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Den Löwen Zum Frass

Den Löwen Zum Frass

Titel: Den Löwen Zum Frass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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Komplimente über Hanno weiter und mein Bedauern, ihn nicht zu Hause angetroffen zu haben. Dann übersetzte er Liebenswürdigkeiten von Myrrah an uns. Es war alles äußerst höflich und zuvorkommend. Ich konnte mir bessere Möglichkeiten vorstellen, einen Nachmittag zu vertrödeln.
    Als sich nach einiger Zeit ein ziemlich gezwungenes Schweigen breit machte, fing Helena meinen Blick auf und deutete mit den Augen an, dass wir gehen sollten. Die statuenhafte Myrrah schien unseren Blickwechsel bemerkt zu haben und erhob sich. Statt den finsteren Göttern dieser Gegend dafür zu danken, die Bande unerwünschter Fremder endlich los zu sein, sagte sie, dass Hanno nach Leptis Magna unterwegs sei, aus geschäftlichen Gründen - es hatte irgendwas mit den Ergebnissen einer Landvermessung zu tun. Sie, Myrrah, werde mit ihrem eigenen Schiff die Küste hinaufsegeln, um sich mit ihrem Bruder zu treffen, und sie wäre entzückt, uns mitnehmen zu dürfen.
    Ich beriet mich mit Helena. Der Dolmetscher, der offenbar tat, was immer er wollte, fand das zu langweilig zum Übersetzen und machte sich über die Reste der Erfrischungen her. Myrrah, die offensichtlich doch eine gestrenge Herrin war, rief ihn zur Ordnung. Er sah sie nur trotzig an.
    Tief in den Windungen meines von Hitze und der Reise ermüdeten Gehirns regte sich eine Erinnerung.
    Ich war mir schon vage bewusst gewesen, dass mir diese stattliche Frau bekannt vorkam. Plötzlich fiel es mir ein. Ich hatte sie schon einmal gesehen, als sie jemand anderem auf dieselbe beeindruckende Weise die Meinung gesagt hatte. Die Erwähnung eines eigenen Schiffes half meiner Erinnerung ebenfalls auf die Sprünge. Die Begegnung hatte in Rom stattgefunden. Auf dem Kampfplatz von Calliopus' Trainingslager an der Via Portuensis.
    Auch da hatte sie gestritten, mit einem ansehnlichen jungen Burschen, den ich für ihren Liebhaber gehalten hatte. Aber Hannos Schwester musste auch die Frau sein, die kurz darauf einen Gladiator bei Calliopus freigekauft hatte - den jungen Bestiarius aus Sabratha, der laut Calliopus den Löwen Leoni- das getötet hatte.
    Ich wandte mich an den Sklaven. »Der Neffe, von dem Myrrah sprach, hat der auch einen Namen?«
    »Er heißt Iddibal«, antwortete der Dolmetscher, und die Frau, die ich nicht für Iddibals Tante hatte halten wollen, sah mich an und lächelte.
    »Und er ist Hannos Sohn?«
    »Selbstverständlich.«
    Ich sagte, da sein Vater mir so viel Freundlichkeit erwiesen habe, würde ich Hannos Sohn gern einmal kennen lernen, und seine Tante erwiderte durch ihren schnodderigen Dolmetscher, dass sich, wenn wir mit ihr nach Leptis führen, bestimmt eine Gelegenheit ergeben werde, denn Iddibal sei bereits vorausgereist, um sich dort mit seinem Papa zu treffen.
    Myrrahs Schiff war ein sehr großes, ziemlich altes Gefährt, das, wie wir erfuhren, früher zum Transport wilder Tiere nach Rom benutzt worden war. Wie ihr Bruder, und manchmal auch als seine Partnerin, war sie im Exporthandel mit Tieren für das Amphitheater tätig, wenn sie auch, wie sie behauptete, eine scheue Provinzlerin sei, die Sabratha nie verließ. Wegen der Sprachbarriere konnten wir uns nur selten mit ihr unterhalten, aber als wir einmal den Dolmetscher zur Hand hatten, fragte ich sie: »Ist die Arena ein Familiengeschäft? Hilft Ihr Neffe seinem Vater ebenfalls beim Handel mit wilden Tieren?«
    Ja, kam als Antwort. Iddibal sei in den Zwanzigern, ein guter Jäger und gehe ganz in dem Familiengeschäft auf.
    »Keine Pläne, ihn nach Rom zu schicken, damit er Schliff bekommt?«
    Nein, log Tante Myrrah unbekümmert; Iddibal sei sehr heimatverbunden. Wir lächelten alle und sagten, wie wundervoll es sei, wenn sich in unserer ru-
    helosen Zeit junge Männer mit dem von ihren Vätern Ererbten zufrieden gäben.
    Alles war äußerst freundlich, obwohl ich befürchtete, dass es nicht so bleiben würde. Sobald wir Lep- tis erreichten und Myrrah mit Hanno und Iddibal redete, würde sie herausfinden, dass ich der Steuerrevisor war. Ihnen würde klar sein, dass ich von Id- dibals Arbeit für Calliopus wusste. Die einzig mögliche Erklärung war, dass er das Konkurrenzunternehmen inkognito infiltriert hatte und dort Ärger anrichten sollte.
    Sobald sie sich miteinander verständigt hatten, würde diese mächtige Familie erkennen, dass ich mehr von ihren geheimen Geschäftsgebaren wusste, als ihnen lieb war. Myrrah würde wütend sein. Hanno, dachte ich, könnte mir sehr gefährlich werden.
    Ich beschloss mich zu

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