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Den Löwen Zum Frass

Den Löwen Zum Frass

Titel: Den Löwen Zum Frass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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nach Salz riechenden Stadt mit ihren schubsenden Händlern und Schiffseignern und Landbesitzern umsehen, die alle vollkommen desinteressiert sind an meinen Problemen und mir dann die Kehle durchschneiden?«
    Helena tätschelte mein Knie. »Hanno stammt aus Sabratha. Da wir schon mal hier sind, könnten wir doch rausfinden, wo er wohnt.«
    »Hanno gehört nicht zum Auftrag meiner neuen Klientin«, sagte ich.
    Also sprangen wir alle auf und machten uns sofort auf die Suche.
    Im Gegensatz zu den steifen Griechen in Kyrene orientierten sich die unbeschwerten Millionäre von Sabratha zum Westteil des Mare Internum hin, suchten dort ihren Profit, der offenbar überwältigend war. Sie unterhielten modernste Handelsbeziehungen mit Sizilien, Spanien, Gallien und natürlich Italien.
    Ihre hoch gepriesenen Handelswaren bestanden nicht nur aus Exotischem, das die Wüstenkarawanen heranbrachten, sondern auch aus einheimischem Olivenöl, Fischsoße und Töpferwaren. Die Straßen ihrer schönen Stadt waren mit Geschäften voll gestopft, und es wimmelte vor Menschen vieler Nationalitäten. Es war klar, dass die alte Stadt an der Küste die Reichen nicht mehr lange zufrieden stellen würde, und jene, die bereits planten, sie weiter auszudehnen, würden in der nahen Zukunft gepflegtere Vororte verlangen. Es war die Art von Stadt, die innerhalb von zwei Generationen nicht mehr wieder zu erkennen sein würde.
    Im Moment lebten jedoch diejenigen, die sich das Beste leisten konnten, östlich vom Forum. In Sa-
    bratha war das Beste palastartig. Hanno besaß eine protzige Villa mit hellenistischem Grundriss, aber erstklassigem römischen Dekor. Von der Tür zur Straße kamen wir durch einen kleine Korridor in einen von Säulen umgebenen Hof. Ein großer Raum ging vom anderen Ende des Hofes ab, in dem Stuckateure auf einem Gerüst ein verblichenes Fresko der Vier Jahreszeiten in eines von Unserem Mutig Jagenden Herrn umwandelten: libysche Löwen, riesige Panter und eine ziemlich überraschte fleckige Schlange (dazu am Sockel Tauben auf einem Brunnen und kleine Häschen, die an Blattwerk knabberten). Bauschige Vorhänge in kräftigen Farben hingen vor den Eingängen zu Seitenräumen. Hannos Geschmack für Marmor war außergewöhnlich, und der niedrige Tisch, auf dem Besucher ihre Sonnenhüte ablegten, hatte eine riesige Platte aus afrikanischem Hartholz, in dessen glänzender Politur man überprüfen konnte, wie schlimm die Pickel heute aussahen, während man darauf wartete, dass der Verwalter dem Hausherrn berichtete, wer da gekommen war.
    Er berichtete es allerdings nicht Hanno selbst, denn Hanno war nicht da, zweifellos immer noch auf der Jagd. Seine Schwester würde darüber informiert werden, dass wir ihr unsere Aufwartung machten. Wir konnten nicht ernsthaft damit rechnen, dass sie uns empfangen würde. Doch sie tat es.
    Hannos Schwester war eine selbstsichere, stattliche dunkelhäutige Frau Ende vierzig und trug ein
    Gewand in leuchtendem Türkis. Sie ging langsam, hielt aber den Kopf hoch. Eine Kette aus granuliertem Gold von der Länge eines Hippodroms hing ihr schwer um den Hals auf einen Busen, dessen natürliche Bestimmung es zu sein schien, eine Ablagefläche für den Inhalt eines reich gefüllten Schmuckkastens zu sein. Am rechten Arm hatte sie einen mit einem Edelstein verzierten Armreifen, um den linken trug sie einen vielfarbigen Schal, mit dem sie herumwedelte. Sie begrüßte uns überraschend freundlich. Was sie sagte, konnten wir leider nicht verstehen, weil sie, genau wie ihr Bruder, Punisch sprach.
    Praktischer und verständnisvoller als Hanno, erkannte sie bald das Problem, grinste breit und schickte nach ihrem Dolmetscher. Er war ein kleiner, schlanker, olivhäutiger Sklave mit einem Backenbart, trug eine leicht vergilbte Tunika und große Sandalen an mittelgroßen Füßen, hatte kräftige Beine, flinke Augen und eine etwas brummelige Art. Offenbar gehörte er zur Familie, denn seine Herrin ertrug sein Gemurmel mit einem toleranten Wedeln der Hand.
    Erfrischungen wurden gebracht. Meine Reisegefährten machten sich darüber her. Ich entschuldigte mich, besonders für den jungen Gaius. Hannos Schwester, die Myrrah hieß, fasste Gaius unters Kinn (was ich nie gewagt hätte), lachte viel und sagte, sie wisse mit Jungs Bescheid; sie habe auch einen Neffen.
    Ich erwähnte Geschäfte in Leptis und Oea und machte Witze über meinen erzwungenen Aufenthalt hier. Wir lachten alle.
    Der Sklave gab meine überschwänglichen

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