Den letzten beißen die Dämonen
herauszukommen.«
»Klingt gut«, stimmt er zu. »Dann mal los.«
Er kommt hinter seinem Baum hervor, während ich hinter dem Schubkarren auftauche. Dann schleichen wir uns beide in der gleichen langsamen Schrittgeschwindigkeit zur Seite, bis er neben dem Knäblein steht und ich neben Spynne.
Im Nachhinein betrachtet, hätte ich mich wohl besser zu Pookie gesellt, aber in diesem Moment war Spynne einfach näher dran. Außerdem wusste ich, dass Spynne mit einer Armbrust umgehen konnte, schließlich hatte ich ihr die Grundlagen persönlich beigebracht, wogegen ich nicht sicher war, ob Pookie nach all ihren Reisen durch hochtechnisierte Dimensionen mit der Bedienung hiesiger Armbrüste vertraut war.
»Okay, Spynne«, sage ich, ohne 'Nardo aus den Augen zu lassen. »Nimm meine Armbrust und gib mir Deckung.
Richte sie auf 'Nardo, aber bleib locker. Wahrscheinlich können wir die Dinge auch ohne Schießerei gerade rücken.«
»Was soll das Gerede, Guido?«, fragt sie, als sie die Armbrust an sich nimmt. »Du hattest sie doch im Visier, warum hast du es nicht zu Ende gebracht?«
»Lass dir einen Rat von einem alten Profi geben, Spynne«, erkläre ich geduldig. »Wenn du die Wahl zwischen einer Unterhaltung und einer Schießerei hast, solltest du immer die Gesprächsoption wählen. Kämpfen kannst du immer noch, wenn die Unterhaltung kein zufrieden stellendes Ergebnis bringt. Aber wenn du zuerst kämpfst, ist es zum Reden zu spät.«
Ich sehe, dass 'Nardo dem Knaben seine Armbrust übergeben hat, und mache mich auf den Weg zu ihm. Dabei achte ich darauf, nicht in Spynnes Schusslinie zu geraten, damit sie 'Nardo ständig im Visier behalten kann. Er tut das Gleiche und kommt langsam näher, um mich an einer Stelle zu treffen, an der wir beide innerhalb der Reichweite der Armbrüste sind.
Mir fällt auf, dass wir beide von einer Armbrust anvisiert werden, die in der Hand eines unerfahrenen Balgs ruht. Der Gedanke ist nicht gerade beruhigend, und ich wünschte, ich hätte daran gedacht, Spynne zu sagen, dass die Armbrust, die sie hält, einen äußerst empfindlichen Auslöser hat. Kein Vergleich mit den Armeemodellen, die sie gewohnt ist.
»Du siehst gut aus, Guido«, sagt 'Nardo, als wir aufeinander treffen.
»Danke, 'Nardo. Du siehst auch gut aus.«
Eigentlich kommt er mir aber ziemlich alt vor. Sogar noch älter als vor seiner Pensionierung. Aber irgendwie scheint das nicht der passende Moment zu sein, diesen Umstand zu erwähnen.
»Wie geht es Nunzio?«, fragt er. »Arbeitet ihr zwei immer noch zusammen?«
»Dem geht's gut«, sage ich. »Er ist im Palast und beschützt den Boss, während ich hier draußen auf den Busch klopfe.« »Da du gerade davon sprichst: Wie, meinst du, sollen wir mit dieser Situation umgehen?«, fragt er.
»Erstmal habe ich eine Frage«, sage ich. »Hat dieser Bengel vor, den Großen Skeeve zu stürzen oder die derzeitige Regierung von Possiltum zu schädigen?«
»Darum geht es hier?«, fragt er. »Nee. Nichts in der Art. Der Kleine hat sein Taschengeld überstrapaziert und versucht sich nun als Verbrecher, statt sich um Arbeit zu bemühen. Du weißt doch, wie das ist.«
»Ja, das klingt allerdings bekannt«, sage ich und verziehe das Gesicht. »In diesem Fall nehme ich an, wir können die Sache recht einfach beilegen. Du musst wissen, dass ich beauftragt bin, die Gerüchte über rebellische Aktivitäten zu untersuchen, nicht, irgendwelche Straßenräuber zu jagen. Wenn du mir dein Wort gibst, dass diese Sache nicht Teil eines größeren Ganzen ist, denke ich, wir können den Burschen laufen lassen.«
»Soll das heißen, du lässt ihn weiter die Steuereintreiber überfallen?«, fragt 'Nardo verblüfft.
»Das ist, glaube ich, keine gute Idee«, entgegne ich. »Nein, was ich meinte, war, dass wir ihn für das, was er bisher angestellt hat, nicht belangen werden. Jag ihm einen Schrecken ein. Sag ihm, dass du mich dieses Mal beschwichtigen konntest, weil wir alte Freunde sind, aber dass ich hinter ihm her sein werde, sollte er so weiter machen. Und wenn du ihn nicht dazu bringen kannst, gerade zu gehen, dann überzeuge ihn wenigstens, sich künftig Opfer zu suchen, die nicht mit der Regierung verbandelt sind.«
»Was ist mit dem Geld aus dem ersten Überfall?«, fragt 'Nardo.
»Gute Frage«, sage ich. »Ist davon noch was da?«
»Nicht viel«, sagt 'Nardo. »So jung er auch ist, der Bengel weiß, wie man Geld durchbringt.«
»Ich sage dir was: Ich werde berichten, dass keine weiteren
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