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Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Titel: Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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getroffen, die mehr Mitgefühl besaßen.
    Langsam trat sie auf ihn zu, während sie sich darauf konzentrierte, mit sanfter, beruhigender Stimme auf ihn einzureden. »Rami, du hast mir doch erzählt, dass in der Welt immer ein Gleichgewicht herrscht. Wenn das wahr ist, und du weißt, dass es das ist, dann sind nicht alle Dämonen schlecht. Wie der, den du entführt hast. Rade ist unschuldig. Du musst ihn uns übergeben.«
    Rami lachte höhnisch auf. »Unschuldig? Er ist ein Insekt. Hast du noch nie eine Kakerlake zertreten?«
    »Oh, Rami.« Ihr Herz wollte vor Verzweiflung zerspringen. »Was ist nur aus dir geworden?«
    »Alles, was ich bin, bin ich deinetwegen!«, donnerte er.
    »Wir können dafür sorgen, dass es wieder besser wird. Wir können zu Vater gehen und – «
    »Besser?« Er lachte, doch es lag keine Fröhlichkeit darin. »Weißt du, was es besser machen wird? Dein vollständiger und unwiderruflicher Ruin. Ich wollte, dass alle deine Primori sterben, sodass du niemals in den Himmel aufsteigen würdest. Ich wollte, dass du versagst. Dass du die Erniedrigung fühlst, die ich fühlte, als ich erfuhr, was du mir angetan hast.«
    Lore schleuderte einen Wurfstern, und auch wenn sich Rami zur Seite warf, traf er ihn in die Schulter. Rami riss die Waffe einfach aus seinem Fleisch und warf sie zu Boden. »Ich bin wirklich enttäuscht von dir, Assassine. Roag schwor, du seist kompetent, obwohl du schon einmal versagt hattest. Jetzt werde ich Kynan wohl selbst umbringen müssen. Und sobald ich das Amulett habe, habe ich auch das Druckmittel, mit dessen Hilfe ich in den Himmel zurückkehren kann.«
    »Du bist wahnsinnig«, keuchte Idess. »Sie werden dich niemals wieder aufnehmen.«
    »Dann wird Satan mich akzeptieren«, sagte er mit geschmeidiger Stimme. »Er wird die Kette haben wollen und mir dafür alles geben, was ich nur will. Du kennst doch das Sprichwort: Lieber in der Hölle regieren als im Himmel dienen.«
    Lore schnaubte. »Ich hab echt noch nie größere Arschlöcher als gefallene Engel getroffen. Aber wieso arbeitest du überhaupt mit Roag zusammen?« Lores Hand glitt unter seine Jacke, wie Idess vermutete, auf der Suche nach einer neuen Waffe. »Was interessiert es dich, ob meine Brüder bestraft werden oder nicht?«
    »Du begreifst doch sicherlich, was ein verbindlicher Vertrag ist.« Hinter ihm kreischte einer der gekreuzigten Dämonen, und Rami schloss die Augen, als wolle er diesen Laut in Ruhe auskosten. Seine Stimme klang wie in Trance, als er weiterredete. »Ich hatte einen mit Roag. Er nutzte seine Kontakte auf dem Schwarzmarkt und in der Unterwelt, um herauszufinden, wer Idess’ Primori waren. Und im Gegenzug würde ich ihm geben, was er wollte. Als er verschwand, dachte ich, ich wäre ihn los.«
    »Weil du ihn für tot hieltest.« Mit einer Bewegung, die so schnell war, dass Idess sie erst bemerkte, als sie schon vorbei war, schleuderte Lore ein Wurfmesser auf Ramis Kopf.
    »Ja.« Rami wich nach links aus, und die Klinge sauste an seinem Ohr vorbei, ohne Schaden anzurichten. Seine Augen waren immer noch geschlossen. »Aber wie sich herausstellte, war mein Vertrag noch gültig. Die Bedingungen sind streng. Wenn es mir nicht gelingt, das Leben deiner Brüder zu zerstören und sie auseinanderzubringen, werde ich … mich auflösen.«
    »Das wäre ja zu schade«, erwiderte Lore.
    Idess’ Gehirn arbeitete auf Hochtouren. »Von Roag wusstest du, dass Kynan gesegnet ist«, überlegte sie. »Er hat seine Brüder beobachtet.« Kynan hatte seinen Segen erhalten, nachdem Rami gefallen war, daher konnte er nicht wissen, dass dem Menschen der Status als gezeichneter Hüter verliehen worden war. Sie packte die Armbrust fester und hob die Stimme, denn schlussendlich spielte nichts davon eine Rolle, und es blieb ihnen nicht mehr viel Zeit, ehe die Wirkung des Weinpulvers verflog und sich Rami fortblitzen konnte. »Wo ist das Kind? Ich muss ihn seiner Familie zurückbringen.«
    »Du musst gar nichts tun außer leiden.« Rami öffnete schlagartig die Augen, aus denen ein unheiliges, blendendes Licht strahlte. In einer Explosion aus Hitze und Blut platzte er aus seiner wunderschönen Gestalt und verwandelte sich in eine schwarze, gespenstische Kreatur, von der Fetzen aus Fleisch herabhingen. Die Luft selbst schien vor Wut aufzuschreien, und die gekreuzigten Dämonen schrumpelten zusammen wie zerknülltes Papier. Ihre Seelen flohen aus ihren Körpern und krabbelten durch die Höhle, noch viel verängstigter als

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