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Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Titel: Demor - Einfach bösartig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Vega
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klopfte die verbliebenen Wassertropfen von seiner Rüstung. »Kobold sagen, wir aussehen wie begossene Grauhunde.«
    Demor tat so, als hätte er es nicht gehört. »Wird Zeit, dass wir uns Reittiere besorgen. Da uns niemand welche schenken wird, schüchterst du ihre Besitzer ein, wenn ich dir das Zeichen gebe. Verstanden?«
    » Jark! «
     
    Die Soelscheibe überschritt gerade ihren höchsten Punkt, als sie an der Himmelslinie die Umrisse einer Siedlung sahen. Dort würden sie hoffentlich fündig werden, was die Reittiere betraf.
    Sie waren noch nicht ganz am Dorfeingang angekommen, da entdeckte man sie bereits. »Bestien! Wir sind verloren! Rette sich, wer kann!«, rief ein ärmlich gekleideter Bauer. Er packte seinen übergroßen Strohhut, hielt ihn vor die Brust und rannte davon.
    Ehe er sich in Sicherheit bringen konnte, murmelte Demor die Worte » aterus imbelit « und schickte ihm damit einen unsichtbaren Fluch hinterher. Bald würden die schwarzen Pocken den Mann dahinraffen.
    Das Botengeld für eine solch nette Ankündigung, lachte Demor in sich hinein.
    Durch die karge Holzumzäunung sah er, wie weitere Anwohner auf sie aufmerksam wurden. Das Gekreische nahm zu. »Der-dessen-Name-genannt-werden-darf!«, plärrten die Mäuler. Mütter retteten ihre Kinder, Väter schnappten sich Heugabeln und Flegel, um es sich in der Folge anders zu überlegen und ebenfalls die Flucht zu ergreifen.
    »Was für ein jämmerliches Örtchen.«
    Die Behausungen, vielleicht fünfzehn, bestanden aus den einfachsten Materialien, die Fantastika zu bieten hatte – Lehm und Stroh. Noch dazu würde sich ein Hüne wie der Ork wahrscheinlich in jeder Hütte den Kopf an der Decke stoßen. War die Welt in den letzten Jahren so klein geworden?
    Demor suchte das Dorf ab. Er sah Menschen, Schweine, Hühner, aber nirgends ein Pferd. Bult hielt unterdessen die Nase in die Luft. Offensichtlich lenkte der Geruch von Mittagessen seine Sinne.
    Nach dem Geschrei wurde es zunehmend stiller. Sie standen allein inmitten eines Platzes, auf dem eben noch Kinder gespielt hatten. Der letzte Riegel fiel mit einem ängstlichen Schaben ins Türschloss. Demor konnte das Herzklopfen hinter den braunroten Wänden regelrecht spüren. Lediglich zwei Ziegen, eingesperrt in einem morschen Gatter, meckerten die beiden Eindringlinge an.
    Der Lich ging auf sie zu, um mit dem Stab so stark gegen den klapprigen Zaun zu schlagen, dass es weithin zu hören war. »Ist das die Gastfreundschaft in diesem Lande?«, rief er den Hütten zu.
    Ein quietschender Fensterladen antwortete.
    »Auf!«, herrschte er den Ork an. »Treib dieses Pack zu mir!«
    Bult grunzte bestätigend und spurtete los.
    »Und brich ein paar von ihnen das Genick, so was macht immer Eindruck!«, rief er ihm hinterher.
    Krachend zersplitterte die erste Eingangstür. Neuerliches Gekreische, polternde Möbel und Gerätschaften. Augenblicke später rannte die Familie ins Freie: Mann, Frau und fünf Kinder. Demor nahm seinen Mundschutz ab, um sie zusätzlich mit seinem bleichen Knochengesicht einzuschüchtern. Winselnd fielen sie vor dem Lich nieder. Die Bauernfamilie wagte nicht aufzublicken.
    Bult leistete ganze Arbeit. Bald hatte er das gesamte Dorf zusammengetrieben. Am Ende kam er schmatzend mit einem Tiegel voll dampfender Rübensuppe angetrottet, in welchen er einen Laib Brot eintauchte.
    »Wer ist euer Vorsprecher?«
    Keine Worte, nur wehleidiges Klagen.
    Demor schmunzelte und ging auf ein grauhaariges Klappergestell zu. Es war ein Mann, der die besten Jahre längst hinter sich gebracht hatte und nun wie alle anderen das Gesicht zur Erde beugte. Heulend krümmte der sich, als Demor mit dem Stiefel auf seine Hand trat.
    »Ich kann dich nicht verstehen? Bist du ihr Sprecher?«
    Hastig zeigte der Alte auf einen Schwarzbärtigen, dessen Haut kaum älter als vierzig Sommer sein mochte und den ein einfaches, graues Wams umschlang. Als Demors Blick ihn erfasste, schüttelte dieser die speckigen Locken, aber die anderen Dorfleute nickten.
    Mit der Spitze des Stabes fuhr er dem Bärtigen unter das Kinn und deutete ihm aufzustehen. Dieser rang sichtlich um Fassung.
    »Wir sind Gäste, und als solche verdienen wir es behandelt zu werden. Ist es nicht so?«
    Der Vorsprecher nickte eifrig, noch immer mit dem Stab am Hals.
    »Recht so. Wir sind auf Durchreise und unser Weg ist lang. Wir benötigen daher zwei kräftige Reittiere. Wo sind eure Pferde?«
    Stotternd brachte der Bärtige die Antwort heraus: »Wir besitzen

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