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Den letzten beissen die WerWölfe

Den letzten beissen die WerWölfe

Titel: Den letzten beissen die WerWölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Venn
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…«
    »Mutter!«
    »… war das nicht. Eines Tages fand man die erstochen in ihrer Kneipe. Ein paar Tage vorher hatte man schon die beiden Zöllner oben bei Winterspelt tot im Wald gefunden. Erschossen! Man munkelte damals viel, ist aber nie aufgeklärt worden.«
    »Was munkelte man?«, fragte Nusselein nach.
    »Ja, so, wat man sich eben so im Dorf erzählt …«
    »Prüm ist eine Stadt!«
    »… also, die Wölfin soll die Chefin von Schmugglern und Zöllnern gewesen sein, die gemeinsame Sache machten. Ist aber nie was rausgekommen.«
    »Und wer war die Wölfin?«
    »Die nannte man wegen des Namens ihrer Kneipe so. Ein hübsches Weib, schlank, blond, aber auch was Verschlagenes, im Hochamt habe ich die nie gesehen. Die war ’ne Fremde, stammte nicht von hier.«
    »Woher kam die denn?«
    »Aus Pronsfeld! In ihre Kneipe wäre dein Vater nie hingegangen, da trieb sich allerlei Volk rum.«
    »Was meinst du damit.«
    »Ja, eben Schmuggler, Diebe, aber auch Zöllner und Polizisten. Man hörte nix Gutes.«
    »Was hörte man denn?«, forschte Nusselein nach.
    »Nix Gutes. Aber warum interessiert dich das? Ich sag immer: Wenn ein Kuhfladen angetrocknet ist, kommt immer ein alter Esel und muss darin rumstochern.«
    »Danke Mutter. Ich möchte doch nur, dass du mir was erzählst.«
    »Also, man sagte, dass die hier die Banden-Chefin war, die Köpfe über der aber in Trier und Aachen und im Ruhrgebiet saßen.«
    »Und wie war der richtige Name der Wölfin.«
    »Ja, wenn ich das noch wüsste? Gleich habe ich es! Lamberty! Vorname weiß ich nicht. Die hatte auch ein Kind, ein Mädchen, ein paar Jahre älter als du. Was aus der geworden ist, weiß ich aber nicht. Wahrscheinlich auf dem Strich.«
    »Mutter!«
    Nusselein aß aus Höflichkeit noch zwei weitere Himmeroder Klöße, als Nachtisch Vanille-Pudding mit untergerührter Schlagsahne und Erdbeeren aus der Dose.
    »Das hattest du doch immer so gern.«
    Als er sich verabschiedete, war seine Mutter weitaus friedlicher als bei seiner Ankunft gestimmt:
    »Deine Mutter freut sich immer, wenn du mal reinguckst. Und geh jetzt schnell ins Auto, damit die Nachbarn dich nicht sehen. Da ist Unkraut auf dem Bürgersteig. Wo ist mein Kartoffelmesser?«
    ***
    12.15 Uhr
    »Bestimmt wieder so eine Besserwisser-Arschkrampe«, murmelte Zimmermann, als er am Haus des ermordeten Fitz Rumbach in Roetgen hielt.
    Norbert Laube vom LKA parkte wenig später in einem eher unauffälligen »Audi Quattro« mit einem normalen Düsseldorfer Kennzeichen hinter Zimmermanns Ford:
    »Muss noch im Privatwagen kommen«, dachte Zimmermann, als der Kollege ihn freundlich begrüßte:
    »Ich bin Norbert Laube vom LKA, Abteilung Operative Fallanalyse, OFA. Klingt Scheiße, ich weiß.«
    Da er Zimmermanns Zurückhaltung spürte, schob er nach:
    »Die Kollegen vor Ort halten uns meistens für blöde Besserwisser aus Düsseldorf. Aber glauben Sie mir, uns geht es auch nur um Aufklärung. Bloß: Unser Job ist es, uns von einer anderen Seite der Sache zu nähern.«
    Laube war ungefähr Anfang fünfzig und wirkte eher wie ein Kumpeltyp.
    Zimmermann baute seine Zurückhaltung langsam ab:
    »Aus Düsseldorf kommen oft Kollegen, die uns erst einmal zu Provinzkackern ernennen.«
    »Ich hoffe, dass ich nicht so einer bin«, entgegnete Laube. »Wir sollten uns jetzt gemeinsam hier nochmals alles ansehen. Mein Job ist es einfach, die ganze Sache von einer anderen Seite zu sehen. Als Fallanalytiker und Profiler versuche ich, eine Tätertypologie zu erstellen. Und noch was Kollege: Ich bin auch nicht der liebe Gott, sondern habe einfach nur eine andere Sicht der Dinge.«
    Zimmermann erklärte Laube ausführlich die Vorfälle um das Haus an der Roetgener Mathias-Wilms-Straße, zeigte die Zahlen an der Hauswand, und ging noch einmal durch alle Zimmer. Laube machte sich zahlreiche Notizen, schließlich setzten sich beide hinter dem Gebäude auf Gartenmöbel, die langsam vor sich hinverwitterten. Laube schaute seine Notizen durch:
    »Also Tatortfotos, Zeugen, Obduktionsbericht, Ergebnis der Spurensicherung – habe ich mir schon in Aachen angesehen. Auch die Sachen aus der Sparkasse. Ich rede jetzt erstmal für den Papierkorb. Wenn sich nach einer analytischen Betrachtung mit meinen Kollegen in Düsseldorf etwas anderes ergeben sollte, melde ich mich. Aus den Spuren versuche ich immer auf eine Verhaltensweise zu schließen und aus dieser auf das Profil des Täters oder der Täter. Hier sehe ich drei Tätergruppen, die nur durch einen

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