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Den letzten beissen die WerWölfe

Den letzten beissen die WerWölfe

Titel: Den letzten beissen die WerWölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Venn
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dafür mit der halben Einwohnerschaft von Prüm gesprochen. Sein Fazit war auch klar:
    »Die Fäden laufen bei der Wölfin zusammen und nicht bei den Werwölfen.«
    »Trotzdem bleibe ich dran«, erwiderte Zimmermann schon fast bockig. »Ich will einfach nicht glauben, dass alte Schmuggler noch eine Abrechnung offen hatten.«
    »Aber alte Nazis«, konterte Nusselein, ehe er das Gespräch beendete:
    »Sonderbar, dass es den Wölfen immer wieder gelingt, die Welt von der Gefährlichkeit der Schafe zu überzeugen.«
    ***
    14.45 Uhr
    Wieder keine Filtertüten!
    Gottfried Zimmermann bastelte aus mehreren Lagen Toilettenpapier einen brauchbaren Kaffeefilter, in den er kräftig Pulver »Unser Bester« schaufelte. Als die Maschine laut glucksend ihre Arbeit aufnahm, klingelte das Telefon:
    »Zimmermann, Kripo Monschau«.
    »Hier ist Frau …, nein, ich sage meinen Namen nicht, man will ja in nix reingezogen werden.«
    »Aber Sie möchten mir etwas mitteilen«, unterbrach der Kommissar.«
    »Ja, genau. Ich wohne in der Nähe von dem Rumbach. Und da ist mir was aufgefallen, das muss aber nix bedeuten.«
    »Erzählen Sie es mir trotzdem.«
    »Also, bei dem Rumbach war in den letzten Wochen zweimal diese englische Frau.«
    »Wie kommen Sie darauf, dass es eine englische Frau war?«, frage der Kommissar nach.
    »Ja, wegen dem Kreuzworträtsel«.
    »Dem was?«, forschte, der Kommissar nach.
    »Autokennzeichen für Großbritannien? GB. Und GB stand neulich stundenlang vor der Tür. Mehr nicht. Das muss ja nix heißen, deshalb möchte ich auch in nix reingezogen werden und anonym bleiben.«
    »Sie haben mir trotzdem sehr geholfen, Frau …Wie war noch ihr Name?«
    »Thelen, Elisabeth Thelen aus Roetgen.«
    Dann wurde das Gespräch abgebrochen.
    ***
    15.00 Uhr
    Entgegen seiner Art war Charly Nusselein fast eine viertel Stunde zu früh am »Blockhaus zum Schwarzen Mann« im Wald bei Gondenbrett angekommen.
    »Da hätteste doch noch zwei Stückchen Kuchen mit deiner alten Mutter essen können«, hörte er eine Stimme aus den Tiefen des Universums sagen. Der Journalist nickte mehrmals brav, sagte
»T ’schuldigung« gen Himmel und rief aus dem Mazda Gottfried Zimmermann an:
    »Ich wollte nur sagen, dass ich mich jetzt mit dem ehemaligen Zöllner treffe.«
    »Hast du Heimweh?«, fragte der Kommissar nur. »Melde dich, wenn du wieder in Monschau bist. Ich nehme mir jetzt noch einmal das Fotoalbum vor.«
    Dann legte er auf.
    »Sehr freundlich«, knurrte Nusselein, stieg aus und betrat wenig später das Blockhaus mit dem riesigen offenen Kamin in der Mitte. Es roch urgemütlich nach Holz. Nusselein steuerte die Theke an, über der Unmengen leerer Flaschen der abenteuerlichsten Biersorten standen. Wirtin Daniela Fuchs hatte bemerkt, dass sich der Journalist in dem Lokal forschend umgesehen hatte:
    »Sie suchen bestimmt den Herrn da hinten.«
    Sie zeigte auf einen Tisch mit Blick auf die Skipiste, die allerdings, von ein wenig Restschnee abgesehen, im kräftigen Grün lag.
    Hans Paprotta, der ehemalige Zöllner, begrüßte den Journalisten freundlich:
    »Hätte nicht gedacht, dass sich noch einmal jemand für die alten Sachen interessieren würde, bis mein Kollege Heininger aus Mützenich anrief.«
    Der Journalist schätzte Paprotta auf Ende siebzig. Er machte auf ihn aber einen weitaus jüngeren Eindruck, da er für sein Alter eher locker gekleidet war: Bluejeans, die Nusseleins Mutter »Texashosen« nannte, ein hellblaues Hemd und eine Wanderjacke von »Wolfskin«.
    Nusselein murmelte unhörbar:
    »Jetzt übertreibt es der Autor aber mit den Wölfen!«
    Anschließend schilderte er für seine Verhältnisse recht sachlich die Vorfälle in Roetgen, stellte dabei sogar seine bisherigen Nachforschungen in kein zu übertriebenes Licht, erwähnte aber nicht ausdrücklich, dass einige Informationen von seiner Mutter stammten.
    Nachdem Daniela Fuchs zwei Kaffee gebracht hatte, lehnte sich der alte Zöllner zurück:
    »Das wäre ein Ding, wenn die beiden toten Zöllner von Winterspelt damit was zu tun hätten. Da es sich um Kollegen handelt, kann ich mich doch auf Ihre journalistische Verschwiegenheit verlassen?«
    »Eher geht ein Journalist in den Knast als einen Informanten zu verraten«, versprach Nusselein großkotzig und fügte hinzu:
    »Winnetou schwört nie, aber sein Wort gilt als Schwur.«
    Paprotta nickte höflich:
    »Also gut! Die beiden hießen Biesenbach und Henkes, Vornamen müsste ich raussuchen, standen immer im Verdacht, dass sie mit

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