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Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Titel: Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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so was?«
    »Hey.« Wraith verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich habe genauso viel Recht, ein Kind zu versauen, wie jeder andere. Worum ging’s eigentlich?«
    Eidolon hatte wirklich keine Ahnung, da er Die Simpsons noch nie gesehen hatte, genauso wenig wie die andere Serie, in der irgendein grässliches Kind namens Stewie vorkam, nach dem Wraith seinen Sohn benannt hatte. Zum Glück besaß das Kind auch noch einen vernünftigen Dämonennamen, aber Wraith und seine Gefährtin Serena schienen der Meinung zu sein, dass er noch Zeit brauchte, um in den Namen Talon, also Klaue oder Kralle, hineinzuwachsen. Und darum hieß der Kleine vorläufig Stewie. Jedenfalls ging diese Unterhaltung entweder weit über Eidolons Horizont oder sie war einfach zu unterirdisch für ihn. Er tippte auf Letzteres.
    Tayla fluchte leise. »Ich habe Eidolon gerade erklärt, dass Sin ein Schlumpfinchen ist.«
    Wraith schwenkte seinen massigen Körper herum, um Sin mit blauen Augen zu mustern, die vollkommen anders aussahen als Shades, Es und Lores. Auch anders als Sins. »Nee. Schlumpfinchen ist viel heißer.«
    »Was zum Kuckuck ist ein Schlumpfinchen?« Eidolon wurde langsam ernsthaft sauer.
    »Also, da gibt es diesen Comic, der Die Schlümpfe heißt«, erklärte Tayla langsam, als wäre Eidolon hier das Kind. »Das sind lauter kleine blaue Leute, und sie sind alle männlich. Aber eines Tages taucht eine Frau auf. Sie dürfte eigentlich gar nicht existieren, tut es aber doch.«
    Eidolon dachte eine Sekunde lang darüber nach. »Und wie ist sie dorthin gekommen?«
    »Ein böser Zauberer namens Gargamel hat sie erschaffen«, antwortete Tayla. »In seinem Labor oder so.«
    »Dann willst du also damit sagen, dass du glaubst, ein böser Zauberer habe Sin erschaffen?«
    »Aber natürlich nicht, Dummchen. Ich will damit nur sagen, dass sie ein Schlumpfinchen ist. Eine einsame Frau unter lauter Männern.«
    Eidolon verzog die Stirn. »Hat sich das Schlumpfinchen mit den Männern gepaart?«
    »Blödmann.« Wraith verzog das Gesicht. »Das ist ein Comic.«
    »Und warum reden wir dann darüber?«, fragte Eidolon. Wraith und Tayla wechselten Blicke, die ausdrückten, dass er eben ein hoffnungsloser Fall war. »Wraith, hast du einen Exorzisten gefunden?«
    Wraith schob sich das blonde Haar aus dem Gesicht. »Jepp. Ist allerdings ein komischer Vogel. Ich hab ihn in der Notaufnahme gelassen, damit er sich schon mal an die Atmosphäre gewöhnt.«
    »Gut. Ich werde dafür sorgen, dass er gleich mit der Arbeit anfängt. Wenn er irgendetwas braucht, dann bringst du es ihm.« Als Beschaffer nichttraditioneller, einzig in der Dämonenmedizin vorkommender Mittel für das Krankenhaus gehörte es zu Wraiths Aufgaben, die Bedürfnisse eines Exorzisten zu befriedigen.
    »Kein Problem.« Wraith zeigte mit dem Kinn auf Sin. »Hat sie Lore gefunden?«
    Bei der Erwähnung von Lores Namen erfüllte augenblicklich eine gewisse Anspannung den Raum. »Nein.«
    »Ich hoffe, er ist nicht tot«, sagte Wraith, womit er Eidolon ziemlich überraschte. Sein Bruder schob die Hand in eine Manteltasche; vermutlich tastete er nach irgendeiner Waffe. »Wenn er schon umgelegt werden muss, sollten wir das übernehmen.«
    Okay, das klang schon eher nach Wraith. »Hör mal – «
    »Was?« Der herausfordernde Ton ließ Eidolon einlenken. Nicht, dass er sich davor fürchtete, sich mit seinem Bruder anzulegen, aber das war es ja, was Wraith erreichen wollte, und diese Befriedigung gönnte Eidolon ihm nicht. Dafür hatten sie sich in letzter Zeit schon viel zu oft gestritten.
    »Nichts. Sieh nur zu, dass Kynan jede erdenkliche Unterstützung erhält. Wenn die ihm einen Mörder auf den Hals gehetzt haben, könnten auch gut weitere folgen.«
    »Kynan ist, seit diese ganze Geschichte angefangen hat, nie ohne Wächter gewesen«, sagte Tayla. »Und genau genommen fängt jetzt gerade meine Schicht an. Ich muss los.«
    »Sei vorsichtig.«
    »Aber dann macht es doch keinen Spaß.« Nach einem Kuss war sie verschwunden, und Eidolon nahm sich einen dringend benötigten Augenblick Zeit, um ihr hin- und herschwingendes Hinterteil zu bewundern.
    Wraith starrte ebenfalls hinter Tayla her, wenn auch aus anderen Gründen. »Was hält die Aegis eigentlich von alldem?«
    »Die wissen auch nicht mehr als wir«, antwortete Eidolon, der nun wieder seinen Bruder ansah. »Kynan sagte, sie wüssten Bescheid, dass jemand einen Killer auf ihn angesetzt hat, und sie sind darauf vorbereitet, es mit gefallenen Engeln

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