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Denken hilft - frische Ideen für Gedächtnis und Kreativität

Denken hilft - frische Ideen für Gedächtnis und Kreativität

Titel: Denken hilft - frische Ideen für Gedächtnis und Kreativität Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Wolff
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Kritzeleien als Merkhilfe: eine Brille, ein dunkler Scheitel, eine Blümchenkrawatte. Halten Sie die typischen Merkmale bildlich fest. Das fällt übrigens am wenigsten auf, wenn Ihre Notizen sowieso schon ein bilderreiches Mindmap sind. Manchmal mache ich in Meetings abschließend sogar ein Gruppenfoto. Das ist eine gute Vorbereitung fürs Wiedersehen – und Sie bleiben im Gespräch.
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    Wenn im Business die namentliche Begrüßung zur Etikette gehört, wird manchmal mit ganz besonderen Methoden gearbeitet. Grandios fand ich das Vorgehen eines Münchener Hotelchefs, der 400 VIPs eingeladen hatte, um einen neuen Konferenzbereich seines Hotels zu eröffnen. Seine Empfangsdame stand am Desk, fragte die ankommenden Teilnehmer nach deren Namen und hakte die VIP-Liste ab. Dann strahlte sie die Gäste noch einmal an und sagte: »Herzlich willkommen, Frau Mosacher.« So weit, so gut. Der Trick war: Der Hotelchef stand ein paar Meter weiter am Saaleingang, aber immer noch in Hörweite. So konnte er die VIPs aus dem Stand mit Namen begrüßen: »Schön, dass Sie kommen konnten, Frau Mosacher, genießen Sie den Abend!« Den Gästen ist das nicht aufgefallen. Sie wurden gemäß ihrer Erwartung mit Namen begrüßt. Diese Erwartung war häufig gar nicht berechtigt. Denn der Hotelchef verriet mir, dass er einige Gäste erst ein- oder zweimal zuvor persönlich getroffen hatte. Und das lag in einigen Fällen bereits Monate oder sogar Jahre zurück. Trotzdem wusste er um die Erwartung seiner Gäste – und erfüllte sie meisterhaft.
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    Auch in privaten Situationen hilft ein »Vorsager« oder eine »Vorsagerin«. Bei mir übernimmt das meine Frau Tina. Wir
sind ein hervorragend eingespieltes Team. Wann immer wir Menschen treffen, deren Namen sie kennt, deren Namen ich aber augenscheinlich vergessen habe, geht sie in die Offensive. Tina begrüßt diese Menschen dann einfach zuerst. Und zwar nicht nur mit »Hallo!«, sondern deutlich mit Namen. Dann kann ich meine Begrüßung wie selbstverständlich anschließen.
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    Aber es gibt auch Situationen, da kommt jemand auf uns beide zugeschossen und sagt: »Hallo, Bernhard, wie geht’s, kannst du dich noch erinnern?« Häufiger, als mir lieb ist, habe ich überhaupt keine Ahnung, setze aber alles auf eine Karte und antworte: »Na klar, übrigens, darf ich vorstellen, das ist meine Frau.« Gekonnt übernimmt dann Tina mit den Worten: »Hallo, ich bin Tina.« Das wiederum bringt den Unbekannten dazu, sich ebenfalls mit Namen vorzustellen. Bingo. Ich schnappe den Namen auf, und manchmal fällt mir dann auch der Rest der Geschichte wieder ein.
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    Wenn Sie zu den Menschen gehören, die regelmäßig Tagungen oder Kongresse besuchen, dann kennen Sie diese Situation ja auch: »Mensch, toll, dass wir uns hier wiedersehen!« Der größte Fehler, den Sie jetzt machen können, ist reflexartig aufs Namensschild zu gucken. Das verrät Ihrem Gegenüber natürlich sofort, dass Ihre Freude sich in Grenzen hält, weil Sie gar nicht wissen, wer vor Ihnen steht. Mein Tipp: Freuen Sie sich erst einmal anständig, starten Sie einen Smalltalk über die letzte Präsentation, zücken Sie die Agenda und werfen Sie einen gemeinsamen Blick darauf. Dann ist der Augenkontakt auf ganz natürliche Art und Weise unterbrochen, und Sie können heimlich aufs Namensschild spicken. Nur wenn Sie Glück haben, steht der Name dort so groß und deutlich, dass Sie ihn tatsächlich lesen können. Seit Jahren frage ich mich, warum diese Schilder nicht etwa doppelt so groß sind. Ein besonderes Drama sind Namensschilder zum Umhängen. Erstens sehen
erwachsene Menschen damit aus wie Schlüsselkinder, zweitens baumeln diese Dinger vorm Bauch, und da will man gar nicht immer hinschauen, und drittens stehen die Chancen, dass die richtige Seite nach vorne zeigt, leider nur fifty-fifty. Wenn am Ende alle Versuche scheitern, den Namen heimlich abzulesen, gehen Sie in die Offensive. Greifen Sie sich das Schild, und lesen Sie den Namen vor: »Robert Kaiser, ein Name, den man sich merken sollte.« Und das machen Sie dann am besten auch.
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    Eine tolle Idee im Zusammenhang mit Namensschildern hatten die Veranstalter einer Speaker Convention in New York, an der ich teilgenommen habe. Jeder Teilnehmer hatte eine Handvoll Sticker mit dem eigenen Namen

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