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Den schnapp ich mir Roman

Den schnapp ich mir Roman

Titel: Den schnapp ich mir Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sasha Wagstaff
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uns dazu verpflichtet, daher werden wir das wohl aushalten müssen.«
    Milly überlegte, was sie dazu sagen konnte. Sie blickte hilfesuchend Freddie an und sah überrascht, dass der Rufus höchst unfreundlich anblitzte. Einen Moment lang wurde sie unsicher, denn ihre sonst so sichere Kommunikationsfähigkeit schien völlig verschwunden zu sein.
    »Sie freuen sich sicher auf die Hochzeit«, brachte sie endlich heraus.
    Die Erwähnung seiner bevorstehenden Heirat schien Rufus ausgesprochen unangenehm zu berühren. »Also, Clemmie besorgt das alles. Frauen können sich besser um die Einzelheiten kümmern. Die Stoffe, die Blumen – ihr wisst schon. Ich denke, es reicht, wenn ich einfach aufkreuze und Ja sage.« Dann lachte er laut, als fände er das höchst amüsant.
    Milly sah Rufus über den Rand ihres Glases hinweg an und befand, dass er ein Idiot war. Er schien überhaupt nicht an Clemmie interessiert, und für die Hochzeit rührte er nicht mal den kleinen Finger. Jetzt betrachtete sie seine weiße Jeans genauer und vermutete, dass er sich ein Paar Socken in den Latz gesteckt hatte.
    »Ist es nicht mehr eine Frauensache, diese Heiraterei?«, fragte Rufus sie nun, blickte sich dabei aber über ihre Schulter hinweg nach einem aufregenderen Gesprächspartner um.
    »Ich habe eigentlich noch nie darüber nachgedacht«, antwortete Milly förmlich, obwohl sie ihre eigene Hochzeit
mit Freddie schon bis in die kleinsten Einzelheiten geplant hatte – das handgebundene Bouquet aus dunkelblauer holländischer Iris mit Schleierkraut … Die Kleider der Brautjungfern aus changierender Seide in der Farbe von Freddies Augen -, »aber wenn ich darüber nachdenke, dann würde ich mir schon wünschen, dass mein zukünftiger Mann mehr täte als nur aufzukreuzen und die einzige Zeile auswendig aufzusagen, die er gelernt hat.« Ihr gefiel nicht, wie Rufus lüstern an ihren Beinen auf und ab blickte, sah ihn streng an und hoffte, dass die Kamera jedes Wort ihrer Unterhaltung aufgezeichnet hatte.
    Daraufhin verbeugte Rufus sich steif, entschuldigte sich, und zu Millys Begeisterung legte Freddie ihr sofort wieder den Arm um die Schultern.
    »Ich sagte doch, der hat ein Auge auf dich geworfen«, sagte er leicht verkniffen.
    Noch ehe Milly ihm versichern konnte, dass Rufus es keineswegs auf sie abgesehen hatte und lediglich vor der Kamera eine Rolle spielte, kam David atemlos auf sie zugerannt.
    »Ich habe mich gerade mit einem ganz tollen Mädchen unterhalten«, keuchte er und steckte rasch die Zipfel seines schwarzen Hemdes in die Jeans. »Sie sieht viel besser aus als India, eine echte Rothaarige mit Sommersprossen. Und sie ist äußerst intelligent. Sie heißt Alicia. Ist das nicht ein schöner Name? Aliiiitzia.«
    »Jaja, wir wissen, wie man das ausspricht«, erwiderte Freddie ungeduldig. »Dieser Hollywoodpascha Rufus hat gerade versucht, deine Schwester anzumachen.«
    »Das bezweifle ich, Fred, die ist doch erst sechzehn!«, erwiderte David ungerührt und nahm von einem vorbeigetragenen Tablett zwei Schalen mit Erdbeerbaisers. Der himmlische Duft von frischen Erdbeeren und Sahne stieg ihnen in die Nase. »Hmmm, sieht das köstlich aus. Mädchen
mögen doch Erdbeeren, oder? Mal ernsthaft, was sieht denn ein Typ wie Rufus in Milly?«
    »Ich stand einfach nur hier, David«, engegnete Milly ärgerlich, weil sie spürte, wie sie errötete.
    »Ich meine doch bloß, dass du ein bisschen jung für ihn bist, sonst nichts.« David hielt beide Glasschalen in einer unruhigen Hand und fuhr sich hastig mit den Fingern durch seine leicht fettigen Haarsträhnen. Hoffentlich hatte er keinen Mundgeruch. Sobald er eine Hand frei hatte, würde er ein Pfefferminzbonbon lutschen. »Ist das zu glauben? In ein paar Wochen düse ich ab zur Uni – und da treffe ich das tollste Mädchen! Verdammt! Ich muss unbedingt ihre Telefonnummer erfahren. Bis später …!«
    Freddie schnalzte mit der Zunge und umklammerte Millys Schulter ein wenig fester. »Keine Sorge, Mills, ich passe schon auf dich auf. David denkt momentan nur mit dem Schwanz, aber ich sehe schon zu, dass sich dieser Rufus auf Abstand hält.«
    Milly war sprachlos. Wie bizarr, dass Freddie sich ihr gegenüber wie ein Beschützer aufführte, sie aber keinen einzigen Grund dafür sah. Rufus war viel zu sehr in sich selbst verliebt, um an jemanden wie sie zu denken. Auch konnte sie sich nicht vorstellen, mit jemandem auszugehen, der in Röhrenjeans besser aussah als sie selbst, dachte sie und kicherte

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