Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Titel: Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
Vom Netzwerk:
Post ja eure Einladungen verschlampt«, warf Lore ein.
    Eidolon stellte sich zwischen Lore und seine anderen Brüder. »Jetzt beruhigt euch alle erst mal. Lore hat eingewilligt, sich in Zukunft von Kynan fernzuhalten.«
    Wraith spießte Lore mit seinem Blick auf. »Das kauf ich ihm nicht ab.«
    »Ist mir doch egal, was du denkst«, fuhr Lore ihn an. »Von mir aus könnt ihr mich alle mal. Ich hau ab.« Er aktivierte seine Gabe und machte sich auf den Weg Richtung Korridor. Wenn er Ky jetzt versehentlich kurz streifte –
    Eine Faust rammte seinen Kiefer und schleuderte ihn gegen Eidolon. Da stand Idess, und sie sah aus, als ob sie mächtig stolz auf sich wäre. Das konnte sie auch sein; ihr Kinnhaken war erste Sahne.
    Als Nächstes kam Wraith wie aus dem Nichts angerauscht und rannte Lore in bester Linebacker-Manier um, sodass er auf dem Teppich landete. Lore knurrte und bäumte sich auf, bis er seinen Bruder wieder abgeschüttelt hatte, aber Wraith bewegte sich wie ein Phantom, und es gelang ihm, Lores tödlich akkuratem Spinkick auszuweichen. Shade rammte Lore den Fuß in die Seite; Lore grunzte, sprang aber gleich darauf wieder auf die Füße und landete nun seinerseits einen wohlgezielten Tritt gegen Shades Schenkel. Das war die Gelegenheit, sich Kynan zu –
    » Aufhören! « Eidolons Brüllen ließ alle erstarren – bis auf die Tiere, die erschrocken aus dem Zimmer flohen. »Lasst ihn gehen.«
    »Er hatte nicht vor zu gehen«, sagte Idess. »Er hatte es auf Kynan abgesehen.« Sie rieb sich den Unterarm, als ob er ihr wehtäte. »Er will ihn immer noch töten.«
    Eidolons goldene Augen färbten sich rot. Er schubste Wraith und Shade beiseite, packte erneut Lores T-Shirt und zog diesen so nah zu sich heran, dass sich ihre Nasen beinahe berührten. Er bebte am ganzen Leib. »Du hast gesagt, du bist über Gem hinweg.« In seiner Stimme lag so viel Wut, dass sie verzerrt und kaum zu verstehen war. »Warum tust du das also? Antworte mir, verdammt noch mal!«
    »Weil ich keine Wahl habe«, schrie Lore. »Er ist ein Auftrag.«
    Als ein Schatten der Unsicherheit über Eidolons Gesicht huschte, nutzte Lore die Gelegenheit, um ihn gegen die Wand zu schleudern und sich auf Kynan zu stürzen. Er musste das jetzt erledigen, ein für alle Mal. Und wenn ihn seine Brüder danach umbrachten … wen scherte das? Jetzt zieh das schon durch, verdammt. Zumindest würde er in dem Wissen sterben, dass Sin in Sicherheit war.
    Und frei.
    Ein scharfer Schmerz an der Schädelbasis ließ ihn stolpern, und Idess’ Griff um seinen Bizeps brachte ihn endgültig zum Stehen.
    »Noch ein Schritt, und ich lasse den Spindelwurm los«, sagte sie. Ihre Worte ließen ihm das Blut in den Adern gefrieren. Bei lebendigem Leib von innen heraus aufgefressen zu werden, stand nicht auf seiner Liste der spaßigsten Arten zu sterben.
    Sie drückte ihren langen, geschmeidigen Körper an seine linke Seite, klebte praktisch an ihm, sodass sie sogar das winzigste Zucken spüren konnte, das unbedeutendste Anzeichen für Gegenwehr. Schlaues Zuckerplätzchen.
    Ihre Finger bohrten sich tief in seinen Arm. »Ich kann nicht zulassen, dass Lore Kynan etwas antut. Also, entweder einer von euch erledigt ihn oder aber ich tu’s.«
    Shade, Wraith und Kynan hoben die Hände, um ihre Dienste anzubieten. Wie rührend. Das ganze Zimmer von brüderlicher Liebe erfüllt …
    Lore wägte seine Optionen ab. Er könnte Idess umbringen … aber er bezweifelte, dass es ihm gelingen würde, die drohende Mauer seiner Dämonenbrüder zu durchbrechen, wenn sie tot war, um an Kynan ranzukommen.
    Und wenn es ihm nicht gelang, sie zu töten, blieb immer noch der Spindelwurm, der sich an seine Wirbelsäule geheftet hatte. Wenn sie ihn in seinen Körper aussandte, würde er nicht nur bei lebendigem Leib aufgefressen werden – als nette Nebenwirkung würde ihn das auch noch empfänglich für Befehle jeder Art machen. Sie könnte Lore tun lassen, was sie wollte: ihn gackern lassen wie ein Huhn oder ihn dazu bringen, sich vor einen Bus zu werfen.
    Die gute Nachricht war, dass sie dieses Mittel nur ungern einsetzen würde. Solange sich dieses Vieh in seinem Wirt befand, erlitt derjenige, der es heraufbeschworen hatte, nämlich unerträgliche Schmerzen. Spindelwürmer stellten also bestenfalls eine vorübergehende Maßnahme dar.
    Als ihn nun seine Brüder und Kynan umzingelten wie tollwütige Wölfe, kam ihm zum ersten Mal in den Sinn, dass er diesen Schlamassel womöglich in der Tat nicht

Weitere Kostenlose Bücher