinem Brandmal versehen. Nur aus diesem Grund hat er die Hand nach dir ausgestreckt. Dann hättest du den gleichen Handabdruck auf der Brust gehabt wie ich, und für Verhandlungen wäre es längst zu spät gewesen.«
    Ihr Mund bewegte sich, ohne dass ein Laut herauskam. »Oh.«
    »Ein Dankeschön wäre nett«, sagte er, während er einen Krug seines Rachenputzers aus dem Kühlschrank holte. Kalt war er allerdings nicht. Der

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