Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Titel: Demor - Einfach bösartig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Vega
Vom Netzwerk:
Schild hoch und lenkte den Spruch an die Zimmerdecke, wo er als schwarzer Fleck verendete.
    Das Schwert des Kopflosen fand sein Ziel und schnitt in die Halsberge. Doch nicht tief genug. Syxpak schwang herum und sein gezackter Stahlhandschuh fuhr auf den dunklen Reiter nieder. Wie vom Waak getroffen sank der Kopflose zu Boden, seiner Klinge beraubt, die weiterhin in der Rüstung des Gegners klemmte.
    Bult hatte mehr Glück und seine Kette verfing sich in der linken Armbeuge von Syxpak. Mit einem beherzten Ruck riss er den Paladin von den Beinen, bevor dieser sein Schwert in den Körper des Kopflosen treiben konnte.
    Dalir kam mit ausgebreiteten Flügeln wie ein Vampir angesprungen und ihre Granithaken bohrten sich in den goldenen Brustpanzer. Dann stieß sie den Getroffenen zu Boden und versetzte dem kriechenden Krieger einen Kopfstoß mit ihren Hörnern. Die Stirn platzte auf. Der Paladin japste. Mit dem verzweifelten Gesichtsausdruck eines geschlagenen Hundes riss er sein Schwert empor. Es leuchtete wie der Morgenstern.
    Dalir sprang zurück.
    Der pulsierende Stahl fuhr Bult durch den Oberschenkel und ragte um mehr als die Hälfte am anderen Ende heraus. Der Ork brüllte, ließ die Kette los und drosch mit einer Doppelfaust auf das Genick des Paladins ein.
    Syxpak brach zusammen, sein Griff löste sich vom Schwert.
    »Das ist das Ende!«, triumphierte Demor.
    Der Heilige pumpte schwer, spuckte Blut, das die Bretter an dieser Stelle schwarz färbte. »Es ist erst zu Ende, wenn ich es sage!« Mit dem Satz einer Raubkatze stemmte er sich empor. Der Arm mit dem Schild und der verhakten Kette beschrieb einen Halbkreis und zerfetzte dem Ork das Gesicht zu einem gespenstischen Muster. Die Halbdämonin setzte zum Sprung an, doch Syxpak kam ihr zuvor und warf sich auf sie.
    Demor zögerte nicht und sein Stab pulsierte in freudiger Erregung. » Anifulgor! « Seine Stimme entfachte einen Strom, der ungehindert sein Ziel fand und der sich tief in die Seele fraß. Wie von einer Windhose erfasst, wurde der Paladin von dem Sturm davongeschleudert. Mit scheppernder Rüstung, brechenden Knochen und einem hilflosen Schrei schlug er gegen die Steinmauer. Unaufhörlich zuckten die Blitze über Metall, Haut und Haare.
    Demor reckte die Faust. »Eure Seele ist getroffen. Ich habe Euch besiegt. Sagt es! Sagt es schon!«
    Das einst so makellose Gesicht verwandelte sich zu der Fratze eines Toten. Die Haut trocknete zu braunen Riefen. Die Haare fielen in Strähnen aus und zerstoben zu Asche, als sie den Boden berührten. Die Zähne brachen. Mit letzter Kraft bewegte Syxpak seine Lippen.
    »Das Ende«, wisperte seine sterbende Kehle.
    Vom Geschehen überwältigt betrachtete Demor sein Werk. Sein Erzfeind lag als verrotteter, lebloser Haufen in der Ecke. Getötet durch seine Hand. Das Gefühl war für ihn unbeschreiblich. Jetzt erst realisierte er, was er vollbracht hatte. Er hatte einen Helden besiegt. Die Gesetze waren von nun an wirkungslos. Sie waren zerstört. Ungültig.
    »Habt Ihr das vorausgesehen? Haben dies Euch die Bücher gelehrt?«, fragte er mit zynischem Unterton den Erzähler, der mit schockiertem Gesicht unter den Tisch gekrochen war.
    Dieser nickte stumm.
    Demor winkte ab. »Winselnder Feigling! Ich bin der Beherrscher der Welt. Nicht Thu’urkesch hat gesiegt. Ich bin es, vor dem sich die Völker fortan verbeugen werden!«
    Seine Begleiter rappelten sich auf und betrachteten stöhnend ihre Wunden.
    »Wohlan! Freut Euch, Getreue! Der Tag des Sieges ist gekommen. Ihr seid die Ersten unter vielen, die mir dienen dürfen. Eure Leiden sind nicht umsonst gewesen. Ich bin der neue König!«
    Die letzten Worte schrie er, um es der ganzen Welt kundzutun. Der Himmel über dem Dach beantwortete es mit einem Donnern, das wie ein Erdbeben aus der tiefsten Tiefe klang. Selbst Demor zuckte vor Schreck zusammen. Ein Grollen wie von einer Gottheit erfüllte die Umgebung.
    »Der Weltenverschlinger«, stammelte der Erzähler und er sagte es so leise, dass Demor es kaum hörte.
    Danach kehrte Stille ein. Stille, bei der man einen Steinwurf am Fuße des Gebirges hätte hören können.
    »Wirres Gerede!«, durchbrach Demor die Starre. »Falls Ihr noch ein wenig Stoff für eine Geschichte braucht, redet von Lord Demor, wie er den mächtigsten Kämpfer des Reiches zu Staub zerfallen ließ.« Bedächtig ging er auf die Überreste seines einstigen Kontrahenten zu. Das Schwert und sein Schild. Nichts, was ich nicht schon kenne. »Der Paladin sprach

Weitere Kostenlose Bücher