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Denen man nicht vergibt

Titel: Denen man nicht vergibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Ford Taurus, anzugurten. Sie parkten direkt auf dem Studiogelände, weil dort die Presse - Gott sei Dank - keinen Zutritt hatte. Er hörte gut drei Minuten lang zu, ohne etwas zu sagen. Sherlock, Savich und Nick sahen ihn gespannt an.
    »Also gut«, sagte Dane. »Ich rufe in der nächsten halben Stunde zurück und gebe Ihnen Bescheid.« Er beendete das Gespräch und starrte Savich kopfschüttelnd an. »Das war Mr. Latterley, der Leiter des Lakeview Home for Retired Police Officers - du weißt schon, des Seniorenheims, in dem Weldon DeLoachs Vater seit zehn Jahren lebt.
    Mr. Latterley sagt, Weldon DeLoach hat heute Vormittag angerufen. Er sagt, er will am späten Nachmittag vorbeikommen und seinen Vater besuchen. Er hat außerdem gesagt, dass er schon mal angerufen hätte, und da haben sie ihm erzählt, dass sein Vater aus dem Rollstuhl gefallen ist und sich verletzt hat.«
    »Niemand hat uns gesagt, dass Weldon schon mal angerufen hat«, sagte Sherlock.
    »Nein«, sagte Dane, lehnte den Kopf zurück und schloss die Augen, »das hat uns kein Schwein gesagt. Obwohl ich jedem dort meine Nummer gegeben habe.«
    Savich sagte nichts mehr. Er fuhr den Wagen vom Studiogelände herunter und auf den Pico Boulevard hinaus, auf dem sich die Autos hupend Stoßstange an Stoßstange drängelten. »Immer eines nach dem anderen«, sagte er.
    Wegen des dichten Verkehrs brauchten sie fünfundvierzig Minuten bis zur Auffahrt zum Mulholland Drive und Frank Pauleys Glaspalast. Die umliegenden Hügel waren trocken, viel zu trocken.
    Fifi Ann, in ihrem knappen Dienstmädchenkostüm mit dem weißen Häubchen, öffnete die Haustür und starrte Danes verletzten Arm an.
    »Hat Sie jemand umgenietet, Agent?«
    »Ja, ’ne Harley.«
    »Fiese Dinger, diese Harleys«, sagte Fifi Ann, beugte sich vor und strich ihre schwarzen Netzstrümpfe glatt.
    »Wir möchten zu Mrs. Pauley«, sagte Sherlock.
    »Kommen Sie, ich bringe Sie«, sagte Fifi Ann, richtete sich auf und stöckelte auf ihren Stilettos vor ihnen her.
    Belinda saß am Swimmingpool und trank eine Tasse Kaffee. Sie trug einen äußerst knappen, blassrosa Bikini.
    Beide Männer blieben wie erstarrt stehen und glotzten sie gute sechs Sekunden mit offenen Mündern an.
    Sherlock ging ohne Zögern zu ihr und sagte: »Hübsche Farbe, die Pflästerchen, die sie da anhaben, Belinda.«
    »Ja, nicht wahr?« Belinda setzte ihre Kaffeetasse ab, erhob sich und räkelte sich ein wenig, wobei sie sich sehr wohl der Wirkung bewusst war, die ihr kleiner Auftritt auf die Männer hatte. Sie grinste Sherlock an. »Ich mag Pink. Passt so gut zu meiner Haut.«
    »Pink in allen Schattierungen passt auch gut zu meinen roten Haaren. Wir sind schon zwei Glückspilze, nicht?«
    Belinda lachte, nahm ihren Bademantel und schlüpfte hinein.
    »Schon besser«, sagte Nick. »Jetzt können die Männer wenigstens wieder atmen und brauchen nicht mehr befürchten, dass sie ’nen Herzanfall kriegen.«
    »Also gut, Belinda«, sagte Sherlock und zog sich einen Stuhl heran, »sagen Sie mir doch bitte, warum Sie gestern Abend nicht sofort angerufen haben, als Sie merkten, dass das die dritte Folge war, die dort lief?«
    Sie schwieg fast eine ganze Minute. Dann erhob sie sich, ging zum Rand des Swimmingpools und streckte ihren Zeh ins Wasser. Dann wandte sie sich langsam um, schaute jedem Einzelnen in die Augen und sagte schlicht: »Ich wollte sehen, was passiert.«
    Nick fiel fast in eine wild blühende Bougainvillea. »Sie wollten was?«
    Belinda zuckte die Schultern. »Wissen Sie, ich habe eigentlich nie richtig geglaubt, dass diese Morde wirklich auf die Sendung zurückgehen. Ich hielt es bestenfalls für eine wilde Vermutung, etwas, worauf sich die Polizei und das FBI versteifen, weil die Verbrechen Ähnlichkeit haben und sie den Fall nicht lösen können. Hören Sie, meine Rolle in der Serie ist eine ziemlich gute Rolle. Sie könnte ein Sprungbrett für mich werden. Wenn die Sendung abgesetzt wird, wird mich keiner mehr sehen, was bedeutet, dass ich Schwierigkeiten hätte, eine andere gute Rolle zu finden. Sie wussten natürlich, Sherlock, dass ich Detective Flynn und Inspektor Delion heute Morgen angelogen habe, als ich sagte, ich hätte vor dem Fernsehen ein paar Schlaftabletten genommen und sei dann eingeschlafen, bevor die Sendung zu Ende war.«
    »Ja«, sagte Sherlock. »Sie waren ziemlich wütend auf Sie. Ich glaube, Detective Flynn war so dicht dran« - sie drückte ihre Fingerspitzen fast aufeinander -, »Sie wegen

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