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Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Titel: Demor - Einfach bösartig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Vega
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Demor!«, presste sie durch die Lippen hervor.
    Mit zustimmendem Nicken bedeutete er ihnen aufzustehen. »Erhebt Euch! Dies ist die Stunde eines neuen Anfangs! Ihr seid die Treusten unter den Getreuen und aus Eurem Mut wird großer Lohn entspringen. Lasst uns in Lorundingen einmarschieren und dieser Welt eine neue Ordnung geben!«

Schutt und Asche über das Land
     
    Zu gegebener Stunde würde Demor seine drei Getreuen an ihren Schwur erinnern. Jetzt, wo der Paladin zu Staub zerfallen war, konnte sich ihm kein Held mehr in den Weg stellen. Der Bann war gebrochen, eine neue Zeitrechnung hatte begonnen – die Zeit des Bösen.
    Sie traten aus der Gruft hinaus ins Freie. Gefährliche Wolken zogen auf und kündeten vom Untergang. Der Himmel verschwand unter einer Decke, die wie ein Teppich aus Blaualgen anmutete. Ein solches Schauspiel hatte Demor in all den Jahren noch nie erlebt. Mit einem Mal wirkte der Wald um sie herum wie ein lebloses Gebilde. Die Musik der Vögel war verstummt. Selbst der Wind schien verschollen. Die Welt unterlag einer Veränderung. Sollte es mit den Gesetzen zusammenhängen?
    Während Dalir mit Sorgenfalten auf der Stirn zu den Wolken stierte, prüfte Bult gewissenhaft die verbliebene Ausrüstung. Er war einfach gestrickt und sorgte sich nicht um die Probleme der Weltbevölkerung. Für ihn zählte, dass es keinen Mangel an Essen gab, und in diesem Fall ließen ihn die Reserven ein ums andere Mal kräftig aufschimpfen.
    Der Kopflose saß abseits auf einer grün umrankten Säule und schabte mit dem Schleifstein entlang seiner Klinge, dass es Demor einen Schauer über den Rücken jagte.
    Verzage nicht, flüsterte die Krone. Dabei fühlte es sich an, als wände sich eine Schlange um seinen Schädel. Bedenke deine Macht. Du hast den Paladin erschlagen. Zweifel ist ein schlechter Kriegsherr in der Stunde der letzten Schlacht.
    Demor brauchte Antworten. Sein Reich lag verwaist, seine Diener waren verschwunden. Etwas Seltsames hatte sich in Ilfirnsmoor zugetragen und er musste herausfinden, was es war.
    »Habt Ihr eine Ahnung, was hier vor sich geht? Ihr habt doch sicherlich einen Plan, nicht wahr?«, fragte Dalir mit gleichmütigem Gesichtsausdruck.
    Demor stierte zu dem Drachen, der wie im Schlaf auf der Lichtung ruhte. Das liebte er an der Halbdämonin, sie kam schnell zum Punkt. Selbst wenn man sie in Ketten legen würde, würde ihr Eifer nicht brechen. »Wir fliegen nach Sighelmsquell«, entschied Demor. »Der Erzähler hat prophezeit, dass die Stadt angegriffen wird. Dort wird man uns sagen, was wir wissen müssen.«
    »Wenn es Überlebende gibt«, fügte sie an. »Wenn es wahr ist, was der Erzähler gesagt hat, wird Thu’urkesch keine Gnade zeigen.«
    »Meine Liebe, Ihr solltet mich besser kennen. Es gibt immer jemanden, der zu sprechen bereit ist.«
     
    Ilfirnsmoor und die Landschaft unter ihnen wirkten grau. Demors feines Gespür ließ ihn den allgegenwärtigen Duft von Zerfall einatmen. Er drehte sich zu den anderen um, ob sie ebenfalls etwas bemerkten, doch sie saßen schweigend hinter ihm auf dem Drachenrücken.
    Trollwacht. Sie überflogen die große Feste, deren Mauern so erhaben standen wie eh und je. Beständigkeit – eine Tugend, die hier noch friedvoll wohnte.
    Der Drache hielt sich nicht auf, sondern zog seine Bahn.
    »Erkennst du das Dorf dort?«, fragte Demor Bult, der den Platz direkt hinter seinem Rücken besetzte.
    Der Ork bestätigte es mit einem Grunzen. »Seien Dorf, wo worgosh und Bult haben einst Muli bekommen.«
    Demor nickte. Er lenkte Terk über die Siedlung. Von den Hüttendächern waren nur noch verkohlte Dachbalken übrig. Man konnte ins Innere hineinsehen wie in den Hals des Kopflosen.
    Die Felder lagen brach. Spuren von Reiterei und schwerem Kampfgerät hatten gewaltige Furchen im Boden hinterlassen. Hier regte sich kein Leben mehr.
    Als sie tiefer flogen, erkannte Demor verbrannte Reste von Menschenkörpern und Vieh. Scheint so, als hätte das Gold Farnbühl kein Glück gebracht.
    Er wandte den Blick ab und ließ Terk höher steigen. Wohin sie kamen, überall schrien Tod und Untergang zu ihnen herauf. Selbst in dicht besiedelten Gebieten wie Ücken und in Kleinstädten wie Rotfurten zeigte sich das Bild von zerstörten Gebäuden und verfaulenden Leichenteilen. Eine Spur der Verwüstung zog sich durch Lorundingen. Die Kriegsstätten des Gemetzels schickten schwere, rauchgraue Wolken in den Himmel, um die Götter anzuflehen.
    Doch von dort oben hörte niemand die

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