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Den ersten Stein

Den ersten Stein

Titel: Den ersten Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elliott Hall
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bestand darin, eine
     der ruhigen Phasen abzuwarten und dann das Medikament zu spritzen. Als ich im Veteranenhospital gewesen war, hatte ein Arzt
     mir ein Video eines meiner Anfälle gezeigt. Halb scherzend hatte er gemeint, bevor man den zulassungsüberschreitenden Einsatz
     der roten Tabletten entdeckt habe, habe man erwogen, einen Exorzisten zu rufen. Daraus konnte ich ihm keinen Vorwurf machen;
     es lag etwas Infernalisches in den verzerrten Zügen meines rot angelaufenen Gesichts, dessen weit aufgerissene Augen auf Dämonen
     gerichtet waren, die nur ich sehen konnte. In einer anderen Zeit wäre ich wohl auf dem Scheiterhaufen gelandet.
    Ich zögerte, laut zu rufen. Ich hatte noch immer keine Ahnung, wer mich festhielt, und der einzige Vorteil, den ich im Moment
     hatte, lag darin, dass keiner wusste, dass ich wach war. Der Strick, mit dem ich ans Bett gefesselt war, war zu dick, um ihn
     zu zerreißen. Wenn ich mich anstrengte, kam ich mit den Zähnen an den Strick, mit dem mein Arm festgebunden war. Ich zupfte
     erfolglos mit dem Mund an dem Knoten herum, bis ich aus der Ferne Iris’ Stimme hörte.
    »Auf dich, Herr, mein Gott, vertraue ich! Errette mich vor all meinen Verfolgern und hilf, dass sie nicht wie Löwen mich packen
     und zerreißen, weil kein Retter da ist.« Ich hätte nach Iris rufen können, ließ es aber sein. Sie betete und irgendetwas hinderte
     mich daran, sie zu stören. »Herr, mein Gott, habe ich solches getan und ist Unrecht an meinen Händen, habe ich Böses vergolten
     denen, die friedlich mit mir lebten, oder geschädigt, die mir ohne Ursache Feind waren, so verfolge mich der Feind und ergreife
     mich und trete mein Leben zu Boden und lege meine Ehre in den Staub.«
    Ich wartete ab, aber sie sprach nicht wieder und ich schwieg ebenfalls. Ich redete mir ein, ich hätte Angst, dass sie ebenfalls
     gefangen sein könnte. Doch in Wirklichkeit wünschte ich mir, sie noch einen Vers sprechen zu hören. Unter solchen Umständen
     könnte ich es noch ein wenig länger in Gefangenschaft aushalten.
    Iris löste mein Dilemma, indem sie ihren Kopf ins Zimmer steckte. »Du bist wach«, sagte sie, als wäre dies eine allmorgendliche
     Alltagssituation für uns.
    »Wie spät ist es?«
    »Samstagabend. Du hast anderthalb Tage geschlafen.«
    »Sind wir in Sicherheit?«
    »Wir sind in meiner Wohnung«, sagte sie. »Keiner hat dich hierherkommen gesehen. Ich habe dich in meinem Wagen versteckt,
     einem süßen, roten Elektroauto von MG.   Der gehört zu meiner Tarnung.« Sie beantwortete meine Frage, bevor ich sie stellen konnte, indem sie über eine große Beule
     an meinem Hinterkopf strich. Sie ließ ihre Hand dort ruhen. »Tut mir leid. Ich hätte dich in deinem Zustand anders nicht in
     den Wagen verfrachten können. Während ich hier dann auf die Wirkung des Medikaments wartete, hatte ich Angst, du könntest
     aufwachen und dich verletzen. Deswegen musste ich dich festbinden.«
    Ich wollte nicht darüber nachdenken, wie sie mich gefunden hatte: völlig am Ende, schäumend, schreiend und zuckend. Es war
     eine kleine Gnade, dass ich mich nie an die Anfälle erinnerte. »Kein Problem; in diesem Zustand bin ich sowieso für mich selbst
     die größte Gefahr. Gehört diese Wohnung hier auch zu deiner Tarnung?«, fragte ich und deutete mit dem Kinn auf das Zimmer.
    Iris nahm den Buddha in die Hand. »Ich bin eine sehr spirituelle Braut, aber nicht, du weißt schon, religiös. So kommen die
     Männer auf den Gedanken, sie hätten eine Chance.« Eswar nicht fair, dass sie so lächelte. Ich konnte mich nirgendwo verstecken.
    Die Stricke, mit denen ich am Bett festgebunden war, waren mit einer Art Seemannsknoten befestigt. »Wie ich sehe, hattest
     du schon eine gewisse Erfahrung auf diesem Gebiet.«
    Sie betastete ihre Arbeit an meinem linken Arm. »Das Sommerlager der Pfadfindermädchen für unterprivilegierte Kinder. Die
     ganze frische Luft hat mich moralisch gesehen nicht besser gemacht, aber ich habe tatsächlich gelernt, einen Knoten zu binden.«
    »Die Anfälle kommen nicht wieder, so lange ich meine Medizin nehme.«
    »Das ist gut«, sagte Iris.
    »Du kannst mich losbinden.«
    »Richtig«, meinte Iris mit einem leisen Lachen. Sie beugte sich über mich und mühte sich mit den Stricken um meine Arme ab;
     ihr Haar war ein dunkler Vorhang, der das halbe Zimmer verdeckte. Entnervt von ihrer eigenen geschickten Arbeit benutzte sie
     für meine Beine ein Taschenmesser.
    Ich nahm die

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