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Den Löwen Zum Frass

Den Löwen Zum Frass

Titel: Den Löwen Zum Frass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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widerlich parfümierter Pomade. Soff unverdünnten Falerner wie Wasser, ließ dann die halb leere, unverkorkte Amphore für die Weinfliegen stehen. Spielte endlose, sich wiederholende Partien Söldnerspiel mit seinen kriecherischen Anhängern. Unterbrach sie nur für einen flotten Dreier mit jungen Knaben, die noch dämlicher waren als diese beiden unbesonnenen Frauen, die sich hier vor seinem Quartier entwürdigten ...
    »Er ruht sich aus«, sagte Maia zu Helena.
    »Ruht sich nur aus«, erwiderte Helena. Dann wandte sie sich an die Betreuer und platzte mit unschuldiger Taktlosigkeit heraus: »Das ist so eine Erleichterung. Wir hatten solche Angst um ihn - nach allem, was die Leute über den Löwen sagen.«
    Eine kurze Pause entstand.
    »Welcher Löwe?«, fragte der Sprecher von oben herab. Er stand auf. Auch die anderen Betreuer erhoben sich. Es war klar, dass sie die Frauen rausbugsieren wollten. »Wir wissen nichts von einem Löwen. Wenn Sie uns jetzt entschuldigen, aber ich muss Sie bitten, das Gelände zu verlassen. Rumex ist sehr streng, was sein Trainingsprogramm betrifft. Er muss absolute Ruhe haben. Es tut mir Leid, aber ich darf es nicht zulassen, dass hier Fremde rumlungern, die ihn stören könnten .«
    »Dann wisst ihr es noch nicht?«, beharrte Helena. »Auf dem Forum wird dieses schreckliche Gerücht verbreitet, dass Rumex einen Löwen getötet hat, der Calliopus gehörte. Der Löwe hieß Leonidas. Ganz Rom spricht davon .«
    »Und ich bin ein Greif mit drei Beinen«, behauptete der Oberbetreuer und vertrieb Helena und meine Schwester rücksichtslos vom Gelände.
    Draußen auf der Straße fluchte Maia.
    Ich sagte nichts. Ich weiß, wie man einen Korb mit gesenktem Kopf trägt. Leise tappte ich hinter ihnen her und sorgte dafür, dass ich wie ein besonders unterwürfiger Haussklave wirkte.
    »Du kannst aufhören, den Allwissenden zu spielen«, schimpfte Maia mürrisch. »Es war ein guter Versuch.«
    Ich richtete mich auf. »Ich bin völlig verblüfft über eure umfassenden Kenntnisse der Spiele. Ihr klangt wie echte Arenakenner. Wer hat euch den ganzen Gladiatorenquatsch eingetrichtert?«
    »Petronius Longus. Aber wir haben unsere Zeit umsonst verschwendet.«
    Helena Justina war schon immer sehr scharfsinnig gewesen. »Nein, haben wir nicht«, entgegnete sie mit befriedigter Stimme. »Wir haben zwar Rumex nicht gesehen, aber die Art, wie uns die Männer so schnell rausbugsiert haben, nachdem wir Leonidas erwähnten, sagt alles. Ich schätze, dass Rumex absichtlich abgeschottet wird. Egal, was bei dem Mord an Leonidas passiert ist, Rumex hat auf jeden Fall damit zu tun.«
    Ich war ganz darauf eingestellt, den unbarmherzigen Paterfamilias zu spielen und die beiden heftig auszuschelten.
    »Wir hätten reinkommen können, wenn wir es wirklich versucht hätten«, unterbrach Maia.
    »Um welchen Preis?«
    Meine Schwester sah mich spitzbübisch an.
    Ich machte den Fehler zu bemerken, wie froh ich einst gewesen sei, dass Helena eine Freundin in der Didius-Familie gefunden hatte, aber ich hätte nicht von Maia erwartet, Helena derart schamlos irrezuleiten. Die beiden stöhnten und verdrehten die Augen. Da wurde mir klar, was Helenas bemüht neutrale Miene bedeutete: Sie hatte die Idee gehabt, hierher zu kommen.
    Zum Glück für die beiden verrufenen Subjekte kehrte in diesem Moment der Lanista Saturninus mit seiner Tierpflegertruppe zurück. Auf einem Karren zogen sie die ausgebüxte Leopardin hinter sich her. Es hatte so lange gedauert, weil das Fahrverbot während des Tages sie gezwungen hatte, den Käfig
    mit dem Viech den größten Teil der Strecke zu tragen. Sie waren vollkommen verschwitzt, wollten das Tier aber offensichtlich so bald wie möglich in die Sicherheit ihres eigenen Geländes bringen, bevor noch mehr passierte.
    Ich verstaute mein schändliches Weibervolk in seinem Transportmittel, aus dem sie reuelos heraussahen.
    »Ich schlage vor, dass ihr beiden Messalinas auf direktem Wege heimkehrt und Strümpfe strickt, wie es sich für anständige Matronen gehört - die besten aller Frauen, wie Famia und ich eines Tages gern auf unseren Grabstein meißeln würden.« Maia und Helena lachten. Es klang, als hätten sie vor, Famia und mich zu überleben, sich dann unpassende Liebhaber zu nehmen und das Erbe ihrer Kinder in einem zweifelhaften Luxusbadeort durchzubringen. »Ich würde euch ja begleiten, aber ich habe Dringenderes zu tun. Ich«, sagte ich hochnäsig, »werde hineingehen und versuchen Rumex zu

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