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Den schnapp ich mir Roman

Den schnapp ich mir Roman

Titel: Den schnapp ich mir Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sasha Wagstaff
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Mal, dass sie Gil anlog, ganz und gar nicht. Warum fühlte sie sich bloß ständig so schuldbewusst? In London hatte sie Rubys Vater niemals zufällig über den Weg laufen können. Aber jetzt wohnte er nur ein Feld weit entfernt … Sophie zitterte. Die Pläne flatterten hoch. Es war der reine Wahnsinn gewesen, hierher zurückzukommen. Wie würde Gil reagieren, wenn er es herausfand? Er hatte keine Ahnung, dass Ruby die Tochter von Tristan Forbes-Henry war. Tristan hatte allerdings ebenso wenig Ahnung.
    Sophie riss sich zusammen, schob die Tür zu Gils Büro auf und machte sich darauf gefasst, ihn wieder einmal anzulügen.
    Beim Mittagessen in dem sonnigen Esszimmer auf der Rückseite des Anwesens versuchte Will verzweifelt, seiner Familie gut zuzureden.
    Caro und Jack konzentrierten sich darauf, einander zu ignorieren. Tristan konzentrierte sich auf eine Skizze, die er auf den Rand der Zeitung malte, und Milly sprach im Maschinengewehrtempo in ihr Handy, vermutlich mit ihrer besten Freundin India. David hatte seinen iPod eingestöpselt und zeigte sich nicht im Geringsten an der Familiendynamik interessiert. Ab und zu nickte sein Kopf im Rhythmus der Musik.
    Will unterdrückte einen Seufzer. Er kämpfte für seine Familie wie ein Löwe, und das war genau richtig so, aber beliebt machte es ihn nicht.

    »Ich sage ja bloß, dass wir hier vorsichtig sein müssen«, wiederholte er sanft.
    Caro blies ihren Rauch an die Decke und warf Jack einen giftigen Blick zu. »Ich habe wirklich keine Ahnung, was du mit schlechtem Benehmen vor der Kamera gemeint hast, Will. Das klingt ja so, als wären wir eine Horde ungezogener Kinder!«
    »Nein, ich sage bloß, dass diese Hochzeit zu wichtig ist, um sie zu verderben«, gab Will überheblicher zurück, als er beabsichtigt hatte. Wenn seine Mutter sich doch nur nicht von ihrem letzten Freund so hätte einwickeln lassen! Vielleicht war ihr schwaches Selbstbewusstsein dafür verantwortlich, denn selbst Caro war normalerweise nicht naiv genug, um zu glauben, die Welt bräuchte einen Modedesigner, der alles aus Gummibändern herstellte. Gott, was kümmerte es ihn überhaupt noch? Will rieb sich die schmerzende Stirn mit den Fingerspitzen.
    »Also, ich will ja nur, dass alles glattgeht. Diese Fernsehshow kostet eine Menge Geld, ganz zu schweigen von der Publicity für uns. Und wir können uns einfach nicht erlauben, das alles aufs Spiel zu setzen, klar?«
    Er bemerkte, dass Tristan ihn merkwürdig ansah. Will stürzte seinen schwarzen Kaffee hinunter und fragte sich, ob es richtig war, seine Familie vor der schlimmen Wahrheit zu schützen. Er hatte allen den Eindruck vermittelt, es wäre genug Geld für alles da, aber in Wirklichkeit sah die Sache völlig anders aus.
    Wills Gedanken schweiften ab zu Tessa. Er fragte sich, wie alt sie wohl war. Etwa dreißig? Jünger, als er erwartet hatte und sicherlich hübscher. Mit dem breiten Mund und dem strahlenden Lächeln erinnerte sie ihn an Julia Roberts – kaum der Bluthund, den er sich vorgestellt hatte. Aber ob er ihr trauen konnte? Will dachte an die schamlos bohrenden Fragen nach Rufus und ihrer Freundschaft
und spürte nur Verachtung für Tessa. Es war richtig, ihr nicht zu trauen.
    Da wurde die Tür geöffnet. Alle blickten auf.
    »Oh, du bist das.« Caro klang gelangweilt.
    Es war Jacks Schwester Henny, die erhitzt wirkte. Sie stellte ein Tablett auf den Tisch. Der Duft von frisch gebackenem Blätterteig, Speck und Kaffee ließ allen das Wasser im Mund zusammenlaufen. Dann wurde sie fast von Austin umgeworfen, der mit nassen Pfoten vom Spielen beim Wassersprinkler draußen auf sie zustürzte. Fröhlich leckte er die glänzenden Blätterteigkrumen von Hennys schmucklosen Schnürschuhen.
    »Ich habe uns eine Speck-Eier-Pastete gebacken«, erklärte sie.
    »Du kannst es einfach nicht lassen«, entgegnete Caro grob. Sie blickte ablehnend auf die Pastetchen wie auf etwas sehr Unangenehmes und saugte trotzig an ihrer Zigarette.
    Henny biss sich nervös auf die Unterlippe.
    »Komm, das sieht doch fantastisch aus.« Hoffentlich war Henny klar, wie stark seine Mutter sich von ihr bedroht fühlte, dachte Will. Sie bellte sie immer an wie ein ungezogenes Kind, aber nur, weil sie wahnsinnig eifersüchtig auf Henny war. Alle, die Henny kennen lernten, waren begeistert von ihrer Herzlichkeit. Sie strahlte mütterliche Wärme und selbstlose Großzügigkeit aus. Caro hingegen – Caro war so herzlich wie ein Eiswürfel. Als Kind hatte Will schnell

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