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Den letzten beißen die Dämonen

Den letzten beißen die Dämonen

Titel: Den letzten beißen die Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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meiner nicht unähnlich ist.«
    »Und das ist wichtig?«
    »Pookie«, sage ich. »Hast du dir meine Armbrust einmal angesehen?«
    »Eigentlich nicht«, sagt sie. »Ich meine, ich habe sie schon gesehen, aber es ist doch nur eine Armbrust.«
    »Ich vergesse immer wieder, dass du den größten Teil deiner Zeit auf Perv oder Tauf oder in irgendeiner anderen High-Tech-Dimension zubringst«, gestehe ich.
    »Ja. Und?«
    »Dann gestatte mir, deine Kenntnisse im Bereich von weniger hochtechnisierten Waffen ein wenig zu erweitern.«
    Bei diesen Worten ziehe ich die Mini-Armbrust aus meinem Gürtel, entferne den Schussbolzen, löse die Spannung der Sehne und werfe ihr die Waffe zu.
    Sie fängt sie einhändig auf und dreht sich so, dass sie die Waffe im Licht untersuchen kann. Ihr zunächst gleichgültiger Blick wird zu einem konzentrierten Starren, und ihre Lippen schürzen sich zu einem stummen Pfiff.
    »Das ist eine nette ... eine sehr nette Arbeit«, sagt sie.
    »Und dabei weißt du noch nicht einmal die Hälfte«, sage ich. »Versuch einen Schnellschuss. Nicht zielen, einfach nur aus dem Bauch heraus.«
    Sie nimmt die Armbrust mit dem erfahrenen Griff eines guten Schützen in ihre rechte Hand, wirbelt um die eigene Achse und richtet die Waffe in Hüfthöhe auf ein imaginäres Ziel.
    »Wow!«, macht sie mit ehrfurchtsvoller Stimme. »Das Ding ist hervorragend ausbalanciert.«
    »Kann ich sie mal halten?«, fragt Spynne.
    Ich nicke Pookie zu, und sie gibt Spynne die Armbrust.
    »Das ist eine Spezialanfertigung von Iolo«, erläutere ich den beiden Schützen. »Die beste Armbrust, die mir je in irgendeiner Dimension begegnet ist.«
    »Wie schade, dass er keine doppelläufigen Armbrüste anfertigt, dann könntest du zweimal hintereinander schießen«, sagt Pookie nachdenklich.
    »So was kann er auch anfertigen«, nehme ich ihr den Wind aus den Segeln. »Aber er tut es nicht gern. Hat es mir ausgeredet, als ich ihn danach gefragt habe.«
    »Wirklich?«
    »Ich kenne nicht alle technischen Einzelheiten«, sage ich mit einem Schulterzucken. »Aber das hat etwas mit einer Schwachstelle der Konstruktion zu tun, die bei einer doppelläufigen Armbrust unvermeidlich ist. Du kannst mit der Waffe nicht so präzise feuern wie mit einer normalen Armbrust. Ich denke, wenn man einen Experten aufsucht, sollte man auf seinen Rat hören.«
    »Interessant«, sagt Pookie, nimmt Spynne die Waffe wieder ab und mustert sie erneut eindringlich.
    »Worum es aber eigentlich geht: der Preis für eine Armbrust wie diese kommt in dieser Dimension einem durchschnittlichen Jahreseinkommen gleich. Um sich so ein Ding zu leisten, muss man entweder sehr reich sein oder großen Wert auf seine Bewaffnung legen. Da der Typ auf der Gegenseite derzeit im Straßenräubergewerbe tätig ist, nehme ich an, dass er nicht reich ist, was den Schluss nahe legt, dass er ein ernstzunehmender Schütze sein muss.«
    »Wie du«, sagt Pookie und gibt mir die Schönheit zurück.
    »Oho«, mache ich und lade die Waffe. »Tatsache ist, dass ich ihn sogar kennen könnte. Die einzigen Leute, von denen ich weiß, dass sie Waffen von Iolo tragen, arbeiten für das Syndikat ... oder sie haben mal dafür gearbeitet. Irgendwie passt das in meinen Augen nicht zu deren Vorgehensweise. Außerdem hat Don Bruce, das ist der Kerl, der den Mob in dieser Gegend leitet, ein Abkommen mit dem Boss, in dem er sich einverstanden erklärt hat, das Königreich in Ruhe zu lassen.«
    »Nichtsdestotrotz verstehe ich jetzt, warum du meinst, dass wir diese Jungs ernst nehmen sollten.«
    »Das ist gut«, sage ich. »Vor allem, weil ich eine Bewegung in diesem großen Baum da vorn gesehen habe. Seht nicht direkt hin, es ist der mit dem Ast, der über den Weg ragt. Ich schätze, es wird endlich Zeit für unseren Einsatz.«

Kapitel 10
KÜMMEL, KORN, RUM !
ANONYMER JÄGER
    Im Grunde kann man den nun folgenden Hinterhalt höchstens als jämmerlich bezeichnen, besonders nach dem gewaltigen Aufstand, den ich um die Sache gemacht habe. Andererseits habe ich nicht deswegen Karriere gemacht und überlebt, weil ich Spaß daran gefunden hätte, meine Gegner zu unterschätzen ... selbst, wenn sie es verdient hätten.
    Wir sind immer noch ein gutes Stück von dem Baum entfernt, sagen wir, einen Steinwurf, als ein paar Zweige knacken und ein Regen aus Laub niedergeht, gefolgt von diesem Bengel, der sich vor uns auf den Pfad fallen lässt. Bei der Landung gerät er aus dem Gleichgewicht und fällt auf sein Hinterteil, aber

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