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Den schnapp ich mir Roman

Den schnapp ich mir Roman

Titel: Den schnapp ich mir Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sasha Wagstaff
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zu, war aber von Tessas Tirade ein wenig verwirrt. Will war ein netter Mann, sehr vertrauenswürdig, loyal und außerdem ungeheuer gut aussehend. Sie hatte keine Ahnung, warum Tessa ihn so ablehnte. Dann nahm sie ein Buch über Kylie Minogue in die Hand und überlegte, wie sie Tessa nach Tristan fragen konnte, ohne sich zu verraten. »Will hat doch einen Bruder, nicht wahr? Wie ist der denn?« Sie klang vielleicht beiläufig, ihre Miene blieb gleichgültig – aber es würde trotzdem sehr offensichtlich klingen. Sie klappte das Buch wieder zu.
    Was sie wirklich fragen wollte, war: »Wie geht es Tristan? Ist er glücklich? Hat er eine Freundin? Ist er verheiratet?« Bei diesem Gedanken wurde ihr geradezu übel. Wie kam es nur, dass sie nie vorher überlegt hatte, ob Tristan vielleicht geheiratet hatte? Der Grund war, dass es zu weh tat.
    »Er hat einen Bruder«, fuhr Tessa nun fort und kam ihr unwissentlich zu Hife.
    »Oh?« Sophie hoffte bloß, dass sie nicht rot wurde.
    »Tristan. Er ist Maler. Kennen Sie seine Werke? Ziemlich toll. Er hat großes Talent.« Tessa strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. »Er behandelt mich wirklich nett, was eine Erleichterung ist, wenn Will mich wieder einmal angemotzt hat. Tristan scheint mich wenigstens nicht für einen Teufelsbraten zu halten.« Sie seufzte tief. »Ich habe gerade eine ziemlich unangenehme Trennung hinter mir, wissen
Sie, und meine Chefin sitzt mir ständig im Nacken, diese Reportage gut hinzubekommen, sonst wäre ich an diesem Tristan interessiert – aber so … Oh, Sie haben etwas fallen gelassen…«, sagte sie dann und hob einen bunten Stoffhasen auf.
    »Der gehört mir nicht«, fauchte Sophie. Was für ein verflixter Tag!
    »Äh … Sind Sie sicher? Der ist Ihnen wirklich aus der Tasche gefallen.« Tessa reichte ihr freundlich das Spielzeugtier.
    »Er gehört mir nicht, okay?« Sophie stieß den Hasen unsanft von sich. Was war nur mit ihr los? »Ich habe keine Ahnung, wie das Ding hierherkam, aber meins ist es nicht.«
    »Okay. Dann habe ich mich wohl geirrt. Ich lege den Hasen einfach hierher, dann kann ihn der rechtmäßige Besitzer abholen.« Tessa legte den Patchworkhasen auf einen Stapel Bücher und hielt beide Hände hoch, als hätte sie jemand mit einer Waffe bedroht.
    »Na, ich bin es jedenfalls nicht«, gab Sophie scharf zurück und warf noch einen Blick auf den Hasen. Ruby würde ihn sehr vermissen. Warum sagte sie nicht einfach, dass er ihrer Tochter gehörte? Sie wollte sich gerade ihrer neuen Freundin anvertrauen, doch da verließ sie aller Mut. Stattdessen tat Sophie das Einzige, was ihr einfiel. Sie riss die Ladentür auf, ließ das Lieblingskuscheltier ihrer Tochter zurück und rannte wie um ihr Leben. Sie brauchte sich gar nicht umzusehen, um zu wissen, dass Tessa völlig verdutzt hinter ihr herstarrte. Offensichtlich hatte sie sich gerade mit einer Verrückten angefreundet.
    »Nein, ich finde nicht, dass du oder Freddie mit Tessa flirten solltet«, rief Milly entrüstet und warf David ein Buch an den Kopf. Was war nur mit ihm los? Er hatte sich in diesen sexbesessenen Idioten verwandelt, der sich nicht
beherrschen konnte – oder zumindest vorhatte, sich nicht zu beherrschen. Seit einer halben Stunde schon ärgerte er sie, und Milly verlor nun beinahe wirklich die Beherrschung und stürzte sich auf ihn. Sie hatte in der Küche gesessen, in einem Magazin geblättert und Schokolade gegessen, ehe David hereinkam und sie aufzuziehen begann.
    »Warum denn nicht?«
    David betrachtete sein Abbild in einer von Hennys Backformen. Er schnitt eine Grimasse nach der anderen und grinste schließlich wie ein Idiot. Mit dem schwarzen T-Shirt sah seine lilienweiße Haut ziemlich gespenstisch aus. Dazu trug er sehr knappe hellblaue Fußballshorts, die er schon vor Jahren hätte ausrangieren müssen. Milly schob sich verärgert das dichte blonde Haar aus der Stirn.
    »Ich finde, du solltest nicht ständig hinter Tessa herhecheln, denn du wirkst dann wie knapp zwölf und hast ohnehin schon genug Pickel, um eine ganz Apotheke über Wasser zu halten.«
    »Ihh. Du bist fies!«, pfiff David und kniff die Augen zusammen. »Hast du vielleicht deine Tage? Oder machst du dir Sorgen, dass Freddie es tatsächlich schafft, Tessa ins Bett zu kriegen?«
    Milly wurde peinlich rot. David hatte den Nagel auf den Kopf getroffen. Ihre Tage waren fällig, und dann hatte sie immer entsetzlich schlechte Laune. Und was Freddie betraf, fürchtete sie, dass er Tessa tatsächlich

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