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Denen man nicht vergibt

Titel: Denen man nicht vergibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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und auf Vater Michael Joseph wartete.«
    »Dann bist du also nach San Francisco und dort untergetaucht. Du wusstest doch, dass du dich nicht ewig verstecken konntest, oder, Nick? Was wolltest du tun?«
    »Das hatte ich noch nicht entschieden. Aber glaub mir, ich hatte es wahrhaftig nicht eilig damit. Ich fühlte mich sicher, trotz der Umstände. Jedenfalls bis dieser Mörder auftauchte.«
    »Wer ist Albia?«
    »Das ist John Rothmans ältere Schwester. Sie stehen sich sehr nahe.«
    »Was ist sie für ein Mensch?«
    »Albia ist etwa sieben Jahre älter als John. Als ihre Mutter bei einem Autounfall ums Leben kam, hat sich Albia wie eine Mutter um ihn gekümmert. Wie gesagt, die beiden stehen sich sehr nahe. Einmal habe ich sie nach ihren Eltern gefragt, und sie erzählte mir das mit ihrer Mutter, dass sie auf tragische Weise ums Leben gekommen und dass ihr Vater vor etwa fünf Jahren an einem Herzinfarkt gestorben war.«
    »Ganz schön viele Todesfälle bei dieser Familie.«
    »Das kannst du laut sagen.«
    »Dann hat Albia dir also erzählt, dass ihre Mutter ihrem Vater untreu war?«
    »Nein, würdest du das tun?«
    »Wohl nicht.«
    »Aber da war noch was. An Albias Geburtstag, kurz bevor ich mir den Magen verdarb, habe ich ihr einen Schal geschenkt. Sie war ganz glücklich und schwärmte, ihre Mutter hätte einen ähnlichen gehabt, doch dann zog sie ein Gesicht, als hätte sie einen Frosch verschluckt, und sie sagte kein Wort mehr. Man erklärte mir, es wäre ein ziemlich heikles Thema.«
    »Was beweist das schon.«
    »Eigentlich nichts.«
    »Tja, ein bisschen dürftig. Und das war’s?«
    »Nein, da ist noch was, und das weiß ich ganz sicher. Ich weiß noch, wie John mir sagte, er hätte sich auf den ersten Blick in Cleo verliebt. Als sie ihn verließ, war er völlig fertig, er konnte es einfach nicht fassen. Er hat sich andauernd gefragt, warum sie nicht mit ihm geredet hat, warum sie ihm nicht gesagt hat, was los ist, warum sie einfach so abhaute.«
    »Hm«, grübelte Dane.
    Sie sagte: »Weißt du, Dane, es fiel mir wirklich schwer, zu glauben, dass John Frauen ermordet, bloß weil seine Mutter seinen Vater betrog. Glaubst du, es wäre möglich, dass er seine eigene Mutter ermordet hat?«
    »Ich halte es für möglich, dass sie ermordet wurde. Ob von ihm oder jemand anders...«
    »Aber wer käme sonst in Frage?«
    Er schüttelte nur den Kopf. »Ich muss über das alles erst einmal nachdenken, Nick. Und wir sollten Savich und Sher-lock hinzuziehen. MAX hat schnell genug rausgefunden, dass dein richtiger Name Dr. Nicola Campion ist. Bessere Helfer können wir uns nicht wünschen.«
    »Ich glaube, das wäre eine großartige Idee.«
    Die vier trafen sich im Hotelcafe.
    Dane sagte: »Vielleicht solltet ihr beiden mit uns nach Chicago kommen, bevor ihr wieder nach Washington fliegt.«
    »Nun«, sagte Savich, »Sherlock wollte sowieso schon bei Nick anklopfen, um endlich von ihr alles zu erfahren, nicht immer von MAX.«
    »Das Ganze ist eine ziemlich schlimme Geschichte«, seufzte Nick, und dann erzählte sie noch einmal alles, was passiert war, beantwortete noch einmal dieselben Fragen, wobei sie diesmal jedoch oft andere Aspekte der Sache beleuchteten und ihr viele Kleinigkeiten wieder einfielen. Sie merkte, dass sie von Experten befragt wurde, aber es war eigentlich alles recht schmerzlos. Schließlich schwiegen Savich und Sherlock. Savich hatte die Hand seiner Frau ergriffen und streichelte zärtlich und nachdenklich mit dem Daumen ihre Handfläche.
    Nick beobachtete, wie Savich an seinem Tee nippte und die Stirn runzelte. Den Tee sanft schwenkend, sagte er: »Also der ist total schal, schmeckt nach gar nichts.«
    Sherlock tätschelte seine Hand. »Ich glaube, es wird Zeit, dass wir auf Reisen den Tee mitnehmen, den du magst.«
    Dane wurde allmählich ungeduldig. »Und? Was haltet ihr davon?«
    Savich lächelte Nick zu und sagte: »Ich muss mir das alles erst mal durch den Kopf gehen lassen. Aber zu allererst muss ich einen Anruf machen.«
    Er zog sein Handy heraus, tippte eine Nummer und wartete. »Hallo, George? Hier spricht Savich. Ich brauche deine Hilfe.«
    »Wer ist George?«, fragte Nick flüsternd Dane.
    Sherlock meinte: »Das ist Captain George Brady vom Chicago Police Department.«
    Savich wartete, hörte zu und sagte dann in den Hörer: »Es ist so, George, du musst mir alles über Cleo Rothman erzählen.«
    Zwei Minuten später beendete Savich das Gespräch. Er schaute alle der Reihe nach an, dann sagte

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