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Den schnapp ich mir Roman

Den schnapp ich mir Roman

Titel: Den schnapp ich mir Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sasha Wagstaff
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die Reportage interessanter machen würde.
    »Ich freue mich, dich zu sehen«, murmelte Lord Pemberton, der in Clemmies Gegenwart immer leicht verlegen wirkte. Er kniff die Augen zusammen, weil ihn ein Scheinwerfer blendete. »Äh … tut uns leid, dass wir so unerwartet hier aufkreuzen, Clemmie, aber … wir haben ein wunderbares Hochzeitsgeschenk für euch und konnten nicht warten, es euch zu überreichen.«
    »Wie nett von euch«, brachte Clemmie heraus. Wie immer, wenn sie erregt war, kam ihr texanischer Akzent stärker durch. »Aber Rufus … äh … Er ist momentan nicht hier. Ich weiß auch nicht genau, wann er zurückkommt.«
    »Dann rufen wir ihn einfach an«, schlug Lord Pemberton vor und hielt sein glänzendes schmales Handy hoch. »Ich kenne mich mit dieser neuen Technologie nicht gut aus, aber Rufus hat alle Nummern einprogrammiert, damit ich einfach nur auf den Knopf zu drücken brauche.«
    Clemmie lächelte ihn angestrengt an. »Ich fürchte, das nützt nichts. Ich hab es schon mehrmals versucht, aber er antwortet …«
    Sie brach ab. Ungläubig hörten alle das typische Klingeln von Rufus’ Handy vom Obergeschoss her. Clemmie lauschte mit einem Blick zur Decke. Dann verzog sie gequält das Gesicht. Das Drehteam tauschte Blicke aus. Lord und Lady Pemberton zogen die Brauen hoch.
    »Ich dachte, du sagtest, er sei nicht hier …«, fragte Lady Pemberton und sah ihren Mann verwundert an. »Hat er vielleicht sein Handy zu Hause gelassen?«

    Clemmie wusste, dass Rufus nie ohne sein Handy ausging und es niemals vergaß. Sie blieb stumm. Blass wie ein Geist glitt sie von ihrem Stuhl und rannte, das Drehteam dicht auf den Fersen, nach oben. Tessa sprintete hinterher. Furcht erfasste jede Faser ihres Körpers. Und Rufus’ Eltern vergaßen ihre sonst so feinen Manieren und stürmten ebenfalls nach oben.
    Clemmie riss wie eine Besessene die Tür zum gemeinsamen Schlafzimmer auf. Tessa kam hinter ihr ins Zimmer und fuhr wütend herum, als Joe gegen sie prallte und sie sich den Kopf an der Kamera stieß. Sie wollte ihn gerade anmeckern, als Clemmie einen markerschütternden Schrei ausstieß.
    Vor der Kulisse von Clemmies teuren Kosmetika und den Abendkleidern in ihren Plastikhüllen spielte sich etwas Entsetzliches ab. Rufus lag nackt auf dem breiten Bett. Seine sonst so sorgfältig gestylten Haare waren schweißnass. Die Hände waren an die Pfosten des Himmelbetts gefesselt. Auf ihm ritt mit heftigen Bewegungen ein schlankes junges Mädchen mit langen, rötlichen Haaren, die bis zum Hintern reichten. Sie war offensichtlich so versunken in ihr Tun, dass sie weiter auf Rufus herumturnte wie ein Pornostar und dabei laut und ekstatisch aufkeuchte.
    Rufus öffnete auf Clemmies Schrei hin die Augen, wurde aschfahl. Dann stammelte er etwas Unzusammenhängendes und versuchte, sich zu befreien, aber das Mädchen schien es nicht zu bemerken und hüpfte weiter rhythmisch auf ihm auf und ab.
    »Clemmie … was machst du hie … Ich … oh, Scheiße …!«
    Daraufhin drehte das Mädchen sich auf Rufus herum. Arrogant präsentierte sie die spitzen Brüste der Kameralinse.
    »Rufus Archibald Pemberton!« Lady Pemberton war lila angelaufen.

    Lord Pemberton wusste nicht, wohin er den Blick wenden sollte. »Mann, Rufus … das ist aber …« Dann fehlten ihm die Worte, und er klammerte sich Halt suchend an seine Frau.
    Clemmie schlug eine Hand vor den Mund, als müsste sie erbrechen. Dann schüttelte sie ungläubig den Kopf. »Rufus … wie kannst du mir das antun … In unserem Bett …«
    Tessa betrachtete das Mädchen genauer und holte hörbar Luft. »India!« Dann wandte sie sich wütend zu Joe. »O mein Gott, stell die Kamera ab!«
    Joe war der Schock am Gesicht abzulesen. Er senkte wortlos die Kamera.
    Clemmie trat vorsichtig ein paar Schritte rückwärts.
    »Sie ist eine Freundin von Milly Forbes-Henry«, erklärte Tessa.
    »Milly?«, fragte Clemmie ungläubig. »Milly … das Schulmädchen?«
    Jetzt stieß Rufus India rücksichtlos von sich und versuchte, seine Hände von den Bettpfosten zu befreien. India begann wie ein Papagei zu kreischen und wickelte sich mit fliegenden Haaren in ein Laken.
    »Was soll das?«, schrie sie.
    »Halt die Klappe«, brüllte Rufus sie an und zerrte die Boxershorts über seine erschlaffende Erektion. Dann sah er Clemmie flehendlich an.
    »Das bedeutet gar nichts«, stammelte er. Sein Blick zuckte wild über die Gesichter der Anwesenden. Entsetzt erkannte er seine Eltern, aber es war

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