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Den letzten beissen die WerWölfe

Den letzten beissen die WerWölfe

Titel: Den letzten beissen die WerWölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Venn
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der Connection der Südeifel? Und dann sollte ich mal diesen Spediteur in Eicherscheid, diesen Matthias Kling besuchen.«
    »Wichtig«, warf Nusselein ein, »du musst rauskriegen, was es mit der Verjährung auf sich hat. Sind die Morde jetzt verjährt oder nicht?«
    »Dafür rufe ich den Oberstaatsanwalt Deller in Aachen an«, versprach der Kommissar, trank sein Glas leer und schloss:
    »Also! Ich Panzer-Kling, du die englische Frau. Und jetzt möchte ich nur noch pennen.«
    Nusselein verkniff sich jede Bemerkung über die attraktive Ehefrau und verabschiedete den Kommissar:
    »Ist’s Wochenende, ist’s Wochenende, da erreicht man wieder keine Sau. Wir telefonieren morgen zur nicht nachtträchtigen Zeit, so gegen elf Uhr. Also dann …«
    Zimmermann nickte und schon bald hörte man seinen Wagen Ruitzhof verlassen. Nusselein zog sich aus, verzichtete auf das Zähneputzen, da er den Rotweingeschmack nicht pfefferminzieren wollte und ging mit der noch halb gefüllten Flasche zu Incitatus ins Bett. Während er trank, rief er mehrmals aus:
    »Gute Nacht Incitatus! Gute Nacht Mama! Gute Nacht Daddy! Gute Nacht John-Boy! Gute Nacht Mary Ellen! Gute Nacht alle miteinander …«
    Draußen köttelte ein Hund vor das Nachbargrundstück.
    ***

Fünfter Tag – Samstag, 8. Februar
    08.00 Uhr
    Gottfried Zimmermann wachte auf, als seine Frau sich leise aus dem Bett schleichen wollte:
    »Schon wach?«, frage er.
    »Richtig kombiniert, Herr Kommissar«, spottete Helga, »ich habe im ›Krug‹ gleich einen Geburtstag, muss noch einiges vorbereiten. Wir können aber in der Gaststube noch frühstücken.«
    Während seine Frau das Badezimmer blockierte, verzichtete der Kripomann auf jedwede morgendlichen Reinigungsrituale und holte erst einmal die »Eifeler Zeitung« aus dem Briefkasten. Er setzte sich an einen Stubentisch und las auf der ersten Seite:
    Noch immer keine Spur in Roetgen Nordeifel.- Roetgen am Ende einer ereignisreichen Woche. Am Tatort in der Mathias-Wilms-Straße geht das Leben nur langsam weiter. Das Haus des ermordeten Fritz R. wurde von der Polizei noch nicht freigegeben, eine Renovierung nach der Brandstiftung wird dringend erforderlich sein. Die Großbaustelle in der zerstörten Sparkassenfiliale erinnert ebenfalls noch an die Vorfälle dieser Woche.
Nach wie vor fehlt jede Spur von den Tätern. Die Polizei geht inzwischen davon aus, dass es sich bei dem Mord, der Brandstiftung und dem nächtlichen Sprengstoff-Überfall auf die Sparkasse um den gleichen Täterkreis handelt. Akribisch arbeiten sich die Polizeibeamten der »Soko Zahlensalat« durch einen Eifeler Heuhaufen und hoffen auf die Nadel.
Kontakte des Rentners werden von der Kriminalpolizei überprüft. »Zahlreiche Vernehmungen sind bereits erfolgt, aus ermittlungstechnischen Gründen können wir aber noch nichts Konkretes sagen«, betonte Erwin Keppler, Leitender Polizeidirektor aus Aachen. Die zahlreichen Ermittler arbeiten sich dabei in die Vergangenheit des Ermordeten zurück, Jahr für Jahr bis zu den letzen Tagen des Kriegs in der Eifel.
Fündig wurde die Polizei allerdings noch nicht. »Wir sind bis 1944 zurückgegangen, wo der Getötete von den Amerikanern als erster Bürgermeister von Roetgen eingesetzt wurde«, erläuterte Keppler, »haben aber keine entscheidenden Hinweise auf eine mögliche Tat von Neonazis entdeckt.«
Auch das Privatleben des Rentners birgt keine Spur in Richtung dieses brutalen Verbrechens.
Die Tatwaffe ist ein erster Ansatzpunkt. Geschossen wurde mit einer ›Sauer 38H‹, die im Zweiten Weltkrieg von der Luftwaffe und Panzereinheiten verwendet wurde. Ein Modell, von dem über 250.000 Stück hergestellt wurden und das daher noch sehr verbreitet ist und niemals registriert wurde. Keppler: »Durchaus vorstellbar, dass noch in vielen Haushalten diese Waffe als Kriegsrelikt des Opas vorhanden ist.«
    Zimmermanns Laune wurde schlechter:
    »Pah, zahlreiche Ermittler, wenn ich das schon lese, der Keppler hat doch den Arsch auf, den ich mir hier alleine aufreißen muss.«
    Helga Zimmermann hatte sich ein Handtuch um den Kopf gewickelt, als sie am Frühstückstisch erschien. Sie brauchte nur wenige Sekunden, um den Gemütszustand ihres Ehemanns auszuloten:
    »Versprich mir eins, keine schlechte Laune zu Hause.«
    Gottfried Zimmermann nickte:
    »Schon gut, aber ich trete einfach auf der Stelle: Die Neonazispur ist entweder überhaupt keine Spur oder wenn, sehr geschickt verschleiert. Die Nachtaktion im Venn war eine Lachnummer und

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