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Den schnapp ich mir Roman

Den schnapp ich mir Roman

Titel: Den schnapp ich mir Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sasha Wagstaff
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dringend einen Drink gebrauchen.
    »Autsch! Pass doch auf, Schätzchen!« Jack rieb sich den angestoßenen Zeh und richtete dann einen feindseligen, blutunterlaufenen Blick auf JB. Beim Anblick des Liebhabers seiner Frau, der in der Halle stand, als gehörte sie ihm, verlor er sämtliche Höflichkeit und gute Manieren. »Verdammter Scheißkerl!«, brüllte er. »Was machst du hier, du schleimiger Frosch?«
    JB schien Jack nicht einmal zu hören. Er trat auf Claudette zu. Seine dunklen Bauen waren hoch in die Stirn gezogen, und Will sah verständnislos, dass Claudette nun wie Espenlaub zitterte. Ihre Pupillen waren vor Angst weit aufgerissen. Dann hob sie abwehrend beide Arme. Auch Caro tauchte aus der Nische auf und sah JB mit aufgerissenen Augen an.
    »Würdest du das bitte kurz für mich halten?«, bat Henny zu Tessa gewandt. Sie trugen beide riesige Blumengebinde mit Misteln und Ilex herein, blieben aber unvermittelt stehen, als sie bemerkten, was sich hier abspielte.
    Henny sah sich ängstlich um. »Stimmt etwas nicht?«
    Tessa und Will wechselten einen kurzen Blick miteinander, ehe Will sich wieder an Claudette wandte.
    »Ihr beide … kennt euch?«, fragte er. Noch nie hatte er Claudette so panisch erregt gesehen. Sie schüttelte den Kopf, doch JB nickte.
    »Ja, wir kennen uns«, sagte er heiser. »Aber wir’aben uns jahrelang nicht gesehen. Ich’abe nicht damit gerechnet, Claudette ausgerechnet’ier wiederzutreffen.«
    Henny lachte scharf auf. »Aber sie wohnt doch schon länger hier! Sie müssen ihr doch schon begegnet sein. Ah …«, fügte sie dann hinzu, weil sie sich erinnerte, wie JB Claudette ständig verpasst haben musste. »Sie waren ja
schon monatelang nicht mehr bei den Dreharbeiten.« Dann sah sie Caro hochmütig an.
    Caro kniff giftig die Augen zusammen.
    »Jean-Baptiste, sag nichts … ich bitte dich«, flehte Claudette.
    JB zögerte einen Sekundenbruchteil. »Warum denn nicht? Ich bin dir zu nichts verpflichtet.« Dann drehte er sich zu den anderen herum. »Wir’aben uns jahrelang nicht mehr gesehen, weil sie mit meinem Bruder Fabrice verheiratet war.«
    Tessa runzelte die Stirn. »Derjenige, von dem du mir erzählt hast?«
    Will blinzelte Claudette an. Er war sichtlich starr vor Staunen. »Stimmt das? Du bist schon einmal verheiratet gewesen? Warum hast du mir das nie erzählt?«
    Verzweifelt stieß Claudette eine erstickten Schrei aus.
    »Na? Sag schon, Claudette. Ich kann dich nicht hören.« Will wirkte sehr wütend. Auf seinen Wangen malten sich zwei rote Flecken ab. »Warum hast du mir nicht erzählt, dass du schon mal verheiratet warst?«
    Claudette zuckte hilflos die Schultern und wandte sich ab. »Ich … konnte nicht … Es war nie der richtige Zeitpunkt …«
    Will sah sie ungläubig an. »Ich glaube, es ist immer Zeit dazu zu sagen, dass man schon mal verheiratet war. Seit wann bist du und … dieser Fabrice denn schon geschieden?«
    Schweigen. Alle hielten den Atem an. Claudette mied Wills Blick und stammelte etwas Unzusammenhängendes.
    »Um Himmels willen, Claudette, sprich lauter«, bellte Jack gereizt. »Lauter!«
    »Ich bin nicht geschieden.« Dann biss sie sich auf die Lippe, weil sie alle Blicke auf sich spürte. »Ich bin noch verheiratet.«

    Man hörte deutlich, wie alle scharf Luft holten.
    » Sacre bleu! «, murmelte JB verhalten und griff sich verzweifelt in die schwarzen Locken. »Er ist noch schlimmer, als ich gedacht’abe.« Dann wandte er sich Claudette zu und legte auf Französisch los. Man verstand nur die Schimpfworte. Henny dachte nur, es wäre ein Wunder, dass keine laute Explosion erfolgte, als Claudette gleichermaßen antwortete. Das Mädchen rastete nun völlig aus, die Handbewegungen sprachen Bände.
    Will verstand den Großteil der Unterhaltung, aber ihm war schwindlig, wie Claudette ihn betrogen hatte.
    Tessa wollte ihn in den Arm nehmen. Wie konnte Claudette Will das antun? Und wenn sie verheiratet war, warum war sie mit ihm zusammen … und drängte ihn immer stärker, endlich ihre Bindung offiziell zu machen?
    »Was hattest du denn mit mir vor?«, fragte Will nun leise – eine Frage, die alle zu bewegen schien. »Du willst mich doch heiraten, zum Teufel. Wann wolltest du denn dieses nebensächliche Detail erwähnen, dass du schon einen Ehemann hast? Du wolltest es mir verschweigen, stimmt’s?«
    Claudette streckte eine Hand nach ihm aus, duckte sich aber, als er sie ignorierte. »Die Scheidung … Will, ich’abe es vergessen. Das ist

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