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Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Titel: Demor - Einfach bösartig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Vega
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von einer Waffe, die Ihr ihm einst gabt«, wandte er sich dem Erzähler zu.
    Dieser hatte sich soeben unter der Tischplatte vorgewagt, setzte sich zurück auf seinen Stuhl und vergrub das Gesicht in die Hand. Er schüttelte den Kopf. »Von einer Waffe, so wie Ihr sie kennt, weiß ich nichts. Syxpak hat hier die Werte gefunden, die einen Helden auszeichnen. Dinge, von denen Ihr weiter entfernt seid als die Soel von Fantastika. Was wollt Ihr noch? In diesem Haus gibt es kein Kriegswerkzeug aus Stahl oder Eisen, nur Erkenntnis, Wahrheit und Prinzipien. Bedeutsamkeiten, die Ihr mit Füßen tretet.« Er blickte auf und in sein Gesicht zeichnete sich Düsternis. »Wehe dem Abend! Noch bevor Ihr Euren Triumph voll auskosten könnt, wird Euch das Unglück einholen. Hört Ihr es?«
    Demor lauschte, vernahm jedoch keinen Laut.
    »Wie solltet Ihr auch?«, sagte der Erzähler. »Ihr habt in Eurem gesamten Unleben nie hingehört. Deswegen könnt Ihr den Spruch in Eurer Tasche nicht wirken.«
    »Sollen Bult vorlauten Kerl machen schweigsam?«, fragte der Ork, dem eine saftig rote Hautschwarte vom Gesicht hing, wo ein Stück Knochen hervortrat. Einem normalen Menschen hätte es bei diesem Anblick die Sprache verschlagen.
    »Nein«, entschied Demor. Dabei lachte er hämisch. »Ich habe eine bessere Idee.«

Trautes Heim
     
    »Brich ihm beide Hände!«, befahl Demor mit ruchloser Sprachfärbung. »Wollen sehen, wie es sich damit in dieser Einsamkeit lebt.«
    Mit einem zufriedenen Schnaufen beugte sich der grüne Riese über den Erzähler, der auf seinem Stuhl immer kleiner wurde.
    »Warte!«, unterbrach ihn Dalir. »Warte!«
    Bult blickte verwirrt.
    Die Halbdämonin griff unter eine Felllage zwischen ihren Brüsten und holte eine winzige Notiz hervor. Das Gedicht des Kopflosen. »Lest das laut!«, forderte sie den wehrlosen Erzähler mit feuriger Stimme auf.
    Der streckte seine knorrigen Finger nach dem Papier aus und bestaunte es wie ein buckliger Bettler. »Bevor ihr mich verkrüppelt, erwartet ihr, dass ich euch vorlese?« Er lachte wie ein Schalk, dem man die Schlinge um den Hals legte. »Ihr seid wahrlich ein seltsamer Haufen.«
    Die Halbdämonin knurrte und es hörte sich an, als wäre es ein Brodeln mitten aus dem Hakkon.
    »Aber wenn ihr meint, dass es euch hilft«, gab der Erzähler nach. Er zog sein Leseglas über die Tischplatte zu sich und begann zu lesen:
     
    »Wie das Meer sind die Augen,
    Wie die Nacht ist das Haar,
    Die Lippen wie Rosen,
    Ihr Wesen strahlt klar.«
     
    Er reichte ihr die Notiz mit einem herabwürdigenden Schulterzucken zurück. »Mehr steht hier nicht. Ein eigenwilliger Vers. Doch für diejenige, die es geschrieben ist, sicher ein Kleinod.«
    Dalir faltete es sorgsam und verstaute es wieder an seinem ursprünglichen Platz. »Ich danke Euch dennoch.«
    Der Erzähler nickte ergeben. »Dankt mir nicht. Worte sind kostbar, selbst für jene, die sie nicht verstehen.«
    »Somit kennen wir auch dieses Geheimnis«, sagte Demor genervt und mit sichtlich unbeherrschter Geste. Er drehte sich zur Tür, gab ihr einen Stoß und trat ins Freie. Wind und Schnee fauchten ihm entgegen, doch er empfand die Kälte als willkommene Abwechslung. »Bult!«
    Der Schrei des Alten zwängte sich durch die Türpfosten nach außen und verklang im Gemurmel der Berge. Als der Ork die Tür hinter sich schloss, verstarb auch das Winseln dahinter.
    Das mittlerweile herrenlose Streitross von Gabriel Syxpak wirkte in dieser ungastlichen Gegend wie ein Fremdkörper. Obwohl eingehüllt in Decken und Felle, würde es den Winter in diesen Bergen trotzdem nicht überleben. Der erste Überwurf Schnee legte sich bereits auf den Rücken.
    Nur wie hatte es der Paladin mit dem Pferd bis hierher an die Spitze geschafft? Kein Pfad konnte vom Tal bis hier heraufführen. Die Hufspuren waren kaum noch zu erkennen, doch sie führten den Weg hinab. Oder gab es doch einen Weg?
    »Geh zurück zu deinem König und berichte ihm, dass sein Paladin hier oben eine Weile rumgammeln wird.« Er versetzte dem Tier einen Schlag mit dem Stabende, woraufhin es wiehernd davontrabte.
    »Scheint, als kann man die Hütte auch zu Fuß erreichen«, befand Dalir.
    Demor zuckte mit den Schultern. »Ihr könnt gern laufen, wenn es Euch beliebt.«
    »Was gedenkt Ihr als Nächstes zu tun? Die Mission ist erfüllt, die Gesetze sind zerstört.«
    »Zuerst will ich aus dieser Kälte verschwinden. Hernach werde ich meine Armee sammeln.«
    »Und mir meinen Sold auszahlen?« Sie

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