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Den letzten beissen die WerWölfe

Den letzten beissen die WerWölfe

Titel: Den letzten beissen die WerWölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Venn
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nicht fliegen.«
    ***
    17.10 Uhr
    Zugegeben, die Behauptung ist sehr verwegen. Aber Incitatus hatte nach einem ausführlichen Meeting, das heißt, er schlief in Nusseleins zerwühltem Bett, die Fahndung nach dem gemeinen Katzenfutterdieb aufgenommen. Dazu begab er sich an den Tatort, vor dem noch etwas Restschnee lag. Der erfahrene Kater brauchte nur einen Blick auf die Spurenlage zu werfen, dann war ihm die Lage völlig klar: Wie gesagt, die Behauptung ist jetzt etwas verwegen, aber der Kater summte, ja er summte für seine Verhältnisse wirklich:
    »Zwei Spuren im Schnee führ’n herab aus steiler Höh’
    Zwei Spuren so schmal treffen drunten sich im Tal«
    Incitatus kratzte sich ausführlich mit der Pfote hinter dem rechten Ohr, dann nahm er die Untersuchung der Spuren in Angriff.
    ***
    17.50 Uhr
    Gottfried Zimmermann hatte noch immer das aufgeschlagene Fotoalbum und den Aktenordner vor sich liegen. Er scannte aus dem Album einige Bilder: Rumbach vor einem Lebensmittelgeschäft; Rumbach mit seiner Frau; seine Frau mit einem weißen VW-Käfer vor dem Eiffelturm; Rumbach mit vier Männern vor einem fensterlosen Betonklotz mit Richtkranz und einer Kirche mit Zwiebelturm im Hintergrund und Rumbach gleich mehrmals in der schwarz-weiß-roten Uniform der Roetgener Musikvereinigung. Der Getötete hielt eine Klarinette, unter drei Bildern stand: »MVR im Gründungsjahr 1952«, »Kurkonzert Gemünd 1978« und »Besuch in Neumarkt (Österreich) 1983«.
    In jenem Jahr endeten auch die Bilder in dem Album.
    Der Kommissar schüttete sich einen leicht angebrannten Kaffee ein, den er mit Leitungswasser und Büchsenmilch in Richtung Genießbarkeit aufpeppte. Dann öffnete er den Aktenordner: Akribisch geordnet stieß er auf Einträge wie Hausratversicherung, Haftpflichtversicherung, Briefe der Rentenversicherung, eine Urkunde über das Goldene Sportabzeichen aus dem Jahre 1967 und einen Artikel »Die Nachkriegsbürgermeister von Roetgen« aus dem »Jahrbuch des Monschauer Landes« von 1997. In dem Artikel wurde die mühevolle Arbeit des ersten Bürgermeisters bei der Wohnungsbeschaffung gelobt und auch der Rückzug aus der Politik nach dem Abzug der Amerikaner erwähnt. Das Foto zeigte einen ausgemergelten Fritz Rumbach mit Stoppelhaarfrisur. Jemand hatte den Artikel mit einem roten Strich versehen.
    Zimmermann stutzte: Die letzte Seite des Ordners bestand aus einem Stück Pappe, auf dem mit Tesafilm ein Schlüssel aufgeklebt war. Der Kommissar scannte den Schlüssel und schickte das Foto per Mail zur Spurensicherung nach Aachen:
    »Schlüssel gefunden bei dem Roetgener Opfer. Kann das der Schlüssel zu einem Schließfach im Aachener Bahnhof sein?«
    Eine Antwort aus Aachen traf an diesem Abend nicht mehr ein – die Kollegen waren bereits in den Feierabend abgetaucht. Dann rief er Nusselein an, der bereits in Ruitzhof war:
    »Was Neues?«
    »Wir Highlander aus Ruitzhof beginnen Gespräche immer mit: Einen schönen guten Abend …«
    »N’abend«, knurrte der Kommissar.
    »Zur Frage: Meine Informanten aus Roetgen sehen keinen rechten Hintergrund, der Zahlensalat ist für die nur Ablenkung. Die Frau von Rumbach war übrigens eine geborene Huppertz aus Konzen…«
    »Gibt es da noch andere Familiennamen?«, feixte der Kommissar.
    »… und war bei den Quäkern …«
    »Was war die?«, frage Gottfried Zimmermann ungläubig.
    »Entschuldigung, da ist mir was durcheinander gekommen. Wenn es also Erben gibt, geht das in Richtung Konzen. Und dann hatte der noch den Namen Schmugglerkönig, warum habe ich noch nicht rausbekommen. Und was gibt’s bei dir?«
    »Ich habe gerade die Unterlagen, also das Fotoalbum und den Aktenordner, durchforstet.«
    »Wurde aber auch langsam Zeit.«
    »Fang du auch noch an«, blaffte Zimmermann: »Dabei habe ich den Schlüssel zu einem Schließfach gefunden.«
    Nusselein pfiff durch die Zähne, was sich aber wegen seiner starken Spuckebildung immer so anhörte, als würde man mit einem Strohhalm in ein Wasserglas pusten:
    »Das hört sich ja spannend an.«
    Gottfried Zimmermann nickte:
    »Ich lasse den gerade in Aachen überprüfen, aber da ist wohl keiner mehr.«
    »Dann bin ich in einer viertel Stunde bei dir und wir fahren zum Aachener Bahnhof. Sonst gibt es keine Schließfächer.«
    »Und was ist mit den Banken?«
    »Du musst einem auch jede Idee kaputtreden«, schimpfte der Journalist.
    »Nein, der Versuch ist es ja wert. Allerdings eine Stunde mit dir im Auto …«
    Nusselein ging darauf nicht

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