Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Denen man nicht vergibt

Titel: Denen man nicht vergibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
Vom Netzwerk:
richtiger Name. Er kennt Weldon seit acht Jahren, seit er nach LA gezogen ist. Er sagt, er hat sich vor zweieinhalb Wochen mit Weldon in der Bowlingbahn getroffen, der Gameland Bowling Alley in Nord-Hollywood. Er und Weldon treffen sich regelmäßig einmal pro Woche zum Kegeln, sagt er, immer Donnerstagabend. Weldon hat ihm gesagt, Kegeln würde ihn so schön entspannen. Aber an dem Abend hat er sich Sorgen gemacht, weil Weldon noch nicht aufgetaucht war. Er hatte nicht angerufen, um abzusagen, und in seiner Wohnung ging auch keiner ran.«
    Detective Flynn sagte: »Ihre Augen glitzern so verdächtig, Agentin Sherlock. Da kommt doch noch was, stimmt’s? Machen Sie’s nicht so spannend.«
    »Immer mit der Ruhe«, warf Savich ein. »Lassen Sie sie nur. Die Geschichte ist es wert, Sie werden sehen.«
    Sherlock wedelte mit ihrem Karottenschnitz und beugte sich ein wenig vor. »Und wie’s das Schicksal will, hat Kurt Grinder nach den Spielen was an seinen Bowlingschuhen und kann noch nicht gleich gehen. Weldon geht schon vor. Als Kurt dann aus der Kegelbahn kommt, sieht er, wie so ein Typ Weldon auf dem Weg zum Auto anquatscht. Sie reden kurz. Bevor Kurt ihn einholen kann, steigt Weldon mit diesem Mann in dessen Auto und fährt mit ihm davon.«
    Delion sagte, mit dem Daumen auf den Tisch pochend: »Also gut, Sherlock, wer war der Mann?«
    »Kurt sagt, er kannte ihn nicht, konnte aber einen guten Blick auf ihn werfen.« Sie senkte die Stimme, sodass sich die anderen noch weiter Vorbeugen mussten. »Kurt sagt, der Kerl war so Mitte dreißig und hatte dichte schwarze Haare. Aber was ihm vor allem auffiel, war die Haut des Mannes -sie war so weiß wie ein Fischbauch.«
    »Und das bedeutet«, warf Savich ein, »dass, wenn Kurt die Wahrheit sagt, und er hat, soweit ich weiß, keinen Grund, zu lügen, DeLoach etwas mit den Morden zu tun haben könnte.«
    »Oder«, sagte Dane nachdenklich, »dass man ihm die Morde anhängen will. Ihr dürft eines nicht vergessen: Er ist spurlos verschwunden. Und dass er der Killer sein soll, schien uns von Anfang an ein bisschen zu offensichtlich zu sein.«
    Savich nickte. »Mit das Erste, was wir Mr. Grinder gefragt haben, war, ob er Weldon je mit schwarzen Haaren und ohne Sonnenbräune gesehen hat. Er hat gelacht und gemeint, Weldon verändert häufig seinen Look, verkleidet sich auch gern, aber so weit würde er nun doch nicht gehen. Also gut, Sherlock, jetzt das pièce de resistance.«
    Alle Versammelten beugten sich gespannt vor.
    »Kurt hat seine Autonummer.«
    »Meine Fresse«, sagte Flynn, »Kurt Grinder kann meinetwegen gleich morgen beim LAPD anfangen.«
    Delion sagte: »Also gut, wem gehört also der verdammte Karren?«
    Savich sagte: »Belinda Gates, Frank Pauleys Frau und Co-Star beim Consultant.«
    Es folgte drei Sekunden lang ein verblüfftes Schweigen.
    »Aber das war doch ein Mann, der Weldon von der Bowlingbahn abgeholt hat«, sagte Flynn langsam. »Der Wagen gehört dieser Schauspielerin?«
    »Jep«, sagte Sherlock. »Savich meint, dass wir Belinda und Frank heute Abend vielleicht einen kleinen Besuch abstatten sollten. «
    Nick, die bisher geschwiegen hatte, sagte: »Glauben Sie, Belinda Gates hat sich als Mann verkleidet?«
    »Ach, du Scheiße«, stöhnte Delion, »mein Hirn fühlt sich allmählich ganz verkleistert an. Wenn mir jetzt jemand erzählt, im Hollywood Bowl sind ’n paar Außerirdische gelandet, ich würd’s glatt glauben.«
    »Die Frage ist, wo steckt Weldon DeLoach?«, meinte Savich. Er blickte zu Nick und Dane hinüber. »In Ordnung, schauen wir uns das Ganze noch mal an. Dane, sag uns, was du von den Vorfällen im Seniorenheim hältst.«
    »Captain DeLoach leidet unter Altersdemenz, so viel ist klar«, stellte Dane fest. »Aber ich schwör euch, als ich mit ihm sprach, kam er mir völlig klar vor. Wisst ihr, was er machte, als ich ihm sagte, dass ich vom FBI bin? Er hat salutiert. Vielleicht ist er ja wirklich nur aus dem Stuhl gefallen, vielleicht hat er sich das alles wirklich nur ausgedacht. Ich weiß es nicht.«
    Dane wandte sich Nick zu, die, den Blick auf die Reste ihres Hühnersalats gerichtet, die Hände züchtig im Schoß gefaltet hatte. »Nick? Was meinen Sie?«
    Nick nickte. »Alle im Altersheim waren der Meinung, dass Captain DeLoach aus dem Stuhl gefallen ist und dass niemand in seiner Nähe war. Es widerstrebt mir zwar irgendwie, aber was sollen wir sonst glauben? Das ist immer noch einfacher, als davon auszugehen, dass ein Sohn versucht hat,

Weitere Kostenlose Bücher