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Den schnapp ich mir Roman

Den schnapp ich mir Roman

Titel: Den schnapp ich mir Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sasha Wagstaff
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insgeheim. Aber wenn es bedeutete, dass Freddie den Arm besitzergreifend um sie legte, wie gerade jetzt, dann war es Milly egal, ob er befürchtete, dass Rufus sie im nächsten Moment in die Büsche schleppen und vernaschen würde.
    Milly war nicht die Einzige, die über Freddies Beschützergeste staunte. Freddie selbst fand es schwer begreiflich, warum er sich plötzlich so für Davids kleine Schwester veranwortlich fühlte. Er hatte Milly immer ungeheuer niedlich gefunden, aber zugleich auch noch sehr kindisch,
daher hatte er keine Ahnung, warum er sich plötzlich wie ihr Leibwächter aufführte.
    Ich tue das David zuliebe, dachte er. Der hat nur Augen für seine neuen Flamme, daher tue ich ihm den Gefallen und passe auf seine kleine Schwester auf. Das ist alles. Da erblickte er Tessa, die recht unsicher in einem sehr hübschen rosa Kleid auf Riesenabsätzen an ihnen vorbeistakste. » Wow! «, pfiff er, weil ihn das sexy Kleid völlig umhaute. »Da haben wir das wandelnde Sexbaby!«
    Eine dunkle Wolke senkte sich auf Millys sonnige Stimmung. Freddie schwärmte offensichtlich immer noch für Tessa, auch wenn die ihn offensichtlich abgewiesen hatte. Als sie ihre Mutter auf sich zukommen sah, versteifte Milly sich.
    »Ich hoffe, da ist nichts Verdächtiges drin«, meinte Henny und roch an Millys Glas.
    »Geh weg, Mutter. Ich bin nicht betrunken. Okay? Ich kann sehr wohl auf mich selbst aufpassen und werde keine Szene machen. Wie siehst du überhaupt aus?«, fügte sie gehässig hinzu, weil sie staunend merkte, wie hübsch ihre Mutter heute aussah.
    »Milly!« Freddie nahm den Arm von ihrer Schulter und sah sie stirnrunzelnd an, als hätte sie gerade einen Hund getreten. »Sie sehen fantastisch aus, Mrs. H.« Das war sein Spitzname für Henny. »Hübsch wie eine Frühlingsblume. Sie verdrehen heute allen den Kopf.«
    »Danke, Freddie«, erwiderte Henny und fragte sich, warum bloß Milly immer so hässlich zu ihr war. Da erblickte sie einen älteren Mann in einem schicken Blazer. Ohne nachzudenken sagte sie: »Der sieht aber gut aus, nicht? Er erinnert mich an Bobby, nur war Bobby dunkelhaarig und nicht grau.«
    »Das ist Barnaby Wellham-Cooper«, sagte Freddie und winkte dem Mann zu. »Er ist Witwer – seine Frau starb vor
ein paar Jahren. Ich glaube, mein Vater war mit ihm auf der Schule. Richtig netter Typ.« Dann grinste er Henny verschmitzt an. »Ist auch Zeit, dass sie sich wieder nach Männern umsehen, Mrs. H.«
    Henny fühlte sich einen Moment lang geschmeichelt, doch dann sackte sie wieder in sich zusammen, weil Milly verächtlich lachte.
    »Mum? Männer? Du machst wohl Witze! Dafür ist sie doch viel zu alt!«
    Henny spürte, wie ihr Tränen in die Augen stiegen. Sie lächelte Freddie tapfer an und schüttelte den Kopf. »Milly hat ganz Recht, Freddie. Wer guckt schon eine alte Frau wie mich an?« Dann senkte sie den Blick. »Entschuldigt mich bitte. Ich muss unbedingt Will finden. Er sagte, dass Sophie wieder da sei, und der arme Tristan ist sicher in einem furchtbaren Zustand.«
    Freddie sah sie erschocken an. Dann warf er Milly einen strengen Blick zu.
    Milly biss sich auf die Lippe, als ihre Mutter fortstürzte. Warum hatte sie das gesagt? Es war, als könnte sie nicht anders. Sie erkannte, dass ihre Mutter für sie stets den Sündenbock abgab, wenn Milly etwas nicht passte. Mum war eine so leichte Zielscheibe.
    Milly setzte ihr Glas auf das Tablett, das ein Kellner gerade vorbeitrug. Sie war sehr niedergeschlagen. Ihre Mutter verdiente es, einen neuen Mann kennen zu lernen, nach allem, was geschehen war, und sie hatte kein Recht, Mum so zu verspotten, wo sie heute so hübsch aussah. Was wohl Freddie von ihr dachte? Sie hatte sich wie ein Ungeheuer benommen, wie eine völlig verzogene Göre.
    »Ich glaube, ich muss mich bei meiner Mutter entschuldigen«, sagte sie zu Freddie, der sie sofort strahlend und anerkennend anlächelte. Wenn es nur nicht so unangenehm wäre, dieses Entschuldigen, dachte Milly reumütig.

Kapitel 17
    Gegen Ende des Abends, als die meisten Gäste sich verabschiedet hatten, wurde Tessa klar, dass sie vermutlich spektakulär besoffen war. Schon bevor Sophie aufgetaucht war, hatten sie und Tristan sich den Champagner einverleibt, als würde er bald sehr knapp. Nachdem Tristan mit Sophie verschwunden war, konnte Tessa sich nur noch vage erinnern, eine Schale mit sehr verlockenden Erdbeerbaisers abgelehnt zu haben, weil sie lieber noch ein Glas Champagner wollte … und dann noch

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