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Denen man nicht vergibt

Titel: Denen man nicht vergibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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wollte Sherlock wissen.
    »Er sagt, die nächsten drei. Hören Sie, ich wüsste wirklich nicht, wie wir die Bänder der letzten drei Folgen, die wir vorigen Sommer gedreht haben, aus dem Verkehr ziehen sollten. Es überrascht mich, dass es Jon überhaupt aufgefallen ist.« Er sah aus, als wolle er gleich den Kopf zurückwerfen und jaulen wie ein Hund. Sherlock hoffte inbrünstig, dass er es nicht täte.
    »Offenbar wurde das Band vom Gleason-Kurierdienst geliefert«, sagte Sherlock. »Wir haben mit dem Lieferanten selbst gesprochen. Er sagt, das Päckchen wurde einfach in den Postschacht der Zweigstelle North Hollywood geworfen. Hier ist der Brief, der beilag.«
    Sie hielt ihn Pauley hin, der ihn nahm und anstarrte.
    »Bitte lesen Sie ihn vor, Mr. Pauley«, bat Savich. »Dane und Nick kennen ihn noch nicht.«
    Frank las: »Sehr geehrter Mr. Lido, anbei übersende ich Ihnen eine Folge von The Consultant. Wir haben aus verschiedenen Gründen beschlossen, die Serie aus dem Programm zu nehmen, und jemand schlug vor, dass Sie möglicherweise einen Sendeplatz dafür hätten. Sehen Sie sich die Folge mal an, und teilen Sie mir mit, was Sie davon halten. «
    Frank Pauley blickte auf. »Es wurde mit meinem Namen und meinem Titel unterschrieben, aber das ist nicht meine Handschrift, das kann ich beweisen.« Er sprang auf und rannte fast zu seinem Schreibtisch, wo er hastig ein paar Papiere an sich riss. »Hier«, sagte er und schob Savich die Papiere förmlich in die Hand, »das ist meine Handschrift.«
    »Ist ziemlich ähnlich«, sagte Sherlock schließlich. »Die Buchstaben haben sogar denselben Neigungswinkel. Schwer zu sagen.«
    »Nicht für mich.«
    Savich erhob sich. »Also gut, Mr. Pauley. Wir hören voneinander.«
    Nick schaute zufällig über die Schulter, als sie Frank Pauleys Büro verließen. Er stand mit hängenden Armen mitten im Raum, die Hände zu Fäusten geballt. Ganz so wie anfangs, als sie den Raum betreten hatten.
    Als sie am Aufzug standen, sagte Dane: »Da wir schon mal hier sind, könnten wir doch gleich Linus Wolfinger einen kleinen Besuch abstatten, was meint ihr?«
    »Genau so sieht der Plan aus«, sagte Savich und drückte auf einen Knopf.
    Wieder mussten sie an den drei Sekretärinnen vorbei, und wieder trugen sie ebenso elegante wie züchtige Kostüme in gedämpften Farben. Alles strahlte nur so vor Energie und Effizienz.
    Nick nickte Arnold Loftus zu, Linus Wolfingers Leibwächter, der an dieselbe Wand gelehnt dastand, braun gebrannt, fit und offensichtlich tödlich gelangweilt. Sherlock nahm eine Zeitschrift von einem Beistelltisch und reichte sie ihm.
    Arnold Loftus nahm sie ganz automatisch. »Danke. He, ihr seid diese FBI-Agenten, stimmt’s?«
    »Stimmt«, sagte Sherlock. »Interessieren Sie sich für’s FBI?«
    »O ja. Bei euch Typen ist viel mehr los als bei mir.«
    Nick lächelte ihn an. »Und wie läuft’s so?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Es ist nie was los. Wolfinger stolziert rum und sagt jedem, was und wie er’s zu tun hat, und die Leute würden ihm am liebsten den Hals umdrehen, aber sie tun’s nicht, weil sie mehr Angst vor ihm haben als vor der eigenen Mami. So sehe ich die Sache zumindest. Na ja, wenn wirklich mal jemand wütend genug werden sollte, um ihm an die Gurgel zu gehen, werde ich ihn wohl retten müssen, schätze ich. He, danke für die Zeitschrift.«
    »Gern geschehen. Ist Mr. Wolfinger da?«
    »Klaro. Ihr müsst bloß an seinem Wachhund vorbeikommen.«
    »Ich dachte, Sie wären dieser Wachhund?«
    »Nee, ich bin bloß der Schläger, der im letzten Moment eingreift.«
    Savich lachte, ohne es zu wollen. »Und wie heißt dieser Wachhund?«
    »Ich nenne ihn Mr. Armani, aber sein wirklicher Name ist Jay Smith.«
    »Jetzt haben wir schon einen Smith und eine Jones«, sagte Dane und schaute Nick an, die ihn geflissentlich ignorierte.
    »Ich glaube nicht«, sagte Sherlock, als sie weitergingen, »dass Mr. Arnold Loftus und Mr. Linus Wolfinger ein Liebespaar sind.«
    »Nein, ich auch nicht«, stimmte Nick zu. »Wer hat uns das noch gleich erzählt?«
    »Da muss ich erst mal in meinen Notizen nachsehen«, meinte Sherlock.
    Jay Smith, in einem maßgeschneiderten, seidenweichen, blassgrauen Armani-Anzug, blickte ihnen stirnrunzelnd entgegen. »Mr. Wolfinger ist sehr beschäftigt. Es warten schon jede Menge Leute -«
    Savich ging einfach an ihm vorbei, blieb dann kurz stehen und sagte über die Schulter gewandt: »Möchten Sie Mr. Wolfinger sagen, dass wir hier sind, oder

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