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Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Titel: Demor - Einfach bösartig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Vega
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beiden Beinen im Hakkon – in einer Sphäre, die selbst Ilgor der Dämonenfürst nicht betrat.
    Die Hexenkönigin würde sie nie mehr freigeben.
    Noch immer stierte der Kopflose in die Ferne und glich dabei einem Kind. Dagegen reckte und streckte sich der Kobold, als hätte er das Paradies gefunden. Keine Anzeichen von Reue oder Grauen. Der spitzohrige Typ spuckte sich auf drei Finger und polierte damit die Spitzen seiner Schnallenschuhe.
    »Wir gehen weiter!«, entschied Demor, wohl wissend, dass sie dem Albtraum nicht entkommen konnten.
    Mit gesenktem Haupt legte Dalir ihren Arm um die Schultern des Reiters und zog ihn behutsam vom Rand weg.
     
    Sie marschierten die Treppen empor und sie litten weder Hunger noch Kälte. Die Gräueltaten glitten links und rechts wie Vorhänge herunter. Demor beachtete sie nicht, aber es gelang ihm auch nicht, sie aus seinem Schädel zu verbannen. Die Vergangenheit war allgegenwärtig. Die Krone schwieg.
    Niemand konnte sagen, wie viele Stundenkerzen sie liefen. Es mochten bereits Tage, vielleicht ein ganzer Mondumlauf sein. Und als die Hoffnung nur noch eine verwelkte Erinnerung war, da sahen sie am Horizont einen Fleck. Sie gingen näher und erkannten Gold. Das Gold wurde zu einer Rüstung.
    Gabriel Syxpak.
     
    Die Begleiter zögerten. Demor drängte. Vergessen waren die Strapazen. Sein Blick vereiste, konnte töten.
    Der Paladin saß auf einer Stufe, die Ellenbogen auf die Knie gestützt, Augen, Nase und Lippen in schwere Handschuhe vergraben.
    Ruckartig erhob er sich zu einem Berg von einem Mann. Das blonde Haar wallte über das kernige Gesicht wie ein Engelstuch. Die Iriden stachen aus den schattigen Augenhöhlen wie Blaubeeren. »Lord Demor!«, ergriff er das Wort. »Euch habe ich hier als Letzten erwartet und doch gibt es keinen verfluchteren Ort für Eure Anwesenheit.«
    »Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Euer Hochwohlgeboren, noch unter den Lebenden Weilender, denn ich bin Euretwegen gekommen.«
    Der Brustkorb des Ritters hob und senkte sich und der goldene Panzer spannte sich mit dem Geräusch von Metall, das auf Metall rieb.
    »Hier könnt Ihr mich nicht töten, was Ihr aber nie konntet«, höhnte Syxpak und seine Lippen waren so rot, dass man meinte, Blut träte daraus hervor. Er schüttelte den Kopf und strich sich eine Strähne nach hinten. »Was für ein jämmerlicher Haufen. Der kopflose Reiter, die Eiserne Jungfrau und ein Ork. Selbst einen Kobold wiegt Ihr auf, um mich zu beehren.«
    »Lasst mich aus dem Spiel! Ich habe mit diesem Spielmannszug nichts gemeinsam!«, schnatterte der Kobold mit empörter Miene.
    Syxpak blickte noch höhnischer. »Ich sehe mehr Gemeinsamkeiten, als du ahnst.«
    »Hütet Eure Zunge, Paladin! Ich glaube nicht, dass Ihr an diesem Ort Eure Tage fristen wollt«, übernahm Demor die Gesprächsführung.
    Drohend machte Bult zwei Schritte nach vorn und stieß sein grünes Gesicht gegen das sandfarbene von Syxpak.
    »Wie es scheint, habe ich aufregende Gesellschaft«, scherzte der Paladin, während er Stirn an Stirn mit dem Ork tanzte. »Was wollt ihr tun? Mich hinabstürzen? Das wäre vergebens.«
    »Sagt mir, wo ich diesen Zauberer finde, den man Erzähler nennt«, brachte es der Lich voller Ungeduld auf den Punkt.
    Syxpak stieß Bult eine Stufe zurück und lachte schallend. »Zieh Leine, Bursche! Dein Atem verursacht Würmer in meinem Gehirn.« Nachdem sein Lachen abgeebbt war, ruhte sein Blaubeerenblick wieder auf dem Lich. »Deswegen seid Ihr hier, Lord Demor? Deswegen die Mühe? Deswegen freiwillige Verbannung? Mir scheint, die letzten Jahre sind Euch nicht bekommen. Um ehrlich zu sein, fand ich Euer Gewölbe nie besonders gesundheitsfördernd.«
    »Lasst mich raten, wie Euch Gallgrimm hierher ins Exil schicken konnte«, versuchte Demor ihn zu locken.
    »Der schwarze Zauberer!«, zischte Syxpak.
    Demor nickte. »Ganz recht. Was war Eure Schwäche? Stolz? Eitelkeit? Falscher Heldenmut? Sagt es mir! Ihr seid verwundbar, sonst wäret Ihr nicht hier.«
    Sein Widersacher nahm die gleiche arrogante Haltung ein, die Demor bereits in der Vergangenheit an ihm gesehen hatte. Diesmal gab es keine Waffen. Demnach mussten Worte herhalten.
    »Es stimmt, ich bin leichtsinnig gewesen, als ich mich in Tiefstein in die Schlacht gestürzt habe. Dieser Zauberer hat eine Magie genutzt, wie ich sie vorher nicht kannte«, erzählte Syxpak.
    Natürlich nicht, die wenigsten können die Macht eines Illuners begreifen.
    »Auch er war auf der Suche nach dem

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