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Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Titel: Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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lebend überstehen würde. Vor dem Tod hatte er keine Angst; er fürchtete nur, er könnte sterben, ehe er dafür gesorgt hatte, dass Sin in Sicherheit war.
    Die überaus reale Möglichkeit, dass er in allernächster Zukunft sterben könnte, ließ ihn rot sehen – ein Schleier aus glühender Lava schob sich vor seine Augen. Er atmete tief ein und versuchte mit aller Kraft, diesen zurückzudrängen, während er seine Brüder anstarrte. »Haltet euch ja fern von mir – «
    Idess wirbelte ihn gegen die nächste Wand, sodass er Putzbrocken schluckte. Ihr Becken schmiegte sich gegen seinen Hintern – und die beiden passten einfach großartig zueinander, wie er nicht umhinkonnte zu bemerken, trotz seiner wachsenden Wut. Ihre vollen Brüste rieben sich an seinem Rücken, und er bekam sofort eine Erektion, da nun die sexuelle Nebenwirkung seiner Wut einsetzte.
    »Es ist ein bisschen zu spät dafür, sich aus dem Staub zu machen«, murmelte sie in sein Ohr, und sein Blut verdickte sich vor Wut und Verlangen. »Der einzige Grund, wieso ich dich noch nicht umgebracht habe, ist, dass ich erst wissen muss, wer Kynans Tod will. Außerdem wollte ich diese Ehre deinen Brüdern überlassen.«
    »Was für ein böses Mädchen du doch bist«, knurrte er. »Das ist ja so heiß.« Ich werde diese Kerle umlegen und dich ficken, wie du noch nie gefickt wurdest. Dieser Gedanke sprengte ihm beinahe das Gehirn und fachte die Wut noch an, die seinen Körper vergiftete. Er keuchte und versuchte verzweifelt, sich wieder zu beruhigen, da er sich mittlerweile nur noch eine Beleidigung oder einen winzigen Schmerz weit von dem Punkt entfernt befand, von dem aus keine Rückkehr mehr möglich war.
    Und dann würden die Männer garantiert sterben. Die Frau …
    Idess rammte ihm das Knie in einen Druckpunkt seines Oberschenkels und sprengte damit die Mine, zu der er geworden war. Lore explodierte aus ihrem Griff und schleuderte sie gegen Shade. Beide stürzten zu Boden. Kynan. Töte zuerst den Menschen –
    Idess sprang auf die Füße, während sie schon einen Befehl nach dem anderen in der universellen Dämonensprache Sheoulisch abfeuerte.
    Als unfassbarer Schmerz von seinem Hirnstamm bis zu seinem Steißbein schoss, erstarrte Lore. Seine Lungen machten dicht, und seine Muskeln schienen plötzlich aus Zement zu bestehen. Er war ein toter Mann.
    Sein letzter halbwegs kohärenter Gedanke, als seine Hirnfunktion herunterfuhr wie der tödliche Bluescreen eines Computers, war, dass er Detharu auf neunundneunzig statt einhundert Aufträge hätte herunterhandeln sollen.
    Idess krümmte sich, als der Migräneanfall ihren Körper erfasste, ihr Gehirn, ihre Rückenmarksflüssigkeit und sogar das Mark in ihren Knochen zermalmte. Sie hasste es, Spindelwürmer einzusetzen, aber sie liebte es zu gewinnen. Und sie war jederzeit bereit, dafür den angemessenen Preis zu bezahlen.
    Als grelles Licht jäh ihre Nervenenden quälte, zuckte sie zusammen und hob den Kopf. Ihr Mund öffnete sich. Vor ihr stand Lore, umgeben von seinen fassungslosen Brüdern und mit völlig leerem Blick – dank des Wurms. Genau, wie sie es erwartet hatte. Was sie aber nicht erwartet hatte und was ihr garantiert noch jede Menge Ärger einbringen würde, war die Tatsache, dass er von einem schwachen, azurblauen Licht umgeben war.
    Innerhalb der Zeitspanne, die ein Engel benötigt, um einmal mit den Flügeln zu schlagen, war aus ihm ein Primori geworden, eine Person, die im Gefüge der Welt eine entscheidende Rolle zu spielen hatte. Was bedeutete, dass sie ihn nicht töten durfte. Und was noch schlimmer war – ihr Arm begann schon wieder zu brennen, als sich an ihrem Handgelenk ein kreisförmiges Symbol herausbildete.
    Unmöglich. Nein, nein, nein! Übelkeit drehte ihr den Magen um. Aber ob das an den unerträglichen Schmerzen lag, die ihr Gehirn und ihre Knochen erfasst hatten, oder an der wachsenden Furcht, dass das heraldi , das sich soeben auf ihrer Haut geformt hatte, nichts Gutes zu bedeuten hatte, hätte sie nicht sagen können.
    Doch als sich das Mal unwiderruflich in ihrem Arm verankerte, genau über den anderen beiden, sodass die drei Ringe ein Dreieck bildeten, konnte sie nicht länger die neue Verbindung leugnen, die sich wie ein unsichtbarer Faden zwischen ihr und ihrem neuesten Schützling erstreckte.
    Lore war nicht nur irgendein Primori; er war ihr Primori.
    Oh, das war ein kranker Scherz.
    Sein Symbol begann, heftiger zu pulsieren – eine dringende Warnung, dass Lores Leben

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