Denk doch, was du willst
gut auskenne, habe ich mich der verführerischen Beeinflussung trotzdem gern freiwillig hingegeben. Die Wirksamkeit ist das Maß der Wahrheit, das funktioniert.
«Wer alle Sinne anspricht, präsentiert am sinnvollsten»
Das ist Ingolfs – oder Bornhäußers – zweiter Satz, den ich Ihnen hier mitgeben möchte. Um mir zu zeigen, wie wir alle auf verschiedenen Kanälen gleichzeitig denken, hatte er folgende Übung mit mir gemacht. Ich gebe sie aus denSeminarunterlagen Wort für Wort wieder. Sie finden sie übrigens auch im Buch «Präsentainment».
«Stellen Sie sich vor, Sie würden ein Haus kaufen wollen. Folgende drei Angebote lägen Ihnen vor. Bitte entscheiden Sie sich für eines davon. Sie werden gleich etwas über sich erfahren:
«Haus 1: Das Haus fällt sofort ins Auge durch seine reich gegliederte Fassade. Man erkennt auf den ersten Blick, dass der Besitzer sein volles Augenmerk der Gestaltung des Innenhofs wie auch der des weiträumigen Gartens gewidmet hat. Schaut man sich in den fünf Zimmern des Wohnbereichs um, dann wird man immer wieder Details entdecken, die das Auge entzücken. Durch die großen Fenster kann man den Ausblick auf ein malerisches Stadtviertel genießen, in dem nur selten ein Auto zu sehen ist. Durch die übersichtliche architektonische Gestaltung haben die Wohnräume Weitläufigkeit. Es ist offensichtlich, dass dieses bildschöne Haus seinen Preis wert ist.»
«Haus 2: Das zweite Haus ist äußerst ansprechend. Es liegt in einem ruhigen Viertel, und das Zwitschern der Vögel ist oft das einzige Geräusch, das hier zu hören ist. Wenn sich auf das Klopfen hin das Tor öffnet und Sie zunächst durch den lauschigen Innenhof in den Garten treten, werden Sie die Stille genießen. Die Inneneinrichtung der fünf Zimmer zu beschreiben – das ist fast unmöglich. Sie könnte aus einer Märchenwelt stammen und erzählt so viel über die Geschichte dieses Hauses. Sie werden sich vielleicht fragen, wie jemand diese Fülle von Gegenständen so harmonisch aufeinander abstimmenkonnte. Überlegen Sie sich gut, wie Sie auf dieses Kaufangebot antworten wollen.»
«Haus 3: Dieses Gebäude ist solide gebaut und vermittelt dem Besucher spontan das Gefühl wohltuender Behaglichkeit. Mit seinen fünf Zimmern ist es geräumig genug, um einem den Eindruck uneingeschränkter Bewegungsfreiheit zu vermitteln. Gleichzeitig zeigt die Wärme des geschmackvollen Interieurs eine sehr entspannte Gemütlichkeit. Das Gebäude umschließt einen Hofraum, der geprägt ist durch anheimelnde Rundbögen. Von dort kommt man in Kontakt mit einem Platz, der jeden Besucher positiv berührt. Sie können sicher nachempfinden, wie sehr es dem Verkäufer am Herzen liegt, dass dieses Haus in gute Hände gelangt.»
Welches Haus Ihnen am besten gefällt, sagt etwas darüber aus, wie Sie bevorzugt angesprochen werden wollen. Es handelt sich nämlich bei allen Beispielen um ein und dasselbe Haus. Ich hatte zwar bereits an anderer Stelle schon die Technik des Neurolinguistischen Programmierens so ausführlich beschrieben, dass ich darauf verweisen könnte, aber weil die Methode so grundlegend ist, möchte ich hier noch mal kurz darauf einsteigen.
Beim NLP geht man davon aus, dass jeder Mensch über drei Hauptkanäle seine Umwelt wahrnimmt und sich über diese drei Hauptkanäle auch mitteilt: über Sehen, Hören und Fühlen. Die Fachbegriffe lauten: visuelles, auditives und kinästhetisches Wahrnehmen. Alle Fähigkeiten sind bei allen Menschen vorhanden, sie werden jedoch je nach Person verschieden häufig benutzt und sind auch nicht bei jedem gleich stark ausgeprägt. Der sachkundige NLPlerspricht in diesem Zusammenhang von Kanalpräferenzen.
Es gibt Menschen, die eine Nachricht ansprechend präsentiert finden, wenn sie ihnen bildhaft nahegebracht wird – zum Beispiel durch Fotos oder Filme. Andere bevorzugen den Zugang übers Hören. Sie verstehen etwas besser, wenn sie die Inhalte hören und sich nicht unbedingt übers Lesen aneignen müssen. Wiederum andere müssen etwas buchstäblich be-greifen, beziehungsweise es muss für sie auf der Gefühlsebene angesprochen werden, damit sie sich es gut merken. Wichtig in diesem Zusammenhang ist die Erkenntnis, dass keiner von uns ausschließlich über nur einen Kanal ansprechbar ist. Jeder hat lediglich seine Präferenzen. Die können sich auch von Zeit zu Zeit verändern. Mit Schubladen und Pauschalisierungen kommt man also nicht weiter. Eine Person, die noch vor ein paar Monaten
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