Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Den schnapp ich mir Roman

Den schnapp ich mir Roman

Titel: Den schnapp ich mir Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sasha Wagstaff
Vom Netzwerk:
den letzten Schluck hinunter. »Für dich tue ich das, mein Sohn, aber deine Mutter ist mir scheißegal. Die liegt da draußen splitterfasernackt in der
Sonne wie eine Hure und hat diesen französischen Typen eingeladen. Scheiße!«
    »Mach dich jetzt besser fertig«, versuchte Will ihn zu beruhigen und geleitete ihn zur Tür. »Überlass Mutter nur mir. Ich sorge schon dafür, dass sie uns nicht enttäuscht.« Dann schnappte er mit grimmiger Miene eine Decke von einem der Sofas und machte sich auf in den Kampf mit seiner Mutter. Wenn sie sich heute wieder danebenbenahm, würde er ihr das niemals verzeihen, dachte er verzweifelt.
    »Was meinst du dazu?« Tessa drehte Henny herum, um sie ins rechte Licht zu rücken.
    Tristan blieb der Mund offen stehen. »Wo ist denn Tante Henny geblieben? Was hast du nur mit ihr gemacht?«
    »Sieht sie nicht fantastisch aus? Die Frisur hat viel Zeit gekostet, aber ich glaube, es war die Mühe wert.«
    Henny stand absolut sprachlos in Tessas Schlafzimmerchen vor einem großen Standspiegel. Die Kräuselhaare waren mit verschiedenen Produkten gezähmt worden, ehe sie aufgedreht und anschließend zu einem losen Chignon hochgesteckt worden waren. Aber das war nicht die einzige Veränderung.
    »Meine Haut … Tessa, wie haben Sie das gemacht? So zart und glatt habe ich noch nie ausgesehen.«
    Tess erwähnte taktvollerweise nicht, dass sie sich versucht gefühlt hatte, Hennys wettergegerbte Wangen erst einmal mit Sandpapier zu bearbeiten: Sie deutete stattdessen nur auf ihre Kosmetika. »Ein bisschen hiervon, ein bisschen davon«, erklärte sie vage. »Es ist schon toll, was eine Maske und ein bisschen Grundierung alles bewirken.«
    »Du siehst wunderbar aus«, sagte Tristan begeistert. Er konnte die strahlende Frau vor sich immer noch nicht mit
seiner gemütlichen Tante Henny in Verbindung bringen. »Ich habe dich noch nie so schön gesehen. Woher stammt denn dieses Kleid? Das macht dich glatt zehn Jahre jünger, ganz zu schweigen von mindestens sechs Kilo leichter. Ups … so habe ich das nicht gemeint, es war eher als Kompliment gedacht.« Dabei grinste er gewinnend.
    Tessa stieß ihn an. »Toll, was? Und Sie wollten das schon verschenken.« Dabei deutete sie auf das hellgrüne Seidenkleid mit dem viereckigen Ausschnitt und einem Gürtel, der Hennys schmale Taille betonte. Der weite Rock überdeckte ihre eher breiten Hüften. Dazu trug sie weiße Sandalen mit hohen Absätzen und eine kleine Tasche.
    »Das hat mir Bobby noch gekauft, aber ich fand mich darin immer zu dick.« Henny gab Tessa einen Kuss auf die Wange. »Danke auch, dass du mich dazu gebracht hast, diese tolle Unterwäsche zu kaufen, diesen kleinen Slip, und vor allem den BH, Tessa … duzen wir uns doch!«
    Tristan sah sie gequält an. »Jesus, Kinder, so viel wollte ich gar nicht wissen. Also, Tantchen, jetzt muss ich Tessa mit ihrem Outfit helfen – nicht, dass sie es nötig hat.«
    »Natürlich, Schatz. Ich bin sowieso zu spät dran.« Henny warf einen letzten Blick auf ihr unvertrautes Spiegelbild und ging zur Tür. »Ganz herzlichen Dank, Tessa. Ich fühle mich fantastisch. Bis später.«
    Tristan lächelte Tessa an. »Das war aber nett von dir«, sagte er und drückte ihre Hand. »Wirklich nett. Sie sieht so glücklich aus. Ihr Selbstbewusstsein hat sich in den letzten Stunden vermutlich verdreifacht.«
    »Das war auch der Plan«, gab Tessa errötend zurück. Sie verspürte ein recht ungewohntes Gefühl von Freude, dass sie so viel bei Henny hatte bewirken können. Nur mit ein paar Lockenwicklern und Mascara hatte sie deren Stimmung eindeutig verbessert. Jetzt sah sie Tristan an. Wie gut er in dem beigen Anzug mit dem gestärkten weißen Hemd
aussah. Nicht jeder konnte so etwas tragen. Verlieben würde sie sich sicherlich nicht in ihn, aber sie war froh, dass er zu einem so guten Freund geworden war.
    »Tante Henny so zu verwandeln war sicher nicht einfach«, meinte Tristan und lachte verschmitzt. »Ich darf das ruhig sagen, denn sie ist meine Tante, und ich liebe sie sehr. Hast du heute noch Dreharbeiten vor dir?«
    Tessa schüttelte den Kopf. »Das Team kommt her, um Clemmies und Rufus’ Ankunft zu filmen und ein paar Aufnahmen vom Haus zu machen, aber ich plane keine Interviews. Henny sagte, ich solle einfach als Gast kommen.«
    »Gut.« Tristan warf sich aufs Bett und verschränkte die Hände im Nacken. »Dann zeig mir mal deine Kleider.«
    Drei Stunden später war alles für die Party bereit. Die Kellner und

Weitere Kostenlose Bücher