Den schnapp ich mir Roman
nicht, ob man hier rauchen darf …«
JB fluchte und ließ den Stummel zischend in eine Vase mit gelben Rosen fallen. »Caro Forbes-’enry ist sehr attraktiv, n’est pas ?«
Tessa ärgerte sich über sein schlechtes Benehmen und fischte den Stummel aus der Vase. »Ja, sehr. Aber ihr Französisch ist fürchterlich. Ich hatte gedacht, Sie fänden es schrecklich, sich so was anzuhören.«
»O ja, ihr Akzent ist furchtbar. Aber sie ist sehr schön, Daher …«
Tessa verdrehte die Augen.
»Meinen Sie, dass Caro … scharf auf mich ist?«
»Kann ich nicht sagen«, erwiderte Tessa knapp. Dann sah sie Henny mit einem für sie ungewöhnlich verkniffenen Lächeln auf sich zukommen und ging ihr besorgt entgegen.
»Verzeihen Sie, das war sehr unhöflich von mir …«
Doch Henny machte eine abwehrende Handbewegung. »Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen. Ich habe das von Caro schon so oft erlebt, dass ich mich nicht mehr darüber aufrege. Jack macht mir aber Sorgen. Bisher war ihm immer alles egal, und er hat sich immer gerächt. Aber jetzt …« Sie sah sehr besorgt aus. »Es wirkt inzwischen so, als hätte er aufgegeben. Ich glaube, es macht ihm endlich etwas aus, und ich kann überhaupt nichts dagegen tun.«
Tessa drückte ihr mitfühlend den Arm, wusste aber nicht, was sie sagen sollte.
»Ach, Gott, jetzt fange ich schon wieder an.« Henny riss sich sichtlich zusammen. »Bitte verzeihen Sie. Ich scheine
mich immer bei Ihnen über alles auszulassen. Deshalb vermutlich fällt die Wahl auf Sie, wenn es darum geht, Prominente zu interviewen. Sie bringen sie sehr leicht zum Reden.« Dann strahlte sie Tessa an. »Ich wollte Ihnen nur sagen, dass Will Sie gern in seinem Büro sprechen möchte.«
»Wirklich?« Tessa spürte, wie ihr Herz bis zu den Gina-Sandalen hinabrutschte. Das fehlte ihr gerade noch, ein Treffen mit dem mürrischen Will, der sie über die Reportage aushorchen wollte. Ihr war, als hätte man sie ins Büro des Schul direktors gerufen.
»Erste Tür rechts im Obergeschoss«, sagte Henny noch hilfsbereit, denn ihr war Tessas entsetze Miene nicht aufgefallen. »Ich glaube, er möchte nur auf den neuesten Stand gebracht werden.«
»Sehr freundlich«, murmelte Tessa, schnitt ein Gesicht und trat mit einem Gefühl auf die erste Stufe, als hätte man sie zum Tode verurteilt. Will machte ständig Probleme. Sie fragte sich, was er jetzt schon wieder von ihr wollte.
»Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie aufregend ich es finde, hier zu heiraten«, sagte Clemmie gerade zu Jack, die mit ihm in ihren sehr hohen Absätzen über den Kies wackelte. Sie wusste nicht genau, wann Caro sich bei dem Rundgang durch das Haus verzogen hatte und Jack neben sie getreten war, um sie weiterzuführen. Doch sie fand seine Gesellschaft angenehm.
Sie sah ihn verstohlen von der Seite her an. Er war ein ziemlich attraktiver Mann mit seinen leicht traurigen grünen Augen und dem gelassenen Humor. Clemmie vermutete, dass er ein ziemlicher Schürzenjäger war: seine schmeichelnden Fragen, das bewundernde Lächeln – es war zu gekonnt, um spontan zu wirken, aber er behandelte sie galant und respektvoll und wie ein echter Gentleman.
Offensichtlich war auch, dass er gerne trank. Seine Hände zitterten leicht. Alkohol war vermutlich für das frühzeitige Schwinden seines guten Aussehens verantwortlich. Aber das war seine Sache.
Clemmie wendete ihr Gesicht einen Moment lang in die Abendsonne und genoss die Wärme, ehe sie an ihren Kosmetikchirurgen dachte, der sie wohl ausschimpfen würde, wenn sie mit einer einzigen Falte zurückkam. Rasch senkte sie den Kopf wieder, ehe ein dauerhafter Schaden eintreten konnte.
»Wie finden Sie meinen Wagen?«, fragte Jack sie nun stolz und ließ eine Hand zärtlich über die Haube seines Rolls Royce gleiten.
»Fantastisch«, gab Clemmie ehrfürchtig zu. Langsam umrundete sie das Auto, um es genauer zu betrachten. Es war ein perfekt gepflegter Phantom . Die ausladenden Kotflügel, die Scheiben – alles war so auf Hochglanz poliert, dass die sinkende Sonne sich darin spiegelte und sie fast blendete.
»Steigen Sie ein!«
Jack hielt einladend die Tür auf und half ihr hinein. Er wandte den Blick ab, als sie den Rock über die Knie zog. Dann sprang er auf den Fahrersitz und streichelte mit leuchtenden Augen das Lenkrad.
»Ist er nicht traumhaft? Normalerweise lasse ich niemanden in seine Nähe, ganz zu schweigen davon, dass jemand darin sitzen dürfte.«
»Danke.« Clemmies Hand glitt bewundernd
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