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Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Titel: Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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aufnehmen zu müssen. Aber sie wissen auch nicht, wer dahintersteckt.«
    »Weißt du was«, murmelte Wraith. »Das Leben war doch deutlich einfacher, als wir noch alle Menschen hassten und uns völlig schnurz war, was mit den Idioten passiert.« Er lachte. »Okay, ich kann einfach nicht ernst bleiben, wenn ich das sage. Die Typen sind mir immer noch völlig schnurz.«
    Das entsprach nicht ganz der Wahrheit. Wraith betrachtete Kynan als Freund und Bruder, und dazu kam die Tatsache, dass er sich in Serena verliebt hatte, als diese noch ein Mensch gewesen war. Und er hatte einen menschlichen Schwiegervater, der zufällig auch ein Mitglied des Siegels der Aegis war. Wraith fuhr herum. »Ich werd mal sehen, ob dieser Exorzistenknabe was braucht, und dann geh ich nach Hause zu Serena und der Höllenbrut.«
    Als er davontrabte, wäre er beinahe mit Shade zusammengestoßen, der gerade um eine Ecke gebogen kam.
    »Wo brennt’s denn?«, rief Shade ihm hinterher, aber Wraith lief weiter. Shade schüttelte immer noch den Kopf, als er vor Eidolon stehen blieb. »Was ist los?«
    »Die Sonne ist gerade aufgegangen.«
    Shade nickte verständnisvoll. Da Wraiths Gefährtin inzwischen ein Vampir war, war sie während des Tages praktisch ans Haus gefesselt, und Wraith ließ sie nicht gern ohne Schutz zurück. Nicht, dass sie völlig hilflos gewesen wäre. Er hatte einen unterirdischen Tunnel bauen lassen, der von ihrem Keller in ein Labyrinth aus Höhlen führte, mit Ausgängen in der Nähe von Höllentoren. Innerhalb eines Monats würde ein anderer direkt bis ins Krankenhaus führen.
    »Wie geht’s dem Warg?«, erkundigte sich E.
    »Nicht gut. Shakvhan kümmert sich um ihn, aber er wird die nächsten fünf Minuten nur mit viel Glück überleben.«
    »Verdammt.« Eidolon fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Ich werde einen Isolierraum einrichten lassen, nur für den Fall, dass noch mehr kommen. Und bis auf Weiteres sollen sich sämtliche Warge unter den Mitarbeitern von der Notaufnahme und allen Wargpatienten fernhalten.«
    »Ich werde meine Wargsanitäter informieren, dass es ihnen ab sofort untersagt ist, auf Notrufe zu reagieren, bei denen es um Werwölfe geht.« In Shades beinahe schwarzen Augen erschienen Schatten, die sich wütend wanden. »Das hat uns jetzt gerade noch gefehlt.«
    »Der Geisterspuk sollte demnächst vorbei sein, dann hätten wir wenigstens ein Problem weniger.«
    »Gut. Heute Morgen waren die Reifen an beiden Krankenwagen platt.«
    Eidolon knurrte frustriert. »Und wir hätten beinahe einen weiteren Patienten verloren, weil irgendwer sein Beatmungsgerät ausgeschaltet hatte.«
    »Ich hasse Geister – « Shade verstummte, als er Sin entdeckte, die immer noch auf dem Bett saß und sich inzwischen damit amüsierte, einen medizinischen Text durchzublättern. Er schluckte, und die Schatten in seinen Augen legten sich. »Ist … ist sie das?«
    Eidolon neigte den Kopf. »Sie wartet schon eine ganze Weile. Ich muss ihr noch ein paar Papiere bringen.«
    »Ich schätze, ich sollte mal Hallo sagen.«
    »Soll das heißen, dass du bereit bist, Lore eine Chance zu geben?«
    Shade funkelte ihn an. »Ich werde tun, was ich tun muss, um Ky zu beschützen, ob du das nun kapierst oder nicht.«
    »Bei den Göttern, Shade! Es ist doch nicht so, dass ich es nicht verstehe – «
    Shade unterbrach ihn mit einer wegwerfenden Geste und machte sich auf den Weg in das Zimmer, in dem Sin wartete. E legte ihm eine Hand auf den Arm, um ihn kurz zurückzuhalten.
    »Shade. Sie ist nicht … sie ist nicht, woran du gewöhnt bist.«
    Einen Augenblick lang sah Shade verwirrt drein, bis sich seine Miene nach und nach verschloss. »Du meinst, sie ist nicht Skulk.«
    Shade hatte an all seinen Umbra-Schwestern sehr gehangen, aber als die einzige Überlebende eines Massakers, bei dem alle außer Skulk ums Leben gekommen waren, war sie für ihn etwas ganz Besonderes gewesen. Jetzt war da ein Vakuum in Shade, von dem E befürchtete, er werde versuchen, es mit dieser neuen Frau auszufüllen. Doch Sin schien von ihren neu gefundenen Brüdern nichts wissen zu wollen.
    »Erwarte einfach nicht zu viel.«

12
    Sin ließ die Füße über den Bettrand baumeln und schwang sie hin und her wie ein Kind, das im Büro des Rektors auf seine Eltern wartet. Nicht, dass sie wüsste, wie sich das anfühlte. Lore und sie waren zu Hause von ihren Großeltern unterrichtet worden, die mehr Wert auf körperliche Arbeit als auf Lesen, Schreiben und Rechnen gelegt

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