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Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Titel: Demor - Einfach bösartig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Vega
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kniff die Augen zusammen und forderte eine Antwort.
    Demor zögerte und nickte anschließend kurz. »So wie es abgemacht war. Ich hatte gehofft, Euch zum Bleiben überreden zu können.« Er zog die Schulterpanzer enger an seinen Hals, um sich vor dem wirbelnden Schneetreiben zu schützen. »Wie dem auch sei, ich lade meine werten Recken zu mir ein. Dieser Tag muss gebührend gefeiert werden. Der Vorabend vor der großen Schlacht.«
    Bult trommelte mehrfach auf seinen Brustpanzer. »Bult werden kämpfen mit worgosh bis zu letztem Mann.«
    »Ja, sobald wir dein Gesicht geflickt haben. Lasst uns aufsitzen!«
     
    Sie marschierten zum Drachen, aber etwas war anders. Demor zwang Terk seinen Willen auf. Vergeblich. Das Tier scheute.
    »Probleme?«, fragte Dalir mit einem kecken Augenzwinkern und hochgezogenem Mundwinkel.
    »Mitnichten. Das Vieh hat zu lange in der Kälte ausgeharrt und seine Sinne sind wohl eingefroren. Ich muss ihn erst daran erinnern, wessen Herrn er folgt.«
    Der Hals senkte sich, der Drache schnaufte ruhig.
    »Bitte! Nach Euch!« Demor zeigte ihr den Weg.
    Mit den Worten »Ich hoffe, ich bereue es nicht, den Abstieg per Flug den Füßen vorgezogen zu haben« schwang die Halbdämonin sich auf den Rücken des Knochenmonsters.
    Der Kopflose legte seine Hand auf ihre Schulter, aber sie schlug sie weg.
    Schnee wirbelte wie Staub in die Höhe, als sich das riesige Skelett erhob. Terk schmetterte einen urzeitlichen Schrei gegen die Gipfel und stürzte sich hinab in die Tiefe. Wie berauscht jagte Demor dem Erdboden entgegen. Mit jedem Klafter stieg die Temperatur. Die Wolkendecke schloss sich über ihren Köpfen. Grüne, braune und gelbe Flecken wurden sichtbar. Der Boden kam näher. Der Nordforst breitete sich unter ihnen aus wie ein grünes Meer. Sie überflogen den Wald. Die Wipfel der Kiebenbäume wogten wie Ähren, als Terk darüber hinwegjagte.
    Berauscht von seinem Sieg lenkte Demor den Drachen dicht über den Boden. Er jubelte dabei, als tauchte er in einen Glücksbrunnen der Götter. Menschen, die das Urtier sahen, liefen wie Lemminge davon. Manche überschlugen sich, stellten sich tot oder reckten die Arme in die Höhe, vor Gnade bettelnd.
    Hier im Norden war das Land dünn besiedelt. Es gab nur Dörfer und Weiler, kaum größere Siedlungen. Und doch bereitete es ihm Freude, Angst und Schrecken zu verbreiten. Sie flogen über furchtsame Köpfe hinweg und verschwanden wieder. Das Gerücht vom Drachenreiter würde sich schneller als ihr Flug über Fantastika ausbreiten.
    Die Dunkelheit zog am Himmel auf und Terk verdeckte die Sterne wie ein Nachtschrecken. Demors Freude kannte keine Grenzen und er hatte es keineswegs eilig. Er gewährte seinen Begleitern sogar eine Rast. Und so legten sie eine Ruhepause ein und am Morgen erhob sich die geflügelte Echse erneut. Sie flogen und ruhten, flogen und ruhten …
     
    Sein Reich lag hinter den Ruinen. Sein Tempel, sein Zuhause. Von hier hatte er seine Reise begonnen.
    Die Sträucher wippten sanft im Wind. Ein blaugrüner Steinsegler tippelte neugierig auf einem zerfallenen Mauerrest herum und betrachtete die Ankömmlinge aus Kulleraugen. Nichts wirkte verräterisch. Und doch beschlich Demor ein Gefühl der Veränderung.
    Seit er sein Zuhause verlassen hatte, waren Monde vergangen. Dennoch erinnerte er sich, als wäre es gestern gewesen, wie er Bult hier getroffen hatte. Und fast rührte es ihn, dass er zusammen mit dem Ork hierher zurückkehrte.
    »Euer Vorgarten sollte wieder einmal geschnitten werden. Am besten entlasst Ihr Euren Gärtner und sucht einen neuen«, witzelte Dalir. Sie riss die Stängel eines Strauchwedels heraus, um dann gedankenabwesend zu betrachten, wie sie aus ihrer Hand zu Boden fielen.
    Demor schwang hilflos mit dem Kopf hin und her. »Ihr wisst ja, wie das ist: Gutes Personal findet sich nicht an jeder schäbigen Ecke.« Er stockte und seine Gefährten wichen zurück.
    Der Eingang zu seiner Gruft war mit Brettern vernagelt. Suchend blickte er sich um, ob sie vor der richtigen Behausung standen. Kein Zweifel, dies war sein Heim.
    »Was bei den allmächtigen Trollgebeinen …?«, schimpfte er und schritt mit doppelter Geschwindigkeit auf den versperrten Eingang zu. Wie ein Waak blieb er vor dem neuen Tor stehen. Er schlug mit dem Stab gegen das Holz. »Aufmachen! Ich befehle es! Wurmspin, du falsche Ratte!«
    »Vielleicht sind wir von der Route abgekommen? Hier macht jedenfalls keiner mehr auf«, merkte Dalir an und ging ein Stück

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