Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Titel: Demor - Einfach bösartig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Vega
Vom Netzwerk:
seiner Angst vor dem Ende der alten Ordnung oder an der Drangsalierung von Bult lag, vermochte Demor nicht zu sagen.
    »Ich glaube, die Unterhaltung ist erschöpfend geführt worden«, sagte der Lich. »Wollen wir sehen, was passiert.«
    Aber er zögerte. Er hatte den Weg auf sich genommen, um die Gesetze zu zerstören, und nun, wo es so weit war, bekam er kalte Füße. Es waren nur Worte, und dennoch fürchtete er sich vor ihnen.
    Energisch vertrieb er das Gezitter aus seinem Körper. So ein kleines Stück Papier. Was konnte im schlimmsten Fall passieren? Das Schlimmste wäre, wenn nichts passierte.
    »Tut es oder ich werde es machen!«, sagte Dalir und ihre Augen blitzten gierig.
    Der Kopflose trat heran und hielt ihm ebenfalls die Hand hin. Auch der Ork war bereit für diese große Tat.
    »Wenn worgosh wollen, dann Bult werden Wisch zerreißen.«
    Aber Demors Blicke waren von der Inschrift gefesselt. Wie durch einen Tunnel stierte er auf das Papier, und es schien organisch zu sein. Etwas Lebendiges, ein Herz, das die Welt um ihn herum am Leben hielt.
    »Begreift Ihr nun, welchen Wert die Gesetze der Fantasie haben?«, fragte der Erzähler. »Ich bitte Euch, werft die Ketten ab und kehrt zu Eurem Ursprung zurück. An den Anfang, wo nicht Tod und Herrschsucht die treibenden Kräfte gewesen sind. Es ist das Symbol auf Eurem Kopf, das Euch bindet, Euch verdammt.«
    »Wenn dieses Stück Papier Macht ist, dann bin ich das uneigennützigste Wesen, denn ich bereite dieser Gewalt ein Ende. Die Dinge werden sich ändern.« Nachdem er die Worte gesprochen hatte, entfachte Demor in der Hand, in der er die Gesetze hielt, eine grünstichige Flamme. Feuergesichter traten daraus hervor und brannten sich durch das Pergament. Braunschwarze Kreise bildeten sich auf dem Papier.
    »Nein!«, schrie der Erzähler, doch Bult knüppelte ihn mit seiner Faust zu Boden.
    Die Tür flog auf. Schneegestöber wehte in den Raum. Ein Bär von einem Krieger stand mit gesenktem Schwert vor ihnen, umgeben von Weiß.
    »Gabriel Syxpak«, hauchte der Lich böse.
    »Lord Demor!«, trommelte der Paladin tief aus seiner Lunge.
    »Ihr kommt zu spät!«, zischte Dalir wie eine Schlange und breitete die Arme aus, als wären es Sicheln.
    Die Gesetze brannten – verbrannten zu Asche. Wie schwarze Schmetterlinge fielen die Reste auf die Holzbretter.
    »Am Ende ist es doch nur Papier.« Demor lachte höhnisch. Dann schloss er die Augen. »Ich fühle mich irgendwie …« Er atmete tief ein, prüfte, ob die Luft in seinem Knochenkörper neue Bahnen zog. »… unverändert.«
    Der Sturm toste los.
    Wie ein Derwisch wirbelte der Kopflose herum, zog im Schwung seine Klinge und fuhr auf Syxpak nieder.
    Eine gleißende Aura ging von der Rüstung des Paladins aus und hüllte ihn in einen Schutz aus purem Licht. Mit Leichtigkeit parierte er den ersten Hieb seines Gegners.
    Bult ließ von seinem Opfer ab und stürzte nach vorn. Seine Eisenkugel zerdepperte, was sich ihr in den Weg stellte: Stühle, lose Blätter, Kissen und einen Krug voll Milch. Weiße Flüssigkeit spritzte umher. Die Dornen fraßen sich selbst durch die Bretter am Boden und pflügten daumengroße Späne heraus. Dann griffen die Stacheln nach der Panzerung des Paladins, doch der Schild mit dem schwarzen Kreuz und dem Feuer speienden Einhorn ließ sie wirkungslos abprallen.
    Einen Moment war Syxpak unachtsam und Dalir kam über ihn. Ihre Krallen visierten seinen Kopf. Blitzschnell zuckte der Paladin zur Seite, aber ihre Fingernägel bohrten sich in die rechte Gesichtshälfte und rissen sie auf, dass der Augapfel herauszufallen drohte. Drei tiefe Furchen mit rot glühenden Rinnsalen zogen sich über Schläfe und Wange und färbten die weißen Haare blutig. Syxpak schrie, setzte gleichzeitig zum Gegenschlag an. Mit unbarmherziger Wucht schleuderte er die Halbdämonin von sich. Wie ein weggeworfenes Bündel kam sie am Kamin zum Liegen. Glutballen purzelten auf ihre Flügel und hinterließen zischelnde Rauchschwaden. Der Geruch von verbranntem Leder breitete sich aus.
    Syxpak verschaffte sich Raum. Unterdessen verwandelte sich der Ork zum Berserker und brüllte, als würde er gegen einen Sturm ankämpfen. Jäh stoppte der Schild seinen Ruf und das Metall krachte gegen sein Maul.
    »Ihr könnt nicht siegen!«, kreischte Demor dem Paladin zu. »Ausgeschlossen!« Er lachte und entfesselte einen Blitz, der sämtliches Licht in sich vereinte.
    Ein violetter Lindwurm schoss auf den Paladin zu. Dieser riss den

Weitere Kostenlose Bücher