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Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Titel: Demor - Einfach bösartig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Vega
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Zwischenwelt sterben können«, äußerte sich Dalir. »Zumindest habe ich nicht viel Hoffnung.«
    »Wisst Ihr was?«, sagte Demor zu dem Kobold. »Ich mache Euch einen Vorschlag. Ihr geht Euren Weg und wir unseren. Und glaubt mir, das sage ich nur alle hundert Jahre zu jemandem.«
    »Und wie soll das gehen, Witzbold? Schaut Euch um. Nein, ich bleibe so lange, bis ich meinen Kompass wiederhabe. Euer Schaden wird es nicht sein. Der Grünfrosch wird mit mir leben müssen.« Der Kobold grinste bis an die rot glühenden Spitzohren. »Und langsam gewöhne ich mich an diesen unmanierlichen Kerl.« Dabei gab er Bult einen Klaps auf die Pobacke.
    Demor strich sich die Fassungslosigkeit aus dem Gesicht. Dies war ein Albtraum. Ein Kobold in seinen Reihen! Jemand würde für diese Erniedrigung zahlen, das schwor er sich.
     
    Ohne sein Schwert wirkte der Kopflose ungewohnt angespannt. Mehr als einmal fuhr er sich mit der Handfläche nahe seines Kragens die Brust entlang und blickte sich ständig nach allen Seiten um. Zu guter Letzt ließ er die Fingerknöchel knacken, aber Demor bezweifelte, dass er mit seinen Fäusten genauso vortrefflich umgehen konnte wie mit der Klinge.
    Dalir nahm eine der blassen Hände, rieb sie in ihren Handflächen und hauchte hinein, als wollte sie ihn beruhigen.
    »Zumindest wissen wir jetzt, warum man sie die Ewigen Stufen nennt«, stellte Demor mit einem sarkastischen Hauch fest und blickte die Treppe hinauf in die Endlosigkeit.
    Helligkeit umgab die fünf. Aber sie kam von keiner Sonne oder einer vergleichbaren Lichtquelle. Auch die Wolken, die sie während des freien Falls begleitet hatten, waren verschwunden. Stattdessen schwebte um sie herum farbloses, grelles Nichts.
    Demor sog kräftig die Luft ein. Kein Geschmack, kein Geruch. Er konnte noch nicht einmal sagen, ob sie tatsächlich atmeten.
    Die Welt endete hier.
    Bult spähte über den Rand der Stufen. Auf ihnen hatten vier Leute bequem nebeneinander Platz. Links und rechts ging es in unendliche Tiefe. »Bult möchten nicht wissen, wohin fallen, wenn springen.«
    »Probieren wir es aus!«, tönte Demor und gab dem Ork einen Tritt in den Rücken.
    Der Fallschrei verschwand samt dem grünen Körper im Nichts.
    »Das glaube ich jetzt nicht!«, kreischte Dalir. »Ist es das, was Eure treuen Diener erwartet?«
    Der Kobold feixte. »Die Idee hätte von mir sein können.«
    »Ganz recht, die Betonung liegt auf treu und dienen . Beides waren nicht seine Stärken«, betonte der Lich und schaute dem Verschwundenen nach, ob er irgendwo wieder auftauchte. Als dem nicht so schien, wandte er sich den verbliebenen Begleitern zu. »Was guckst du denn so?«, fragte er den Kopflosen, der regungslos vor ihm stand. »Tu nicht so, als konntest du den jemals leiden. Etwas Gutes habe ich von dir über ihn noch nicht gehört. – Und jetzt los! Wir …«
    Der Wutschrei eines Berserkers senkte sich von oben herab, gefolgt von Bults Körper. Ohne Aufprallgeräusch stand der Ork wieder in ihrer Mitte. Das erste Mal seit ihrem Aufeinandertreffen erhob er seinen Zeigefinger. »Bult das nicht finden lustig! Bult und worg… «
    Mit einem Fauchgeräusch schnitt ihm Demor das Wort ab. »Willst du deinem Herrn drohen? Was glaubst du wohl, wie viele Schüler es an meiner Seite bis hierher geschafft hätten? Du kannst stolz auf dich sein. Speichere diese Lehre in deinem Gehirnkasten unter der Lektion: Der Meister lässt mich fallen, der Meister fängt mich auf. Oder so was in der Art.«
    Wie ein treuer Hund schaute der Ork aus seinem Auge. » Worgosh meinen, Groll wären Stolz auf Bult?«
    Unsicher schwankte der Lich mit seinem Kopf hin und her. »Wir wollen es nicht gleich übertreiben.«
    Der Kobold spuckte einen öligen Batzen Krautlinge über den Treppenrand. Sein Gesicht legte sich in ein Faltenmeer.
    Schließlich begannen sie mit dem Aufstieg.
     
    Die Stufen nahmen kein Ende. Es mussten Zehntausende sein. Erschöpft ließ sich Demor fallen. Auf diesem Weg gab es kein Ziel. Die Moral der Truppe schwand wie die Hoffnung, Syxpak zu finden.
    »So kommen wir nicht vorwärts«, bewertete Dalir die Situation. »Ich fühle mich, als schreite ich seit Tagen diese Treppe hinauf, und was ich sehe, sind nur weitere Stufen.«
    In Demors Schädel raste es. Die triste Umgebung machte ihn wahnsinnig. Er ließ den Kopf in die Hände fallen und schabte mit den Fingern über die Stirn. Sosehr er sich konzentrierte, er konnte keinen klaren Gedanken fassen. Er blickte wieder auf. Der

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