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Den letzten beissen die WerWölfe

Den letzten beissen die WerWölfe

Titel: Den letzten beissen die WerWölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Venn
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Zufall, oder besser gesagt, durch ein gemeinsames Interesse zusammengeführt wurden. Zunächst der Mord an diesem Fritz Rumbach. Das war keine Hinrichtung, das sieht nicht nach Wut aus, sonst hätte man das Magazin leer geschossen. Das könnte ein Auftragskiller gewesen sein, stressfest, nicht panisch.«
    »Und die Nazi-Schmierereien?«, warf Zimmermann ein.
    »Ich habe gelesen, dass die politischen Kollegen so etwas vermuten. Aus ihrer Sicht sicherlich richtig, aus meiner Sicht nicht. Ein Nazi will seine Zeichen gut sichtbar setzten, diese hier sind einfach irgendwo ziemlich tief auf die Hauswand gesprüht worden. Da hat man jemandem den Auftrag gegeben, der nicht wusste, was er tat, sondern nur seinen Job erfüllte. Ich vermute, man wollte eine falsche Spur legen, auf jeden Fall hatte der Sprayer kein Verhältnis zu seinem Tun. Jetzt zu dem Brandanschlag: Das war ein Dilettant, der nach etwas suchte, für das sich unser Killer vom Vortag nicht interessierte, weil er den Auftrag dazu nicht bekommen hatte.«
    »Ich habe ein Fotoalbum und Akten an mich genommen«, erklärte Zimmermann.
    »Zum Beispiel. Aber das ist Ihr Job. Ich suche nur nach anderen Blickwinkeln. Jeder Tatort ist ein großer Fingerabdruck. Und nun zu der Sparkasse: Das waren wieder Profis. Ich glaube ehrlich, dass deren Interesse dem Schließfach galt, das Sprengen des Geldautomaten war eher Ablenkung oder man wollte sich, wenn man schon mal da war, ein kleines Zubrot abgreifen«, lachte Laube.
    Gottfried Zimmermann dachte lange nach:
    »Sie glauben also nicht an die Nazi-Spur?«
    »Nein«, nickt der LKA-Mann, »da passt einfach vieles nicht zusammen. Mord ja, Brandstiftung auch, aber die Sparkasse ist eine Nummer zu groß.«
    »Und was heißt das nun?«, frag Zimmermann ratlos.
    »Alle drei Fälle stehen sicherlich, warum auch immer, im Zusammenhang. Wir haben es aber mit drei verschiedenen Tätergruppen zu tun: ein Auftragskiller, ein dummer Brandstifter und Profis in Sachen Tresor. Der Erste vielleicht ein Franzose, ehemaliger Fremdenlegionär zum Beispiel, der zweite ein panischer Einheimischer, der etwas suchte und dann den Brand legte, und dann eine Profibande, wahrscheinlich aus dem Ostblock – nach dem Sprengstoff zu urteilen. Ihre Aufgabe ist es nun, den Zusammenhang rauszufinden.«
    Gottfried Zimmermann verzog das Gesicht:
    »Na, herzlichen Dank.«
    »Wenn Sie mich brauchen, kurzer Dienstweg, direkt in Düsseldorf anrufen«, sagte Laube, als er sich verabschiedete.
    Er ließ einen ratlosen Monschauer Kommissar zurück.
    »Und ich muss jetzt den gemeinsamen Nenner finden«, fluchte er, »dabei war ich noch nie gut in Mathe.«
    ***
    12.45 Uhr
    Das Massaker war furchtbar!
    Als sich die Elster endlich nach Stunden dem goldummantelten Katzenfutter näherte, pirscht sich Incitatus von hinten an den schwarz-weißen Riesenvogel, den er mit einem gezielten Sprung an den Hals erledigen wollte.
    Der Kater hatte die Rechnung ohne die Elster gemacht.
    Diese drehte sich blitzschnell um, und hackte prasselnd auf den Angreifer ein. Incitatus konnte zwar noch seine Krallen ausfahren, doch die Elster kämpfte mit einem gestochen geraden Führungsschnabel, gegen den Incitatus keine Abwehr wusste. Schon in der zweiten Runde blutete er stark. Da kein Ringarzt zugegen war, um die Wunde zu untersuchen, gab es auch keine Einwände gegen die Fortführung des Kampfes. Die Elster tänzelte um Incitatus herum, um dann blitzschnell anzugreifen. Der Angriff wurde meistens nur mit einer langen Kralle abgewehrt. Der Kater hätte eigentlich verpflastert werden müssen. Seine Wunde blutete immer stärker. Nach wenigen Minuten wurde die Elster zum einstimmigen Punktsieger erklärt. Die Kampfbörse betrug eine Dose Katzenfutter. Keiner übertrug live.
    Fluchtartig verließ der Kater den Platz seiner Niederlage und flüchtete durch die Katzenklappe direkt in Nusseleins Bett. Dieser würde später die sich überschlagenden Ereignisse des Kampfes niederschreiben oder zumindest aus dem Sportteil einer Zeitung umschreiben:
    »Originalität gibt’s sowieso nicht, nur Echtheit.«
    ***
    14.15 Uhr
    Gottfried Zimmermann wollte es kurz machen:
    »Aufschlag Nusselein. Die Nazispur wird immer dünner.«
    Da seine Mutter aber den nusseleinischen Plappernerv aktiviert hatte, kam der Kommissar nicht unter fünf Minuten davon. Der Journalist gab langatmig die Informationen wieder, die er ausschließlich von seiner Mutter erhalten hatte, erweckte aber den leichten Eindruck, als hätte er

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