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Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Titel: Demor - Einfach bösartig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Vega
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Anschließend nickte sie ihm mit einem Wimpernschlag zu, der selbst einen beinlosen Bock zum Laufen gebracht hätte.
    Der Dunkle zog sein Schwert und sprang in die Grube.
    »Ach, so geht’s wohl?«, blaffte ihm Demor voller Missgunst hinterher.
    Dalir nahm sich erneut drei Steine und verteilte zwei davon an den Bult und den Lich. Als Demor seinen ergriff, begann darum ein kraftloses Ringen. Die Eiserne Jungfrau hatte ihren Ich-kann-Stein-brechen-Blick aufgesetzt und hypnotisierte damit seine Augen.
    »Ihr wirkt viel zu ernst. Verbitterung ist ein schlechter Ratgeber, wenn man Ideale verwirklichen will. Und ich war immer der Meinung, Ihr hättet Großes vor.«
    Er erkannte den Zynismus, der in ihren Sätzen schwang, denn gewöhnlich war es seine Sprache.
    Sie folgten der Treppe bis zum Leuchtstein. Der Kopflose, die Halbdämonin, Demor und zum Schluss Bult. Fünfundachtzig Stufen unter die Erde. Frostige Feuchte stach in der Nase. Draußen hatte der Abend die Temperaturen nur mäßig gesenkt, doch hier drinnen tummelte sich die Kälte des vergangenen Winters in ihrem sicheren Versteck.
    Eine Halle von der Größe eines Pferdestalls breitete sich vor ihnen aus. Keine Türen, keine Säulen. Es war nur ein rechteckiger Raum, gebaut aus Basalt. Graue Dunkelheit gähnte von den Wänden.
    Sie entfernten sich von der Treppe und gingen tiefer in den Saal hinein. Die Leuchtsteine leiteten sie.
    Ein schlafender Steinriese thronte am anderen Ende. Ein Mann des Nordens mit einem Bart, der einen Zwerg vor Neid rasend machen konnte. Eiszapfen hingen als seine Kinder an ihm herab. Sie hatten ihn in den Schlaf gesungen. Mit Glockenklang fielen ihre Freudentränen zu Boden. Wahrscheinlich schlief dieser Klops schon seit Ewigkeiten hier oder besser gesagt: Er war schon seit Ewigkeiten tot.
    »Der kann uns gewiss nicht mehr helfen«, witzelte Demor und drehte sich um die eigene Achse, in der Hoffnung, irgendwo einen Durchgang zu finden. Lediglich in Fels gehauene Stufen führten zur Sitzplattform des Riesen.
    »Garolruk hat von einem Grab gesprochen. Ich schätze, wir haben es gefunden«, beurteilte Dalir die Lage und streckte den Arm nach oben, um die Decke abzuleuchten.
    Das Schaben von Stein auf Metall erklang.
    Demor wirbelte aufgeschreckt herum, aber es war nur der Kopflose, der seinen Schleifstein über seine Klinge fahren ließ. »Ungünstiger Zeitpunkt! Oder falls Ihr vorhattet, die Steine zum Leben zu erwecken, dann ist Euch das kläglich misslungen«, wetterte er und die Wände verstärkten seine Empörung.
    Ein Gähnen erklang, wie das Öffnen einer schweren Tür. Der Riese bewegte sich. Bult stand neben dem Thron und blickte mit offenem Maul in die Höhe.
    »Was hast du getan, unsäglicher Narr?«, schrie Demor.
    » Watha? Bult bewegen Hebel, wie Kobold sagen.«
    Der Lich schleuderte dem dummen Begleiter seine Wutschreie entgegen, aber das Erwachen des Steinmonsters übertönte die Worte.
    Eine Faust wie ein Fels donnerte nieder. Der Platz, auf dem der Ork eben noch gestanden hatte, zerbarst in mehrere Basaltplatten. Mit einer Rolle hatte sich Bult außer Gefahr gebracht, bevor ihm die Hand den Schädel spalten konnte.
    »Das kannst du wegpacken!«, schrie Demor und deutete auf das Schwert des Kopflosen. Gleichzeitig erhellte ein roter Blitz mit bläulichem Schimmer die Halle und brauste gegen die Brust des Steinriesen. Aber der Spruch hinterließ nicht einmal einen Kratzer.
    Demor schaute den Kopflosen an und hob Einhalt gebietend den Finger. »Sag … jetzt … nichts!«
    Fünf ausgewachsene Männer maß der Riese und seine Beine ragten wie Säulen empor. Mit der Kraft eines Bären brüllte er ihnen die Worte entgegen: »Ihr könnt nicht vorbei!«
    Demor blinzelte. In der Rückenlehne des Thrones befanden sich dunkle Linien. Zusammen bildeten sie eine Tür.
    »Raus hier!«, kommandierte Dalir und ihre Hufe sprengten in Richtung Treppe.
    Demor packte sie beim Arm und zog sie unwirsch zurück. »Nein, dort rein!«, korrigierte er.
    »Falls Ihr eine Idee habt, sprecht sie jetzt aus, Lord Demor!« Sie musterte ihn aus verstörten Augen.
    Der Steingigant löste sich aus seiner Verwurzelung. Seine Blicke erfassten Bult, der sich in die falsche Ecke verkrochen hatte.
    »Ich dachte, Ihr wäret die Herrin über die Steine«, frotzelte der Lich, nur um ihr in sich zusammenfallendes Gesicht zu sehen.
    Leider tat sie ihm den Gefallen nicht und bleckte stattdessen die Zähne. Ohne eine Erwiderung stürmte sie los.
    Der Körper des

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