Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Den Tod im Griffl - Numbers 3

Den Tod im Griffl - Numbers 3

Titel: Den Tod im Griffl - Numbers 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Ward
Vom Netzwerk:
runterdrehen oder die Klimaanlage einschalten oder irgendwas?«
    »Ja, sicher«, dröhnt Newsomes Stimme in den Raum. Ich schaue hoch – über dem Spiegel, dicht an der Decke, befindet sich ein Lautsprecher. »Wir bringen das in Ordnung.«
    Mia wimmert und versucht ihre Arme und Beine trotz der Gurte zu bewegen.
    »Lieg ganz still«, sage ich. Und dann zum Spiegel: »Es wird immer heißer.«
    »Mach dir keine Gedanken. Wir haben nur eine vorübergehende Störung. Wir arbeiten bereits dran.«
    »Ist es bei Ihnen auch so heiß?«
    »Ja, ja, das ganze Heizungssystem ist betroffen.«
    »Wir brauchen Luft hier drinnen. Können Sie bitte die Tür öffnen?«
    Ich schwitze jetzt, genau wie Mia. Ihre Stirn ist feucht und die Wangen sind rot. Sie trägt nur ein T-Shirt und eine Unterhose.
    »Mia überhitzt«, sage ich. »Ich muss ihr das T-Shirt ausziehen. Dazu muss ich die ganzen Kabel von ihrem Kopf lösen.«
    »Sarah, berühr auf keinen Fall die Sensoren. Hast du mich verstanden? Wir sammeln gerade ganz entscheidende Daten, die uns bei der Analyse helfen.«
    »Was für eine Analyse? Was für Daten? Sie haben mir nie was Konkretes gesagt. Was untersuchen Sie eigentlich?«
    »Ich erklär es dir später. Bleib einfach bei Mia.«
    »Gehört die Hitze zu den Tests?«
    »Nein, wie ich schon sagte, wir haben einen Fehler im zentralen Heizsystem. Wir fahren trotzdem mit der Testreihe fort. Bitte setz dich wieder zu Mia.«
    Ich setze mich aufs Bett, aber nicht, weil er es mir gesagt hat. Meine Beine werden langsam weich. Ich schwitze am ganzen Körper und kriege kaum Luft. Auch Mia zeigt Anzeichen von Atemnot, wirft den Kopf von einer Seite zur andern und stöhnt. Die Flecken auf ihrem Gesicht werden intensiver. Ich habe diese Flecken schon einmal gesehen. Es wird gefährlich.
    »Wie heiß ist es hier drinnen?«, frage ich.
    »Dreißig Grad.«
    »Dreißig! Verdammt, es reicht jetzt. Machen Sie sofort die Tür auf.«
    »Es ist überall dasselbe.«
    »Das glaube ich Ihnen nicht.«
    Mia reißt an den Gurten. Ich berühre ihr Gesicht. Es glüht. Ich schaue mich in dem Raum um, ob es Wasser gibt, irgendwas, womit ich sie kühlen kann. Aber da ist nichts.
    »Können Sie uns etwas Wasser bringen?« Ich höre die Panik in meiner Stimme. Ich weiß, wegen Mia sollte ich besser ruhig bleiben, aber ich schaffe es nicht. Die Alarmglocken schrillen in meinem ganzen Körper. »Dr. Newsome, können Sie uns etwas Wasser bringen?«
    »Wir sind gleich so weit.«
    »Nein!«, schreie ich. »Wir brauchen das Wasser jetzt!«
    Mein Atem ist außer Kontrolle, er geht immer schneller, aber irgendwie wird alles leichter.
    »Versuch ruhig zu bleiben, Sarah.«
    Ich schaue auf die Ansammlung von Bildschirmen in der Nähe des Betts, eine ganze Reihe von Linien laufen über die Schirme, mit den verschiedensten Zahlen. Sie sagen mir alle nichts, bis auf eine. Auf mehreren Bildschirmen taucht dieselbe Zahl auf: 35 Grad. Ich sehe, wie sie sich ändert, und ja, sie verändert sich auf allen Bildschirmen. 36 Grad. Wir werden hier drinnen gekocht.
    Mia fängt an zu weinen, es ist kein herzhaftes Weinen, wie wenn sie hingefallen ist und sich wehgetan hat, sondern ein schwacher, verschwommener Ton. Ihre Wangen waren zuerst sehr rot, jetzt sind sie dunkelviolett – die Flecken heben sich von einer ansonsten blassen, fast alabasterfarbenen Haut ab. Vor ein paar Sekunden hat sie sich noch hin und her bewegt und ihr Unwohlsein gezeigt. Jetzt ist sie ganz still geworden. Ihre Augen sind glasig.
    »O Gott, Dr. Newsome, bitte, helfen Sie uns. Mia überhitzt. Bitte, helfen Sie uns. Wir können sie doch nicht überhitzen lassen. «
    Ich taste an den Schnallen der Gurte herum. Das hätte ich als Erstes tun sollen. Ich hätte es nie so weit kommen lassen dürfen.
    »Fass die Gurte nicht an, Sarah. Wir sind sofort bei dir. Halt sie auf dem Bett fest. Bleib so ruhig, wie du nur kannst.«
    »Ich muss sie hier rausbringen.«
    Ich habe den Gurt an einem Arm gelöst, doch von der anderen Schnalle rutschen meine schweißnassen Finger immer wieder ab und die Hitze hat ihnen die Kraft genommen. Ich schaffe es nicht, die Schnalle zu öffnen.
    »Bleib, wo du bist. Wir sind sofort bei dir.«
    Wieder ein Blick auf die Monitore – 41 Grad.
    Der Raum fängt an zu kreisen. Ich kann mich nicht mehr auf den Beinen halten und kippe neben Mia auf die Matratze. Das Baby in mir windet sich und drückt gegen Bauch und Rippen. Speichel fließt in meinen Mund – ich muss würgen.
    Ich drehe den

Weitere Kostenlose Bücher