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Den Tod im Griffl - Numbers 3

Den Tod im Griffl - Numbers 3

Titel: Den Tod im Griffl - Numbers 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Ward
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sofort.
    Newsome weiß nichts von seinem Zahlen-Klau.
    Ich öffne den Mund – ich werde es von den Dächern schreien, wenn es mir hilft, hier rauszukommen –, dann denke ich über Sauls Drohungen nach. Und ich erinnere mich. Er hat schon öfter gemordet.
    Wenn nicht du, wer dann?
    Ich schließe die Augen. Ich bin ratlos. Ich kann es keinem sagen. Außerdem würden sie es sowieso niemals glauben. Es stünde mein Wort gegen seines. Was soll ich nur tun?
    »Was weißt du über dieses Mädchen, Newsome?«, fragt Saul. »Was haben deine Untersuchungen ergeben? Hat sich ihre Zahl verändert? Oder hat sie deine wissenschaftliche Simulation umgebracht?«
    Umgebracht?
    Ich versuche die Hände meiner Aufpasser abzuschütteln, um an das Bett zu kommen. Als ich mich schnell wieder umdrehe, sehe ich jemanden zusammengesackt am Boden hocken. Es ist Sarah. Ich rufe ihren Namen und sie schaut auf. Ihr Gesicht ist rot und glänzt, die Augen sind stumpf, aber sie haben noch immer dieses stechende Blau und auch die Zahl ist noch die gleiche. 25072076. Selbst mitten in diesem Wahnsinn tröstet mich ihre Zahl. Irgendwie werden wir das Ganze hier durchstehen. Es wartet eine glückliche, friedliche Zukunft voller Liebe auf uns. Schwer zu glauben, aber genau das sagt ihre Zahl.
    Und ich kann nicht zulassen, dass sich diese Zahl verändert. Ich darf Saul nicht an Sarah heranlassen – aber was ist mit Mia?
    »Sarah, ist alles in Ordnung mit dir? Was ist passiert?«
    Sie schüttelt den Kopf, unfähig zu sprechen.
    Saul packt meinen Arm und führt mich von ihr weg, schiebt mich durch die Menge. Einige protestieren, als sie aus dem Weg gestoßen werden. Saul ignoriert sie. Und jetzt sehe ich Mia. Sie ist ans Bett gegurtet. Ganz schlaff und blass liegt sie da, vollkommen reglos. Die Augen sind geschlossen.
    »Verdammt, was habt ihr Schweine mit Mia gemacht?«
    »Schau ihr in die Augen, Adam. Sag mir, was du siehst.«
    Ihre Brust hebt und senkt sich – schwache kleine Atemzüge. Sie atmet. Sie lebt.
    »Verpiss dich, Saul. Ich werde gar nichts tun, bevor du uns beide losgebunden hast.«
    »Macht schon«, sagt er zu den Männern.
    Meine Hände werden auf dem Rücken nach oben gerissen, während die Soldaten an den Handschellen rumfummeln, aber dann sind sie plötzlich frei. Ich strecke sie nach vorn und helfe den andern, die Gurte und Kabel von Mia zu lösen. Langsam öffnet sie die Augen.
    Sie sind blutunterlaufen, aber die Zahl ist die gleiche. 20022055. Mias Zahl. Omas Zahl. Sie ist noch da.
    Sobald sie befreit ist, hebe ich sie hoch und trage sie zu Sarah. Ich hocke mich auf den Boden.
    »Ist alles …? Mia, ist alles in Ordnung mit dir?«
    »Mum-my.«
    Ich lege Mia in Sarahs Arme.
    »Und?«, platzt Sauls Stimme dazwischen. Er steht direkt vor uns und schaut herunter.
    Ich schließe für einen kurzen Moment die Augen, dann starre ich wütend zu ihm hoch.
    »Und was?«
    »Hat sich die Zahl geändert?«
    »Das sag ich dir nicht.«
    Der eine seiner schweren Stiefel fährt über den Boden – es juckt ihn, zuzutreten, aber ich bin nicht bereit, ihm nachzugeben.
    »Verdammte Scheiße, Saul, lass uns in Ruhe. Wir brauchen ein bisschen Platz, wir brauchen Zeit.«
    »Zeit«, sagt er und fängt mit dem einen schweren Stiefel an, nervös auf den Boden zu trommeln. »Wir haben bald keine Zeit mehr …« Seine Stimme klingt eingeschnürt und ich schaue auf. Seine Zahl versengt mein Hirn. 16022030. Für Saul wird die Zeit tatsächlich knapp.
    »Wenn du sie mir nicht verrätst, gibt es auch einen anderen Weg, sie rauszufinden«, sagt er. »Gib mir das Mädchen.«
    »Was meint er?« Sarah drückt Mia so eng an sich, wie sie nur kann, sieht mich an und verlangt eine Antwort.
    Ich weiß genau, was er meint.
    Ich sehe sie, Adam. Aber erst in der allerletzten Sekunde. Ich sehe sie in dem Moment, wenn sie die eine Seele verlassen, unmittelbar bevor sie in mich übergehen.
    Er wird sie aus diesem Raum holen und sich ihre Zahl nehmen. Er wird darauf setzen, dass sie besser als seine ist – dass ihre Gabe mächtiger ist als seine –, und er wird Recht behalten. Er wird ihre Zahl haben und sie wird seine bekommen.
    »Nein«, schreie ich.
    »Nein?«, sagt er kühl.
    »Du musst es nicht tun. Sie hat sich nicht geändert. Ihre Zahl ist noch immer die gleiche. Sie haben sie nicht getauscht.«
    Newsome, der hinter ihm steht, flucht. »Verdammt. Wieso hat es nicht funktioniert? Wir haben das Experiment nicht weit genug vorangetrieben. Wir haben zu früh

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