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Denken Mit Dem Bauch

Denken Mit Dem Bauch

Titel: Denken Mit Dem Bauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Burkhard G. Busch
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(ich habe es getan), wie er Stress definiert, kommen die tollsten Antworten: »Stress ist, wenn man in Eile ist…«, »Stress ist, wenn einem einer auf den Wecker geht…«, »Stress ist, wenn jemand immer eins auf den Deckel kriegt…«, »Stress ist, wenn der Vordermann nicht zügig weiterfährt…«, »Stress ist, wenn mein Schreibtisch voll ist bis oben hin…«, »Stress ist, wenn ich Krach mit meinem Partner habe…«, und so weiter.
    Alle Definitionen haben eines gemeinsam: Sie sind richtig.
    Aber jede der genannten Definitionen war nur ein kleiner Bruchteil dessen, was Stress wirklich ist. Die komplette Definition von Stress hat sehr viel mit unserem Nylonstrumpf im Bauch zu tun.
    Der Begriff »Stress« kommt aus dem amerikanischen
    Sprachgebrauch und bezeichnet so etwas wie »gedrückt, Druck«
    oder im erweiterten Sinne »bedroht«. Das Meyer'sche Lexikon sagt dazu: »Stress (engl. Druck, drücken), von H. Seyle 1936
    gefragter Begriff für eine bei Tieren und beim Menschen zu beobachtende Reaktion auf lange, anhaltende, meist
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    unspezifische Reize. Zum Beispiel Beunruhigungen, hohe Bevölkerungsdichte (Feldmaus-Interferenz), Ärger, Freude, Reizüberflutung. Stress kann zum Tode von Individuen führen.«
    Stimmt. Da bleibt keine Frage offen. Stress setzt sich exakt aus drei voneinander unabhängigen Faktoren zusammen.

    1. Stressfaktor: Der Impuls
    Tagtäglich wirkt eine gewisse Menge von Impulsen auf uns ein (meist im Wachzustand, selten im Schlaf). Unter einem Impuls versteht man eine irgendwie geartete Information, die einen erreicht. Impulsinformationen können von uns nur über die Wahrne hmung unserer fünf Sinne aufgenommen werden.
    Das kann optisch oder akustisch sein, fühlend, riechend oder schmeckend. Mehr ist nicht möglich. Wird einem Menschen der optische und auch noch der akustische Eingang verwehrt, beispielsweise durch einen Unfall (Erblindung und Hörschaden), ist es fast unmöglich, sich in dieser Welt noch zurechtzufinden.
    Nun soll es angeblich Menschen geben, die noch einen
    weiteren Sinn haben, den sechsten. Von dem wollen wir hier einmal absehen, weil er aus der Sicht der Neuropsychologie und der Neurobiologie in das Reich der Märchen gehört. Das würde bedeuten, dass es auch keine Wahrsager gibt, keine Hellseher, keine Zauberer, keine Hexen und keine echten übersinnlichen Wahrnehmungen. Eigentlich schade. Doch der ein oder andere wird vielleicht an diesen sechsten Sinn glauben und ihn mit seinem Bauchgefühl in Verbindung bringen. Und das ist gut so.
    Haben wir alle Sinne zur Verfügung, kommen wir mit einer gewissen Impulsdichte (Menge der Impulse) meist ganz gut klar, auch wenn wir ja für diese moderne Welt gar nicht gebaut worden sind. Die Natur hatte überhaupt nie die Absicht, dass wir mit 200 Sachen, telefonierender Weise, mit zwei kreischenden Kindern auf dem Rücksitz und einem schimpfenden Partner nebenan über die Autobahn jagen. Unser gesamtes genetisches
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    Set, unser ganzer Körper, ist mit dieser impulsintensiven Welt eigentlich grundsätzlich bereits so sehr überfordert, dass er öfter mal eine Auszeit brauchte. Eigentlich sind wir für die Wiesen und Wälder gebaut, zum Sammeln und für die einfache Jagd -
    nicht zum Rasen und Jagen. Wirken also sehr viele Impulse gleichzeitig auf uns, mehr Impulse als wir auseinander halten sowie körperlich und seelisch verkraften können, dann macht uns das »Stress«.
    Die US-Airforce und die US-Marine hat einen superfiesen Stresstest für ihre Pilotenanwärter entwickelt (übrigens von einem deutschen Psychologenteam): Die Fliegeranwärter
    (Freiwillige) sitzen dicht gedrängt in einer stockdunklen Druckkammer. Der Druckkammer wird langsam der Sauerstoff entzogen und stattdessen wird mit Stickstoff aufgefüllt.
    Während dieses Vorgangs müssen die jungen Damen und
    Herren Holzkugeln nach ihrer Größe fühlend sortieren, hören eine Geschichte über den Kopfhörer, die sie auf einer Tafel aufschreiben müssen. Dabei blitzt eine Stroboskoplampe ständig mit 5000 Watt im Sekundentakt. Hier kommen ganz plastisch alle Parameter brutal zusammen: Todesangst durch
    Sauerstoffentzug, die Forderung, die Kugeln richtig zu sortieren, Dunkelheit und Lichtblitze und letztlich die Forderung, die Story richtig aufzuschreiben. Impulsdichte satt und vermutlich die völlige Überforderung des gesamten sympathischen und parasymphatischen Nervensystems eines normalen Menschen.
    Dass da jeder Dritte der jungen Leute nach vier

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