Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Den Löwen Zum Frass

Den Löwen Zum Frass

Titel: Den Löwen Zum Frass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
Vom Netzwerk:
DER H UNDESTERNSTRASSE W IR LIEBEN R UMEX - G ALLA UND H ERMIONE R UMEX KANN A PPOLONIA JEDERZEIT HABEN E R HATTE SIE LETZTE W OCHE !
    E R IST EIN TOTER M ANN , WENN ICH IHN ERWISCHE - A PPOLONIAS M UTTER R UMEX IST H ERKULES R UMEX IST STÄRKER ALS H ERKULES U ND SEIN [ ANATOMISCHE D ARSTELLUNG ] IST AUCH GRÖSSER .
    Ich entdeckte sogar eine in eher schüchternen, kleinen Buchstaben an eine Tempelsäule geschmierte, aber nicht minder leidenschaftliche Aussage: Rumex stinkt!!!
    Jetzt wusste ich, wer er war. Der Mann, den man mir als Schlächter von Leonidas genannt hatte, war
    der angebetetste Gladiator der diesjährigen Spiele. Er trat als Samnite auf, normalerweise keine beliebte Rolle. Aber Rumex war ein echter Favorit. Offenbar war er schon seit Jahren dabei, vermutlich ein miserabler Kämpfer, hatte aber eine Berühmtheit erlangt, die nur wenige erreichen. Selbst wenn er nur halb so gut war wie sein Ruf, war er ein Mann, mit dem man sich besser nicht anlegte.
    Die Graffiti zierten Bäckereien und Badehäuser, und an eine hölzerne Herme an einer Kreuzung war ein Gedicht genagelt.
    Vor Saturninus' Gladiatorenschule stand eine kleine, aber offenbar ständig anwesende Gruppe junger Bewunderinnen, die auf die Chance warteten, Rumex mit Schmeicheleien zu überhäufen, sollte er je auftauchen. Ein Sklave kam mit einem Einkaufskorb heraus, und sie schrien gleich los, um bei Stimme zu bleiben. Er schien daran gewöhnt zu sein, ging zu ihnen, machte sich die Gunst der Stunde zu Nutze und quatschte sie an. Sie waren so heiß auf Rumex, dass sie in seiner Abwesenheit leichte Beute für jedermann waren.
    Hinter dem Tor lungerte ein Pförtner herum, der eine fette Pension von den Bestechungsgeldern anhäufte, die ihm für Briefe, Blumensträuße, Siegelringe, griechische Süßigkeiten, Bittschriften und intime weibliche Kleidungsstücke für Rumex zugesteckt wurden. Eine üble Sache. Für einen zivilisierten Mann ist das einfach peinlich. Um meine Zweifel auszuräumen, dass sich auch Frauen, die es besser wissen sollten, dieser überentwickelten Promenadenmischung an den Hals warfen, näherten sich zwei vornehme und elegante Damen dem Tor, als ich gerade ankam. Sie waren aus einem gemieteten Tragestuhl gestiegen, zeigten viel Bein durch die geschlitzten Seitennähte ihrer ansonsten sittsamen Gewänder. Ihr Haar war gewellt. Schamlos stellten sie ihren Schmuck zur Schau, machten deutlich sichtbar, dass sie aus gut betuchtem, wahrscheinlich ehrbarem Hause kamen. Aber es gab keinen Zweifel daran, warum sie heute hier waren; sie hatten dem Pförtner bereits Geld zugesteckt, damit er sie reinließ. Fluchend erkannte ich sie beide.
    Sie würden mir entwischen, falls ich nicht etwas unternahm. Voller Wut rannte ich zu ihnen. Mein Anblick schien sie zu verärgern. Die beiden Flittchen, die sich hier ein Stück vom Kuchen holen wollten, waren Helena Justina, mein angeblich keuscher Liebling, und meine verantwortungslose jüngste Schwester Maia. Maia murmelte etwas, das nur eine Obszönität sein konnte.
    »Ah, Marcus!«, rief Helena ohne mit der Wimper zu zucken. Ich bemerkte, dass ihre Wimpern getuscht und die Augenlider mit schillernder Antimonpaste eingeschmiert waren. »Endlich hast du uns eingeholt. Hier, trag jetzt meinen Korb.« Sie drückte ihn mir in die Hand.
    Große Götter, sie taten so, als wäre ich ein Haussklave. Das kam nicht in Frage! »Ich muss mit dir reden ...«
    »Ich muss mit dir reden!«, zischte Maia zornig. »Wie ich höre, hast du meinen Mann zum Trinken verführt. Ich werde dich auspeitschen, wenn das noch mal passiert!«
    »Wir gehen nur kurz hier rein«, verkündete Helena mit dem gebieterischen Hochmut der Oberklasse, der mich einst so verblüfft hatte, dass ich mich in sie verliebte. »Wir wollen jemanden besuchen. Du kannst uns entweder folgen und dich still verhalten oder hier draußen auf uns warten.«
    Offenbar hatten sie dem Pförtner eine erkleckliche Summe in die Hand gedrückt. Er ließ sie nicht nur ein, sondern verbeugte sich so tief, dass er mit der Nase fast den Boden berührte. Dann beschrieb er ihnen den Weg. Sie rauschten an mir vorbei, ignorierten meine finsteren Blicke. Drinnen fing das Gesindel sofort an zu pfeifen, als es die beiden sah. Also schluckte ich meine Entrüstung und eilte ihnen nach.
    Saturninus' Gladiatorenschule stellte Calliopus und seine mickrige Hüttenansammlung weit in den Schatten. Wir kamen an einer Schmiede neben einer Waffenkammer vorbei, dann an einer ganzen

Weitere Kostenlose Bücher