Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Titel: Demor - Einfach bösartig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Vega
Vom Netzwerk:
Riesen wirkte schwerfällig, aber in Wirklichkeit ahnte er den Angriff der Halbdämonin voraus, bevor sie in Sprungreichweite gelangte. Wie ein Steingeschoss wirbelte die Faust des Riesen herum und Demor vermochte nicht zu sagen, wie es Dalir gelungen war, noch rechtzeitig abzutauchen. Ihr dunkler Verehrer jagte ihr nach. Mit dem Zahnstocher in seiner Hand sah er vor den Riesenbeinen ziemlich mickrig aus. Keine Frage, bald würde er nicht nur kopflos, sondern sehr viel platter sein.
    Wie ein Geröllschauer fiel der Schrei aus dem steinernen Mund und überkam die vier Eindringlinge. Demor wandte sich ab und bedeckte mit einem Handschuh den rechten Gehörgang.
    Bults Dornenkugel schmetterte in die Ferse des Riesen, aber mehr als Kiesel lösten sich nicht aus dem Körper. Ein Tritt und der Ork landete quiekend an der Wand.
    Wild rudernd versuchte der Türwächter den Kopflosen von seinem Arm abzuschütteln, doch gleich einer wieselflinken Ratte balancierte der Dunkle auf dem lebenden Berg.
    Der Lich verblieb als stiller Beobachter an seinem Fleck und wunderte sich, wie der Kopflose da hochgekommen war. Und dieser Gleichgewichtssinn erst! Er muss das Kind einer Echse sein.
    Die Gelegenheit schien günstig. Dalir sprang auf den Fuß des Riesen, doch der Versuch ging fehl, sie rutschte ab und schlug mit dem Hinterkopf auf humorlosen Basaltplatten auf.
    Bevor Demor reagieren konnte, brauste Bult heran, schlitterte über den Boden und riss sie aus der tödlichen Reichweite des Stiefels, der sich wie ein Sargdeckel senkte.
    Offensichtlich war sie überrascht, dass ausgerechnet die Grünhaut sie gerettet hatte. Aber mit einem »Danke« hielt sie sich nicht auf. Mit zorniger Miene sprang, nein, flog sie in die Höhe, zuerst dem Riesen an den Gürtel und mit einem weiteren Satz geradewegs ins Gesicht. Ihre Flügel bewegten sie wie die einer Fledermaus, die aufgeschreckt umherflatterte.
    Das ist meine Kleine, grinste Demor in sich hinein.
    Die Kette des Orks rauschte mit Macht gegen den Fuß des Gegners. Bults Dornenkugel wetzte einen Hagelsturm aus dem Steinkörper. Gleichzeitig blendete Dalir die Augen des Riesen und schmolz seine Lider. Flüssiges Gestein fiel zu einem Vorhang herab. Die Steinhand hielt auf das verwundete Gesicht zu.
    Währenddessen löste sich der Schatten des Kopflosen von der Schulter. Er sprang ab und packte die Halbdämonin, um sie mit sich in die Tiefe zu reißen. Die Pranke des Riesen verfehlte ihr Ziel. Die Angreiferin war verschwunden.
    Wie Zangen bohrten sich die Hände von Dalir in die Rippenbögen ihres Retters. Der Krüppel und die Raubkatze. Die verschlungenen Körper krachten auf den Boden. Der Kopflose rollte sich von ihr runter. Dalir blieb bewusstlos liegen.
    Der Steinwächter mutierte zu einer Fratze blinder Wut. Eine Pranke hielt er vor die schmerzenden Augen, die andere schlug nach allen Richtungen: in die Luft, zu den Seiten, auf den Boden. Er entfernte sich von seinem Thron, verließ seinen Posten. Wie auf einem Seil tänzelnd schoben sich die monströsen Stiefel zur Hallenmitte.
    »Zur Tür!«, befahl Demor und deutete auf die Umrisse im Thron.
    Aber statt sein Trupp reagierte der Riese. Seine ziellosen Schläge verstummten. Der Kopf beugte sich zur Seite. Er lauschte.
    Frustriert schaute Demor zu seinem Haufen hin.
    Mit sanftem Getätschel versuchte der Kopflose die Halbdämonin aufzuwecken. Demor trat an sie heran und versetzte ihr einen Tritt an den Oberschenkel. Sofort öffneten sich die Augen der Eisernen Jungfrau und sie revanchierte sich mit einem Rippenstoß bei dem über ihr gebeugten Kopflosen. Seine Entschuldigungsgesten nützten ihm nichts.
    »Lenk ihn ab!«, kommandierte Demor den Ork.
    Bult blickte ihn an, als hätte er zum ersten Mal jemanden sprechen gehört. Er gluckste ein » Watha? « durch gespitzte Lippen.
    »Natürlich du, wer sonst? Dein Kobold hat uns die Bescherung eingebrockt, also mach das Beste daraus! – Achtung!«
    Die Steinfaust zerschmetterte den Boden zwischen ihnen. Beide waren im rechten Moment zurückgetreten.
    Der Ork stand noch einen Augenblick reglos da, um gleich darauf wie ein Berserker die Kugel zu schwingen. Dalir und der Kopflose folgten dem Lich zum Thron.
    »Gebt es zu, Ihr habt mich getreten!«, geiferte die Halbdämonin.
    »Ich?« Demor tat überrascht und dachte überhaupt nicht daran, die Unschuldsrolle abzugeben. »Ich schwöre, ich habe diesmal keinen Knochen krumm gemacht.«
    Mit Falten auf der Stirn schweiften Dalirs Blicke von

Weitere Kostenlose Bücher