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Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Titel: Demor - Einfach bösartig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Vega
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Orklande, jeder Goblin hat mehr Biss als du! Das wird Groll nicht gefallen – und mir erst recht nicht.«
    Der Steingigant bückte sich. Seine Faust hielt mit der Kraft einer Steinlawine auf die Pforte zu. Bults Augen sprühten rote Tobsucht im Dämmerschein, sein grüner Körper hämmerte zwischen die Weggefährten. Das Metall bebte. Ein Spalt entstand. Dafür wurde es oben zunehmend enger. Gestein schwebte über ihren Köpfen, der Oberkörper des Riesen.
    Ein letzter Ruck.
    Mit dem Nacken eines Stiers stemmte sich Bult gegen die Tür. Das Maul aufgerissen, trotzte er dem Widerstand. Mit einem Ächzen gab die Eisenplatte nach. Die vier Schurken purzelten durch die Pforte. Die Steinfaust rauschte hinter ihnen auf die Lehne des Throns. Der Durchgang erzitterte. Das Letzte, was aus der Halle an Demors Ohr drang, war das enttäuschte Grummeln des Torwächters.
    In diesem Moment spürte er einen Rückenbruch. Zumindest fühlte es sich nach einem solchen an.
    Bult lag auf ihm.
    »Runter! Sofort runter!« Er stieß den Ork mit seinem Ellenbogen an. Als die grüne Masse von ihm runtergeklettert war, richtete er sich auf. Das Knacken seiner Glieder hörte sich an wie die Stäbe einer Holzharmonika. »Erwarte bloß keinen Dank! Das war das Mindeste, nachdem du den Hebel bewegt hast! Du kannst von Glück reden, dass ich dich nicht draußen gelassen habe, um den Kampf zu beenden!«, schalt Demor Bult, der die Standpauke wortlos hinnahm.
    Erst als sich der Lich in Bewegung setzte, fand der Ork seine Stimme wieder. »Groll haben Bult kaffzhan verliehen. Groll kämpfen auf Bults Seite. Eines Tages ich doch noch zu Groll einkehren.«
    Demor pfiff durch die Zähne. »Wenn Groll dich tatsächlich segnen wollte, hätte er dich durch den Riesen durchbrechen lassen und nicht durch eine harmlose Tür! Erinnere dich, wie es deinem Stamm ergangen ist! Sieger sehen anders aus. Sieh es ein, dein Gott gönnt sich eine Pause. Aber es gibt Hoffnung. Immerhin kämpfst du für mich.«
    Dalir prustete, aber als Demor sie mit seinem Blick erfasste, biss sie sich auf die Lippen.
    »Was gibt es da zu lachen?«, giftete er.
    Die Halbdämonin schüttelte den Kopf, klopfte sich auf den Brustkorb und deutete einen plötzlichen Hustenanfall an.
    Der Zeitpunkt, das Gespräch zu vertiefen, verstrich. Demor blickte sich um. Ein Tunnel führte von ihrem Standort geradewegs in die Dunkelheit. An den Wänden befanden sich mehrere Türen, ähnlich wie in einem Labyrinth. Der Boden wirkte lebendig, so als traten sie auf Schlangenhaut. Aber als er ihn ableuchtete, offenbarte das Licht denselben kaltherzigen Basalt wie in der Halle.
    Kindischer Spuk, alte Hexe.
    Diesmal ging Demor voran. Links in der Wand tauchte eine Holztür auf. Ein brüchiger Eisenring schlief seinen Traum und stieß einen gähnenden Schatten aus, als der Lich mit dem Leuchtstein vorüberging. Vorsichtig zog Demor an dem Ring. Versperrt. Ein Schlüsselloch lockte. Bult wollte hineinlinsen, doch Demor drängte ihn zur Seite und tippte unter seine eigene Augenhöhle. »Auf das verbliebene Auge solltest du besser aufpassen.«
    Sie gingen in die Tiefe. Im Gang befanden sich noch mehr Türen. Acht insgesamt. Und alle waren verschlossen. Egal, wo sie hinführten, vermutlich nicht zur Hexenkönigin.
    Gut fünfzig Schritte verlangte der Tunnel von jedem und endete vor einer weiteren Tür, diesmal mit einem ans Holz geschlagenen Hammelkopf. Aus Bronze war er gefertigt, aber mittlerweile von einem schlammigen Belag überzogen. Doch die Eisschicht darüber ließ ihn noch immer glänzen, zumindest große Teile davon. Drei altersschwache Nägel hielten ihn an der Tür.
    »Tretet ein, Tod!«, klapperte eine dürre Stimme aus dem Bronzeschädel.
    Demor sah, wie Bult ehrfürchtig auf den Hammel starrte. Das Gehirn des Lichs arbeitete besser. Nein, die Worte kamen aus dem Raum hinter der Tür. Jetzt kamen noch Worte nach: »Tretet ein, Mörder, und vergießt Blut!«
    Ohne Widerstand schwang das Holz auf.
    Demor warf einen Blick in den Raum, dessen Größe jede Kerkerzelle in Sighelmsquell als Palast hätte erscheinen lassen. Kerzenschein versprühte orangebraunes Licht. Hektische Schatten tanzten an der Decke.
    Die Alte saß im Schneidersitz auf dem Steinboden und kaute auf einem knochigen Birkenzweig herum. Ein Grinsen entblößte eine zahnlose Mundhöhle. »Seid gegrüßt, Der-dessen-Name-genannt-werden-darf! Der Drache fliegt schnell und Ihr verliert keine Zeit, hier zu erscheinen.«
    »Cybele, Ihr lebt

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