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Den schnapp ich mir Roman

Den schnapp ich mir Roman

Titel: Den schnapp ich mir Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sasha Wagstaff
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Streber«, sagte sie gehässig. »Mit deinen fünfzehn Einsern, der nur noch vom Studieren träumt.«
    Milly runzelte die Stirn. »Ich habe nur vier Einser. Und nur weil ich Journalistin werden will, bin ich noch lange kein Streber.«
    »Jaja.«
    »Also, ich weiß genau, wie es ist, wenn man keine Ahnung hat, was man im Leben werden will. Wenn du willst, helfe ich dir, die Leistungskurse auszusuchen.«
    India verzog das Gesicht und ignorierte, dass Milly versöhnlich reagierte. Sie konnte den Anblick von Clemmies Hand um Rufus’ schmale Taille nicht ertragen, und Milly stand am nächsten, so dass sie an ihr ihren Frust auslassen konnte. »Nein, danke. Nur weil David bald studiert und du denkst, du wirst eine zweite Tessa Meadmore, heißt das noch lange nicht, dass ich mich auch zu einem solchen Freak entwickle. Ich heirate lieber eine berühmte Persönlichkeit und ziehe nach L.A.« Damit schleuderte sie trotzig das rote Haar über die Schultern.
    Milly strahlte einen weiteren Gast an und reichte ihm einen Prospekt. Dann lachte sie. »Ja, und genau aus dem Grund brauchst du einen Abschluss, India. Denn die Chance, dass dich irgendein Typ nach L.A. entführt und dir alles zahlt, ist ziemlich abwegig. Oder? Besonders hier in Appleton.« Völlig verdutzt sah sie, wie India sie gehässig ansah und sich dann umdrehte, um mit Alicia aus dem Nachbardorf zu plaudern. Milly sah ihnen stirnrunzelnd nach. India hatte in den letzten Wochen immer ziemlich geheimnisvoll getan, war stundenlang verschwunden und
nur selten auf dem Handy zu erreichen gewesen. Milly war überzeugt, dass sie irgendetwas im Schílde führte, aber vielleicht hatte sie bloß eine neue beste Freundin? Mit zusammengekniffenen Augen starrte sie auf Alicias schmalen Rücken. Entweder war es das, oder India hatte ihr etwas übel genommen. Es war, als würde India sie plötzlich als unreif und albern betrachten und ihre Witzchen alt und kindisch finden.
    Unglücklich sah sie zu, wie India und Alicia zusammen zum Festzelt mit den Getränken gingen. Da gab es nur eine Möglichkeit, Milly musste sich betrinken. Doch Sekunden später vergaß sie ihren Wodka mit Orangensaft, weil Freddie auf sie zukam. Er wirkte sehr elegant in seinen dunkelblauen Jeans mit dem Oxford-Hemd. Sie strahlte ihn an.
    »Na, Milli-Vanilli, du siehst aber toll aus!«, sagte er und legte ihr lässig einen Arm um die nackten Schultern. »Ich mag diese Trägerkleider. Woher wusstest du, das Blau meine Lieblingsfarbe ist?«
    Milly fiel fast in Ohnmacht. Sie errötete bei seiner Berührung, genoss es aber und sog genießerisch den Duft seines teuren Aftershaves ein. Wie rau sein Lederarmband ihre Wange streifte! Sie würde ihm nicht verraten, dass sie das Kleid nur ausgesucht hatte, weil es sie an seine blaubeerfarbenen Augen erinnerte, obwohl es leider ihren fürchterlich dicken Busen noch gigantischer wirken ließ. Sie trank einen weiteren Zug, um sich Mut zu machen.
    »Ziemlich viele Leute«, bemerkte er mit einem Blick über die dicht gedrängte Menge. Wie absichtslos streichelten seine Finger ihre Schulter. »O Gott, siehst du meinen Vater? Mit seiner neuen, völlig unmöglichen Frau? Ob ihn wohl alle für einen abgelaschten alten Narren halten?«
    Milly schluckte schwer, denn sie wusste, falls sie etwas sagte, würde es wie ein Quietschen herauskommen. Sie
sah Freddies Vater nach, der sich mit einer unglaublich jungen blonden Frau zwischen den Gästen bewegte. Ihr Herz raste, denn Freddies Finger bearbeiteten weiter auf magische Weise ihre nackte Schulter.
    »Hannah rennt hinter jeder Hose her, mich eingeschlossen, aber das habe ich meinem Vater natürlich nicht verraten. Ich bin aber ihr Stiefsohn. Und dann ist das doch illegal, oder?«
    Milly lächelte ihn hingerissen an. Heute war der himmlischste Tag ihres Lebens. Sie spürte, wie er sich dichter an sie schob, und bekam eine Gänsehaut vor Erregung. Hoffentlich merkte er nicht, dass sie bebte wie eine Jungfrau. Sie war natürlich noch unschuldig, wollte ihn das aber keinesfalls wissen lassen. Freddie wirkte auf sie sehr erfahren, daher wollte sie nicht wie ein Dummerchen auf ihn wirken. Gott sei Dank war er durch sämtliche Prüfungen gerasselt. Das war zwar kein besonders mitfühlender Gedanke, aber Milly freute sich einfach, dass Freddie in den nächsten zwei Jahren noch auf der Schule bleiben würde, besonders, da David bald nach Bristol ziehen würde, um zu studieren.
    Vermutlich wusste die Schule ziemlich genau über Freddies

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