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Den schnapp ich mir Roman

Den schnapp ich mir Roman

Titel: Den schnapp ich mir Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sasha Wagstaff
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Versuch konnte nicht schaden. Sophie wendete den Wagen und fuhr das schmale Sträßchen hinab. Als Appleton Manor in Sicht kam, verlor sie jedoch die Nerven und nahm die erste Abzweigung nach links. Es war ein Feldweg, der um das gesamte Anwesen führte, und das Auto holperte und polterte durch die tiefen Furchen, die von der gnadenlosen Julihitze steinhart getrocknet waren.
    Falls sie nicht aufpasste, würde sie vor Tristans Cottage landen, und so hatte sie Mitleid mit ihrem Wagen, lenkte ihn in eine ausgetrocknete kleine Ausweichbucht und blieb stehen. Dann stieg sie aus und sah, dass nur wenige Schritte entfernt eine hohe Weide stand. Wenn sie sich recht erinnerte, stand auch bei dem Versteck, wo Tristan und sie sich immer getroffen hatten, eine Weide. Sie konnte es nicht glauben, dass nach all den Jahren …
    Sophie ging auf den Baum zu, duckte sich unter den Zweigen hindurch und schlug dabei nach den Mücken, die ihren Kopf umtanzten. Sie bückte sich hinab zu dem Versteck, blieb aber in einiger Entfernung hocken. Da war sie, die kühle, laubverdeckte Höhle, in der Tristan und sie sich immer verborgen hatten. Atemlos wie zwei Kinder waren sie hergerannt, sicher, dass niemand sie hier finden würde.
    Sophie wurde ganz schwindlig, so lebhaft konnte sie sich erinnern. Zum ersten Mal seit Jahren verdrängte sie die Erinnerung nicht gleich wieder und tauchte hinein wie in einen heimlichen und verbotenen Teich.
    Sie lag auf einen Ellbogen gestützt unter der Weide und war nackt, abgesehen von ein paar sorgfältig platzierten Wicken. Das lange Haar war sorgfältig über die eine Brust gelegt, aber die großzügige Rundung wurde von ihren Locken kaum verhüllt. Die andere Brust war nackt mit einer kleinen rosa aufrechten Brustwarze. Sie kicherte, denn Tristan war ebenfalls nackt und verbarg seine Männlichkeit hinter seinem Skizzenbuch. Rasch und mit wenigen gekonnten Strichen zeichnete er sie, lachte dabei und ermahnte sie immer wieder, still zu liegen, damit er die exquisite Linie ihrer Hüften genau festhalten konnte …
    Sie hatte vor Aufregung und Lust gebebt und konnte kaum aufhören zu kichern, so dass die rosa Wicken immer wieder von ihrem Körper herabfielen. Tristans Augen waren vor Begierde ganz dunkel gewesen. Dann hatte er das Skizzenbuch beiseitegeworfen, sie in den Arm genommen und jeden Quadratzentimeter ihres Körpers mit Küssen bedeckt.
    Bei dem Gedanken daran, wie seine vom Malen schwieligen Finger sie gestreichelt und gefordert hatten, bis sie fast verrückt wurde, überkam Sophie ein Schwindel. Wie geborgen sie sich in seinen Armen gefühlt hatte, wenn seine Finger sich in ihrem langen Haar verfingen …
    Sie spürte das vertraute Pulsieren zwischen ihren Beinen und presste die Schenkel eng zusammen. An den Stamm gelehnt bog sie lustvoll den Rücken durch. Tristan war es stets gelungen, sie in eine hilflose, sich windende Kreatur zu verwandeln, und sie hatte jede Sekunde genossen. Vermutlich war sie eines seiner »verlorenen Schäfchen« gewesen, verwaist, verlassen, auf der Suche nach
Hilfe. Und wie ein starker, beeindruckender Held, der einen aus der Not rettet, hatte er genau das bei ihr bewirkt. Monatelang war sie überglücklich mit ihm gewesen. Und wenn Tristan damit zufrieden gewesen wäre, sie zu retten und dann seine Heldenrolle aufzugeben, wären sie vermutlich immer noch zusammen.
    Plötzlich hörte sie einen Zweig knacken und Schritte sich nähern. Sophie wich tiefer in die Schatten. Dann sah sie, wie jemand sich durch die niedrig hängenden Zweige schob. Sophie keuchte auf und schlug eine Hand vor den Mund. Es war Tristan. Starr vor Angst sah sie, wie er die Weidenzweige auseinanderbog. Hatte er sich verändert? Sie spähte genauer hin, wurde aber von der grellen Sonne geblendet, und die im leichten Wind schwankenden Zweige versperrten ihr die Sicht.
    Sein Haar war im Nacken länger, und die Locken gaben ihm das Aussehen eines gefallenen Engels. Selbst in dem Dämmerlicht unter den Weidenzweigen glänzte sein Haar wie Gold, so dass Sophie es am liebsten gestreichelt hätte. Eine Sekunde lang, in der ihr fast das Herz stehen blieb, blickte er in ihre Richtung, ehe er sich setzte. Sie war nun sicher, dass er sie nicht sehen, sie sich aber umgekehrt an ihm sattsehen konnte.
    Um seine blauen Augen herum hatten sich Fältchen gebildet – waren es Sorgenfalten oder stammten sie von zu viel Lachen? Der Gedanke, dass er vielleicht mit einer anderen zusammen lachte und dabei, wenn er wirklich

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