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Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Titel: Demor - Einfach bösartig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Vega
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raunte Dalir, die Zähne aufeinandergebissen, dass sie im reinsten Weiß glänzten. »Dieser Trip wird unser letzter sein.«
    »Ihr betet elfische Götter an?« Demor schaute verduzt.
    »Nein, aber jetzt ist ein passender Zeitpunkt, damit zu beginnen.«
    Der kopflose Reiter tauchte als Erster seine Hände in die Flammen. Dann näherte sich Demor der Schale.
    »Wagt es nicht, mich zu hintergehen, Weib! Ich bin im Knochenlesen nicht ungeschickter als Ihr!« Nach dieser letzten Warnung gab er sich ebenfalls dem Feuer hin.
    Sichtlich zufrieden nickte die Alte. Dabei sah sie aus, als bewegte sie ihren abgemagerten Körper zu einem lautlosen Takt. »Oh ja, die Spur der Erschlagenen folgt Euch wie ein übler Geruch, den Ihr nicht abschütteln könnt.«
    Mit sichtbarer Abneigung trat die Halbdämonin an die Tonschüssel heran und hielt ihre Hände ebenfalls ins Feuer.
    Fehlte nur noch Bult.
    Der stand wie zuvor ungelenk im Türrahmen, als läge die Welt an einem verträumten Strand.
    Langsam begriff Demor, warum der Holzkopf nicht zum Sklaventreiber taugte. »Wird’s bald?«, fauchte er.
    Der Ork trottete heran. »Kobold das gar nicht gefallen. Aber worgosh das nicht hören wollen. Nein, nein. Wollen das nicht hören.«
    Ein letztes Mal änderte die Flamme ihre Farbe. Vermutlich war es ein Grün, aber Demor hatte nur noch Augen für seinen sich auflösenden Körper und nur noch Ohren für das Geschnatter der Hexe, das sich zum Lachen einer Hyäne verzerrte, welche von einem Berg ins Tal zeterte.
    Der Boden unter seinen Füßen öffnete sich zu einer Schlucht aus Wolken. Er fiel. Sein Stab entglitt ihm.
    Er hatte sich getäuscht. Die Alte hatte ihn hereingelegt.
    Und während er schrie und stürzte und das Ende des Falles nicht in Sicht kam, dachte er darüber nach, wie es wohl diesmal mit der Wiederauferstehung funktionieren würde. Vorausgesetzt, er fiel nicht bis in die Unendlichkeit. Wirst du bei mir bleiben, bis in alle Ewigkeit? , fragte er die Krone. Das Artefakt schwieg – ein kaltes Schweigen. Und während er weiter fiel, jonglierte er die Gedanken über Lüge und Wahrheit.
    Er lachte in sich hinein. In der Tat, was für ein Narrenspiel! Dieser weiße Wolkenschleier würde für immer sein Begleiter sein. Ein Mantel, so still und rein. Aberwitzig für den, der den Gesang der Toten liebte und ihre Seelen in schwarze Hüllen kleidete …
     
    Die Treppe rauschte heran. Er schrie erneut. Schützend schlang er die Arme um den Kopf in Erwartung des Aufpralls. Schließlich traf er auf. Er blinzelte. Er lebte, war nicht gestorben. Und er fiel nicht länger.
    »Und ich habe schon den Ritt auf dem Drachen für gruslig gehalten …«, klagte Dalir neben ihm und betrachtete ihren Körper.
    »Zumindest seht Ihr so hervorragend aus wie eh und je«, sagte Demor. Als Nächstes blickte er auf das lichthelle Gestein unter seinen Stiefeln und anschließend nach oben, in der Hoffnung, sein Stab würde ihm folgen.
    Der Kopflose bestätigte Demors Worte mit einer knappen Verbeugung vor der Halbdämonin.
    »Keine Waffen. Bult fühlen sich nackt.«
    »Das macht die Sache leichter«, witzelte der Lich.
    »Oder schwerer«, berichtigte Dalir »Je nachdem, mit was wir es zu tun bekommen.«
    Da trat ein Wichtel, kaum höher als Demors Hüfte, hinter dem Ork hervor. Mit seinem spitzen, grünen Filzhut sah er beinahe wie ein Jägersmann aus.
    Die Gesichtszüge des Zauberers und der Halbdämonin entstellten sich zu Fratzen des Entsetzens. Demor rang nach Fassung. »Ein Kobold!« Mit ausgestrecktem Finger zeigte er auf den Wicht und klammerte sich mit der anderen Hand an den Ledermantel des Kopflosen, damit er nicht umkippte.
    » Watha? Haben Bult nicht gesagt? Aber worgosh nichts wissen wollen von Kobold.«
    »Ja, ja, du Dummkopf! Jetzt sehe ich ihn.«
    Bult klopfte sich auf die Schenkel und winkte ab. » Worgosh immer machen Witze. Nein, nein! Bult nicht reden von Kobold.«
    »Halt den Mund, du Dieb!«, schnauzte der Wicht den Ork mit einer Stimme an, die eindeutig nach zu viel Kreide klang. »Hier in dieser Zwischenwelt kann mich sogar der Trottel sehen.«
    »Trottel?«, wiederholte Demor in der Gewissheit, dass ihm seine Gehörgänge einen Streich gespielt hatten. »Vielleicht sollte ich dem Spuk hier und jetzt ein Ende setzen.«
    »Und wie wollt Ihr das anstellen?«, fragte der Kobold keck und streichelte seinen Bauch, der ebenso gut ein kleines Fass unter seinem gelb karierten Frack sein konnte.
    »Schwer vorstellbar, dass wir in dieser

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